Selbstverbrennung - Hans Joachim Schellnhuber

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Letztlich leben Menschen im Hier und Jetzt und sind ziemlich schlecht darin, sich in eine weiter entfernt liegende Zukunft zu denken.


    Und wenn doch, dann kommt das Vogel-Strauß-Prinzip dazu. "Oh Gott, ist das schrecklich! Da will ich lieber nichts mehr darüber hören."

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen


    Was ich so schlimm finde ist, die Erde wird mit den Veränderungen schon irgendwie zurechtkommen. Es wird sich einiges ändern, aber auch viel Neues entstehen. Ob wir Menschen das auch so gut schaffen, das ist für mich die große Frage.
    Und mich hat die Lektüre dieses Buches da nicht gerade optimistischer gestimmt.


    Mich auch nicht. :-(
    Vielleicht ist tatsächlich die Zeit reif, dass die Evolution einen Entwicklungssprung macht. Wie z. B. der Meteoriteneinschlag die Dinosaurier aussterben ließ, um danach den Säugetieren zum Durchbruch zu verhelfen, stehen womöglich jetzt schon andere Lebensformen in den Startlöchern.
    Und man könnte nicht einmal sagen: Schade um die Menschen." Schließlich haben wir es besser gewusst.
    Dennoch glaube ich, dass ein paar (Millionen?) Menschen übrig bleiben.

  • 26. Kap.


    Klimamanipulation ist ja auch so ein Irrsinn. Man versucht sich Zeit zu kaufen, um später mit gewaltigen Eingriffen Folgeschäden zu beheben, die bei frühzeitiger Gegensteuerung gar nicht entstanden wären. Und übersieht dabei, dass man dann mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, wie bei der Vermeidung von CO2-Ausstoß. Es kostet Geld und Energie und vor allem braucht es auch bei der Klimamanipulation globale Einigkeit, genau die Punkte, an denen die aktuellen Verhandlungen zur Klimarettung scheitern.
    Und die schlimmste Erkentnis in diesem Abschnitt ist wieder einmal, dass die Superreichen die Entscheidungen treffen.


    Wieder etwas gelernt!
    Ich gehöre eigentlich schon zu den Menschen, die an technischen Fortschritt und neue Möglichkeiten in der Zukunft glauben. Doch warum ein Eingriff ins Weltklima von menschlicher Seite so schwierig ist, auch wenn man irgendwann alle wichtigen Zusammenhänge kennen sollte, erklärt Schellnhuber in diesem Kapitel an Hand eines Vergleichs sehr anschaulich. Die riesigen Ozeane verhalten sich wie träge Riesen. Es erfordert einen enormen Kraftaufwand, ihn ins Rollen zu bringen. Ist er jedoch in Fahrt, lässt er sich kaum bremsen. Andererseits kann man es sich zeitlich nicht leisten, erstmal vorsichtig anzustupsen. Er muss ja zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ankommen.


    Jetzt bin ich ja völlig überrascht. Schellnhuber schließt als probates Mittel zur CO2-Verringerung CCS (Rauchgasfilterung bei Kraftwerken) nicht aus. Es hört sich ja zunächst einmal nicht schlecht an. Doch bei den Worten "sicher wegschließen" läuten bei mir die Alarmglocken. Leider geht auf dieses Thema nicht mehr weiter ein.

  • Rauchgasfilterung ist letztlich nix anderes als alle anderen Sorten von Schadstofffiltern. Bei etlichen Schadstoffen wird das ja schon gemacht. Bei Kraftwerken und bei Autos. Nur - umsonst ist auch das nicht.
    Vor allem muss das CO2 dann irgendwohin. Und da gilt wieder das berühmte St. Florians Prinzip.


    Ich finde ja, wir kriegen dieser Tage in Europa wunderbar vorgeführt, wie Solidarität zwischen Nationen funktioniert. Nämlich nur in Schönwetterzeiten. Gibt es echte Probleme ist es aus mit den Gemeinsamkeiten und die Menschen rennen rechten Rattenfängern hinterher. Die lösen alle Probleme durch Schließen der Grenzen, Erhebung von Einfuhrzöllen und Einschränkung von Freiheit.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Rauchgasfilterung ist letztlich nix anderes als alle anderen Sorten von Schadstofffiltern. Bei etlichen Schadstoffen wird das ja schon gemacht. Bei Kraftwerken und bei Autos. Nur - umsonst ist auch das nicht.


    Umsonst ist der Tod.(Das passt bei diesem Thema besonders gut.)

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Vor allem muss das CO2 dann irgendwohin. Und da gilt wieder das berühmte St. Florians Prinzip.


