'Feuer über Brandenburg' - Seiten 218 - 325

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
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    Also ich meine vor allem den Anfang. Warum beichtet sie alles einem Feind, den sie doch ihr Leben lang gefürchtet und gehasst hat? Da hätte ich ja noch eher verstanden, dass sie den Koch zur Beichte nimmt. Denn der hatte ja das selbe wie sie erlebt und ein lieber Kerl ist er auch. Und dass der Prozess Wochen dauert kam bei mir nicht so rüber (vielleicht hab ich ja auch zu schnell gelesen ;-)) aber bei mir schienen es nur ein, zwei Tage zu sein, und schon kuschelt sie sich an den ärgsten Feind ran. Ich geh da natürlich von mir selber aus. Ich brauche immer eine Weile bis ich einem neuen "Freund" meine düstersten Gedanken erzähle.


    Ich wollte eine Ausnahmesituation schildern. Eine tiefe Verzweiflung, Schrecken über sich selbst und andere, Isolation, weil man auf einmal das Gefuehl hat, denen, die zu einem gehören, nicht mehr unter die Augen kommen zu können, getrennt von ihnen zu sein, sich nicht mehr verständlich machen zu können.


    Dass man in solcher Lage Fremden anvertraut, was man seinem Nächsten nicht sagen kann, hat viel mit Scham und Verlustangst zu tun und ist so selten nicht - ansonsten würden vielleicht nicht so viele Leute Gesprächstherapien aufsuchen.


    Zudem ist der sterbende Fremde anfangs auch nicht so viel anders als der sprichwörtliche Schrank zum Vollquatsches - er hört vermutlich gar nichts, ist aber da und lebt. Es gibt ja auch viele Leute, die ihren Haustieren ihre Lebensgeschichte erzählen.


    Dass allerdings nicht deutlich wird, dass Zeit verstreicht, ist eindeutig mein Fehler. Das habe ich eigentlich erzählen wollen - die drei sind auf viele Wochen in dieser halb zerstörten Kneipe allein, ohne zu wissen, was eigentlich genau draussen abläuft.


    Dass mal bei einem Buch von mir mehr Seiten, nicht weniger gewollt werden, freut mich. Ich finde schon schön, dass dieses Buch nicht so viele hat. Es hat ja auch keinen grossen Personenpark und keinen langen Erzaehlzeitraum.


    Einen fröhlichen Abend wünscht Charlie

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    (Gibt es hier Leute in der Runde, die wissen, wie lange es Sinn macht eine Wunde zu nähen? Bei meinem Sohn war das mal nötig und da hatte es geheißen nach einem halben Tag wäre das sinnlos, da würde es nicht mehr zusammenheilen?)


    Mein Bruder - Neurochirurg - wuerde dich lieben! Der ist ja immer mein Medizinberater, der Arme, und regt sich fortwährend über mich auf, weil ich solche Stories immer aufgable (am häufigsten finden sich die - wie auch diese -natürlich in militärischer Berichtserstattung, und da das mein Privathobby ist, tue ich dauernd solche auf, bei denen dann natürlich niemand mehr nachverfolgen kann, was aus dem Behandelten geworden und/oder wie viel da glorifiziert oder ins Grausig-Heroische übertrieben worden ist ...) und dann unbedingt bringen will. Er hat mich gleich gewarnt: Soll einer denken, das HILFT?
    Na ja.
    Mich hat - wie so oft - der rasende Lebenswille daran begeistert, ich wollte die Szene unbedingt bringen. Dieses Nicht-anders-koennen-nicht-einmal-wissen-warum-aber-am-Leben-festhalten.
    Dass das am Heilungsprozess etwas Positives bewirkt, glaube ich eher nicht, nein.


    Dass nicht klar geworden ist, dass dieser Prozess Wochen dauert, ist natürlich richtig doof und ein Fehler von mir, dafür kann ich mich nur noch einmal entschuldigen.


    Herzlich,
    Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    ..
    Dass das am Heilungsprozess etwas Positives bewirkt, glaube ich eher nicht, nein.


    Dass nicht klar geworden ist, dass dieser Prozess Wochen dauert, ist natürlich richtig doof und ein Fehler von mir, dafür kann ich mich nur noch einmal entschuldigen.


    Herzlich,
    Charlie


    Okay, also eher dichterische Freiheit. :-)


    Das der Prozess Wochen gedauert hat, wurde glaub ich an einer Stelle schon erwähnt. Ich gestehe aber, dass ich im Turbotempo gelesen habe und diese kleine Passage wohl nicht so richtig aufgenommen habe. Da gibt es nix zu entschuldigen. Schließlich darf die Autorin bestimmen, wie und was sie schreibt. ;-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Okay, also eher dichterische Freiheit.