    Und wo ist es sicher? Was sind die Folgen, wenn es ein Leck gibt? (siehe Atommüll)
    Ja, es gibt auch Erdgasspeicher. Da funktioniert es auch irgendwie.

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ich finde ja, wir kriegen dieser Tage in Europa wunderbar vorgeführt, wie Solidarität zwischen Nationen funktioniert. Nämlich nur in Schönwetterzeiten. Gibt es echte Probleme ist es aus mit den Gemeinsamkeiten und die Menschen rennen rechten Rattenfängern hinterher. Die lösen alle Probleme durch Schließen der Grenzen, Erhebung von Einfuhrzöllen und Einschränkung von Freiheit.

    Solidarität funktioniert ja auch schon im ganz kleinen oft nicht. (Diktatur des Hier)

  • 27. Kap.
    Die gute Nachricht: Es ist technisch möglich, die Klimaerwärmung auf +2 °C zu begrenzen und vor allem "kostet es nicht die Welt"! In absoluten Zahlen hört sich die Summe zwar gigantisch an, aber bezogen auf das Wachstum minimal. Aber gewisse Interessen ...


    Für den Umbau des aktuellen "Betriebssystems" erläutert Schellnhuber verschiedene Punkte, bei denen ich aber die Erwähnung von Hindernissen vermisse.
    Der Dezentralisierung der Stromversorgung stehen die Energieriesen entgegen, Biokraftstoffe lösen die Assoziation von riesigen Maismonokulturen aus, Meerwasserentsalzung vergiftet das Meer durch die übrigbleibende Sole.
    Und ich frage mich, wenn er dafür plädiert, die Städte etwas lockerer zu bauen, um Platz für lokale Stromerzeugung etc. zu haben, wo bleibt dann bei einer Weltbevölkerung von 10 - 11 Milliarden noch Raum für zusammenhängende Naturflächen.


    "Die Welt in 100 Jahren" habe ich auch gelesen. Da müsste ich auch mal wieder einen Blick reinwerfen. Spontan erinnere ich mich an Wohnraum a la Heißluftballon. :lache


    Trotz aller Skepsis bleibt Schellnhuber etwas optimistisch. Die Neuerfindung der Moderne wird nicht nur durch die Planung von bedächtigen Politikern vollzogen, sondern "wild, chaotisch und überraschend daherkommen, in einer sich lawinenartig selbstverstärkenden Dynamik".
    Kreativ sind die Menschen ja, z. B. photoaktiver Straßenbelag. :anbet

  • Ich denke, dass sich Schellnhuber in seinen Einschätzungen deutlich von den damals sehr pessimistischen Voraussagen des "Club of Rome" absetzen will. Deshalb der Optimismus.
    Diese Einschätzung ist ja auch durchaus richtig und gerade dieser schöne Satz, es koste nicht die Welt, die Erde zu retten, gefällt mir sehr gut. Ist so schön plakativ. Und die Szenarien gehen von heute bekannten Techniken aus.


    Wenn ich mir aber die Welt angucke, wie sie gerade so ist, versinke ich in Trübsinn. Das heißt nicht, dass ich es nicht für angebracht halte, alles zu tun, was möglich ist. Für mich heißt das aber, das zu tun, was mir möglich ist und ansonsten versuchen, Überzeugungsarbeit zu leisten. Im Kleinen und Lokalen.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Wenn ich mir aber die Welt angucke, wie sie gerade so ist, versinke ich in Trübsinn. Das heißt nicht, dass ich es nicht für angebracht halte, alles zu tun, was möglich ist.


    Die Gefahr ist tatsächlich groß, aufzugeben, auch unter Wissenschaftlern. Das ist vermutlich auch der Grund, warum Verfechter der Klimamanipulation leichtes Spiel haben.

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Für mich heißt das aber, das zu tun, was mir möglich ist


    Da hapert es bei mir noch. :schaem

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    und ansonsten versuchen, Überzeugungsarbeit zu leisten. Im Kleinen und Lokalen.


    und aufzupassen, dass man nicht zum Misanthrop wird. Neulich ist es mir schon passiert, dass ich beim Einkaufen im Nord-Süd-Super-Billig-Disounter einen Kunden bös angeschaut habe, als er zwei Sträuße Schnittblumen auf das Kassenband gelegt hat. Ich habe sofort an die Dürre in Äthiopien gedacht.

  • Ich habe jetzt im 28. Kapitel nur das erste Wort, nämlich Verzweiflung, gelesen, da gingen mir viele Gedanken durch den Kopf.


    Ich muss gestehen, dass ich erst seit kurzem, vielleicht einem Jahr, dem Satz "In diese Welt will ich keine Kinder setzen." etwas abgewinnen kann. Trotz aller trüben Aussichten habe ich vorher immer gedacht: "Gerade die Kinder sind unser Ansporn die Welt zu verbessern." Offensichtlich weit gefehlt! :-(


    edit: Von einer Divestitionsbewegung habe ich bisher noch nicht gehört. Sehr interessant!
    Ebensowenig kann ich mich an den Klimavolksmarsch in New York erinnern. Das wundert mich.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ich hinke ein wenig hinterher.


    Tja, eine andere Leserunde. :nono
    Okay, ich habe auch ein Zwischendurchbuch, so als Gutenacht-Lektüre, "Der Kurgast" von Hermann Hesse. Das kann ich empfehlen, es hat so was leichtes, lustiges, humorvolles.
    Übrigens Glückwunsch zum Sieg im Schreibwettbewerb.



    Jetzt wieder zu ernsteren Themen.


    29. Kap.


    Es ist mir völlig unverständlich, dass man einen Zusammenhang zwischen Klimaerwärmung und Gewalt nicht sehen will. Bevor ich verhungere, stehle ich Lebensmittel und töte auch dafür.
    Eine Studie geht sogar so weit, mit dem Bürgerkrieg in Syrien eine zuvor stattgefundene extreme Dürre zumindest als verstärkenen Faktor in Zusammenhang zu bringen.


    Und dann steht da am Ende des Kapitels der Satz:
    "Jenseits des Zusammenbruchs unserer Hochzivilisation, im Bereich einer globalen Erwärmung um die 8 °C und mehr, könnte es zu einer Wiederbelebung der sozialen Zusammenarbeit auf sehr niedrigem Niveau kommen."
    Wie tröstlich! :yikes


    Im Lauf dieses Kapitels stieg in mir wieder einmal die Empörung darüber hoch, dass nur wegen der Gier weniger Superreicher das Schlimmste zu befürchten steht und ganz andere im günstigsten Fall nur mit Geld, ansonsten aber mit dem Verlust der Heimat, der Identität oder gar des Lebens bezahlen müssen.
    Doch wo stehe ich? Aus Sicht eines Afrikaners oder Atoll-Bewohners gehöre ich doch auch zu den verhältnismäßig Superreichen, die zur Klimaerwärmung beigetragen und sich auf Kosten anderer bereichert und ein bequemes Leben geführt haben.


    Man hört ja auch häufiger den Satz: "Sollen doch erst einmal die USA und China anfangen!" Ganz nach dem Motto: es gibt ja noch viel Schlimmere als mich.

  • Immer nur Schellnhuber geht auch nicht.... :-) :-)
    Ein in jeder Hinsicht leichteres Buch muss zwischendurch auch sein.


    Mit der Gerechtigkeit ist es eine schwierige Sache. Gerade zwischen verschiedenen Völkern.
    Menschen sind so gemacht, dass die eigene "Horde" immer die Guten und Gerechten sind. Das hatten wir schon etwas früher im Buch.


    Und wenn man Zusammenhänge zwischen - ich sage es mal vorsichtig - Klimaphänomenen und Kriegen nicht sehen will, ist man doch ziemlich blind. Was sollen Menschen denn tun, wenn ihre Heimat keine Lebensgrundlage mehr bietet? Und gerade finden wir ja ausreichend Beispiele, wie willkommen sie anderwo sind.
    Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass häufig Nachbarländer (gerade recht arme) viel Unterstützung leisten.


    made, ich denke, zu den Superreichen gehören weder du noch ich. Aber durchaus zu den Privilegierten und Wohlhabenden und das verpflichtet uns nicht, in Sack und Asche zu gehen. Sondern das zu tun, was uns möglich ist. Die Ohren und Augen aufzusperren und nicht zuerst auf die anderen zeigen.
    Vermutlich bin ich noch immer zu optimistisch, aber etwas überzeugenderes als ein gutes Beispiel zu geben, ist mir noch nicht eingefallen.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    made, ich denke, zu den Superreichen gehören weder du noch ich. Aber durchaus zu den Privilegierten und Wohlhabenden und das verpflichtet uns nicht, in Sack und Asche zu gehen. Sondern das zu tun, was uns möglich ist. Die Ohren und Augen aufzusperren und nicht zuerst auf die anderen zeigen.
    Vermutlich bin ich noch immer zu optimistisch, aber etwas überzeugenderes als ein gutes Beispiel zu geben, ist mir noch nicht eingefallen.


    Womit habe ich das verdient, hier und jetzt zu leben? Einfach Glück gehabt! Ich sollte das als einen Vorschuss ansehen, den ich mir erst noch verdienen muss.




    Ich bin jetzt fertig.


    Im Epilog "berechnet" Schellnhuber 81 % Wahrscheinlichkeit, dass die Weichenstellung nicht rechtzeitig gelingt. Aber er erklärt auch, warum er dennoch Hoffnung hat: Der Mensch strebt nach Glück, Egoismus verschafft nur kurzfristig Freude, wirklich glücklich wird der Mensch nur durch Teilen im Jetzt und über die Zeit hinaus. Hat unsere Zivilisation die Fähigkeit zum Glück?


    Und dass er Optimist ist, sieht man daran, dass er 2008 Vater geworden ist.

  • Mir hat Kapitel 27 gut gefallen - die Neuerfindung der Moderne. Die zusammengetragenen Ideen, was alles verändert werden könnte, begeistern mich immer wieder.
    In dem schon erwähnten Vortrag von Mojib Latif gab es auch solche Beispiele. Selbst wenn viele Sachen sich etwas "spinnert" anhören - die werden die Welt verändern.


    Kapitel 28 klärt mich über die Divestitionsbewegung auf. Den Begriff hatte ich tatsächlich noch nie gehört. Allerdings kenne ich das, was damit gemeint ist, weil ich mich an den Anti-Apartheidskampf noch ganz gut erinnere.
    Es ist schließlich auch ein Ansatz, der weiterhelfen könnte. Denn was trifft die großen Firmen wirklich? Wenn es ans Geld geht. Auch die schon früher erwähnten Versicherungen, vor allem die große Münchener Rückversicherung, könnten einen großen Einfluss gewinnen, wenn manche Projekte einfach nicht mehr versichert werden können.


    made, ich denke da auch oft dran, wie glücklich wir sein können, hier und jetzt zu leben. Und mit was für einem Unfug man sich das Leben schwer machen kann.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Mir hat Kapitel 27 gut gefallen - die Neuerfindung der Moderne. Die zusammengetragenen Ideen, was alles verändert werden könnte, begeistern mich immer wieder.
    In dem schon erwähnten Vortrag von Mojib Latif gab es auch solche Beispiele. Selbst wenn viele Sachen sich etwas "spinnert" anhören - die werden die Welt verändern.


    Man hat offensichtlich zu lange auf das falsche Pferd gesetzt, nämlich eine einzige zentrale Energieform, wie z. B. Atomenergie. Sonnenenergie wurde abgelehnt, weil die Sonne nicht immer scheint usw.
    Dabei sind die Menschen so kreativ. Sicher muss man vieles ausprobieren bis ein gangbarer Weg entdeckt wird.

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Denn was trifft die großen Firmen wirklich? Wenn es ans Geld geht.


    Und dann sind sie viel schneller als die Politik. Das ist vielleicht tatsächlich die Chance, und zwar die Politik mit Tatsachen überrollen.


    Rumpelstilzchen, ich weiß nicht, wie deine Beobachtungen sind. Ich jedenfalls habe den Eindruck, dass die aktuelle junge Generation, auch mit kleinen Kindern, so uninteressiert ist. Sind sie so oberflächlich oder lassen sie sich so ins Hamsterrad des modernen Konsumlebens einspannen, dass sie nichts von so einem unangenehmen Thema wie Klimawandel hören wollen?
    Die Kinder lernen immer früher Fahrrad fahren, allerdings bekommen sie das Fahrrad viel mehr als Spielzeug als als Fortbewegungsmittel vermittelt. Denn Kindergarten und Schule erreicht man mit dem Auto. In der ganzen Wohnung sind Schachteln mit Papiertüchlein verteilt, wo sich die Kinder reichlich und unsinnig bedienen, statt sich die Hände zu waschen.


    Bitte sag mir, dass ich da eine einseitige Sicht habe!

  • Jedenfalls habe ich durch dieses Buch unendlich viel Neues gelernt, viel erfahren, von dem ich noch nie gehört habe.
    So wusste ich nicht, dass die großen, weltberühmten amerikanischen Universtitäten private Stiftungen mit einem ungeheuren Vermögen sind. Naja, man kann eben nicht alles wissen....
    Ich habe mir auch allerhand notiert, was ich mal genauer nachlesen möchte. Allerdings brauche ich dann vermutlich eine Verlängerung meiner Lebenszeit auf 283 Jahre...oder so.


    made, da sind meine völlig unrepräsentativen Beobachtungen ganz unterschiedlich. Ich kenne beides - Leute, die kein Auto besitzen, mit dem Fahrrad fahren wo es geht und Produkte auf Umwelt-und Sozialverträglichkeit genaustens prüfen. Dann gibt es auch das genaue Gegenteil. Mal eben nach XY fliegen, jeden Meter mit dem Auto zurücklegen, an Lebensmitteln immer das billigste kaufen und den Gebrauch eines Küchenhandtuchs nicht kennen, sondern stattdessen Küchenpapier benutzen.
    Ich kann da auch keine Trennung nach Generationen vornehmen. Auch nicht nach Einkommen. Eher nach Bildung. Hochgebildete Menschen, die ich so kenne, sind oft extrem umweltbewusst und auch zu einer Änderung in der persönlichen Lebensführung bereit.
    Und - fast jeder hat so ein kleines Lieblings"baby", das er oder sie nicht aufgeben mag. Egal wie umweltschädlich es ist. Bei mir ist es mein Motorrad. Ich weiß, es ist der reine Luxus, nur zu meinem Vergnügen auf dem Teil durch die Gegend zu tuckern. Ich kann nur sagen - ich habe es so lange, es verbraucht wenig und es zu verschrotten hilft der Umwelt jetzt auch nicht. Aber ich werde mir kein neues kaufen, wenn es den Geist aufgibt.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Jedenfalls habe ich durch dieses Buch unendlich viel Neues gelernt, viel erfahren, von dem ich noch nie gehört habe.
    So wusste ich nicht, dass die großen, weltberühmten amerikanischen Universtitäten private Stiftungen mit einem ungeheuren Vermögen sind. Naja, man kann eben nicht alles wissen....
    Ich habe mir auch allerhand notiert, was ich mal genauer nachlesen möchte. Allerdings brauche ich dann vermutlich eine Verlängerung meiner Lebenszeit auf 283 Jahre...oder so.


    Dann wüsstest du wenigstens wie es ausgegangen ist.

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Und - fast jeder hat so ein kleines Lieblings"baby", das er oder sie nicht aufgeben mag. Egal wie umweltschädlich es ist. Bei mir ist es mein Motorrad. Ich weiß, es ist der reine Luxus, nur zu meinem Vergnügen auf dem Teil durch die Gegend zu tuckern. Ich kann nur sagen - ich habe es so lange, es verbraucht wenig und es zu verschrotten hilft der Umwelt jetzt auch nicht. Aber ich werde mir kein neues kaufen, wenn es den Geist aufgibt.


    Genau das sagt ja auch das Buch: Man muss nicht auf jeden Spaß verzichten, nur eben manches anders machen.

  • So, auch ich bin durch.
    Gut war, dass Schellnhuber auch darauf hingewiesen hat, dass es auch in den vermeintlich reichen Ländern viele Arme gibt. Die sind anders arm als die ganz armen Menschen in Entwicklungsländern. Aber auch sie leben von der Hand in den Mund und können weder Reichtum erwerben, noch haben sie Einfluss.
    Für mich ist das ein wichtiger Hinweis.
    Aber bevor die Superreichen ihren Reichtum aufgeben, muss wohl noch allerhand passieren, fürchte ich.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Gut war, dass Schellnhuber auch darauf hingewiesen hat, dass es auch in den vermeintlich reichen Ländern viele Arme gibt.


    Und Schere geht immer weiter auf.

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Aber bevor die Superreichen ihren Reichtum aufgeben, muss wohl noch allerhand passieren, fürchte ich.


    Vielleicht begeben sie sich auch mal auf die Suche nach dem Glück und das heißt Teilen.


    Rumpelstilzchen, es war schön zu zweit zu lesen. Allein die Tatsache, dass ich meine Gedanken schriftlich festgehalten habe, denke ich doch, dass das Buch mir besser im Gedächtnis bleibt.


    :wave

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Stimmt, made. Viele Sachen bleiben mir dann auch besser im Gedächtnis und ganz wichtig ist mir, dass ich mir mehr Mühe gebe, meine Gedanken zu ordnen. :-]


    Aber übertreib es nicht! Nicht dass es dir so geht wie mir. Jetzt ertappe ich mich beim Kochen dabei, dass ich überlege, ob ich heißes Wasser nach Benützung sofort wegschütten oder doch besser im Raum abkühlen lassen soll. Das könnte ja Heizung sparen. :pille Wissen werde ich es nicht, denn das Thermometer zeigt keine Hundertstel Grad an. Und außerdem, wie ist es dann mit der Verdunstungskälte? :lache

    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Mal sehen, ob wir nochmal ein Sachbuch finden, das uns beide interessiert.


    Ich liebäugle schon seit einiger Zeit mit "Wer den Wind sät" von Michael Lüders.