    Nein, also so dann auch nicht.
    Dass der Vorfall erdichtet war, kann ich genauso wenig beweisen wie, dass er der Wahrheit entsprach.
    Zu verifizieren versucht habe ich ihn also nicht, was ich als Romanautor auch nicht muss, finde ich. Aber ich verspreche: Ich hätte ihn nicht benutzt, wenn ich nicht fest davon überzeugt wäre, dass Leute so etwas gemacht haben, weil sie um jeden Preis überleben wollten und glaubten, es könnte ihnen helfen. Ich habe noch eine ganze Sammlung solcher Berichte (weil ich eben wie gesagt Militärgeschichte und Medizingeschichte so unwiderstehlich finde), die dadurch verblüffen, dass die Betroffenen praktisch vor keinem Wahnsinnsschmerz zurückgeschreckt sind, um zu überleben. Am bekanntesten sind in der Kategorie doch die Berichte von Leuten, die sich selbst Pestbeulen aufgeschnitten haben ... als ich da damals die Quellenauswertung gemacht und mich begeistert darüber ausgelassen habe, hat meine Familie mir beim Essen den Mund verboten ...


    Einen fröhlichen Tag wünscht Charlie

  • Auch für mich hat das Buch eine Sogwirkung. Momentan lese ich es in der Bahn und bin immer sofort darin versunken (wie gut das ich momentan immer an HBF's aussteige, da kann man seinen Halt wenigstens nicht ganz so schnell vergessen :grin)


    Jonata und Karel, ein Paar? Ich konnte es erst auch nicht so ganz glauben, aber Gefühle kennen nun mal keine Regeln und denken auch nicht ;-) Warum also nicht, allerdings bin ich mir noch nicht einig ob ihre Liebe wirklich eine Chance hat.


    Kilian geht es nicht besser mit seiner Jüdin, auch ihm würde ich sein Glück gönnen, bin aber auch hier skeptisch.


    Steffan kann ich auch immer weniger leiden, er will unbedingt Jonata wiedersehen und das er ihr Gespräch mit Kilian belauscht hat, verheißt nichts gutes.


    Geras tut mir einfach nur leid, ich glaube sie beginnt erst jetzt die Tragweite ihres Handelns zu begreifen.


    Ich bin sehr gespannt wie dies alles endet und freue mich schon auf morgen, wenn ich mit dem letzten Abschnitt in der Bahn starte :wave

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Ich habe das Gefühl, ich werde immer schneller beim Lesen, weil die Geschichte eine solche Sogwirkung auf mich ausübt, dass ich das Buch kaum weglegen kann. Jonata und Karel haben sich wirklich im richtigen Moment getroffen, ich finde die Szenen mit den Beiden hinter dem umgestürzten Tresen bitter-schön, da kommt richtige Melancholie auf. Die Stimmung hast du sehr gut eingefangen, Charlie.


    Ja genau so ging es mir in diesem Abschnitt auch. Bitterschön trifft es auf den Punkt genau.


    Zitat

    Original von Eliza08
    Jonata und Karel, ein Paar? Ich konnte es erst auch nicht so ganz glauben, aber Gefühle kennen nun mal keine Regeln und denken auch nicht Augenzwinkern Warum also nicht, allerdings bin ich mir noch nicht einig ob ihre Liebe wirklich eine Chance hat.


    Hätte mich enttäucht wenn es zwischen Jonata und Sladjan nicht so gekommen wäre. Schon als Jonata ihn tot geglaubt gefunden hatte, war mir klar wie sich das entwickeln wird ;-)
    Meine Hoffnung auf eine glückliche Zukunft für die Beiden behalte ich sicherlich bis zum Schluss.


    Zitat

    Original von hollyholunder
    Steffan hat den Ego-Knall überhaupt. Keiner außer ihm darf Jonata haben. ich möchte ihn bitte an die Wand klatschen. Bei der Szene, wo er Jonata und Kilian belauscht musste ich das Buch echt aus der Hand legen, sonst hätte ich es vor Wut ins Eck geschmissen. Der Kerl will den Wirt töten. Er hat doch Jonata verlassen. Für wen hält er sich..... Sorry ich rede mich gleich wieder in Rage.
    Und Geras gibt Jonata die Schuld am Tod ihres Kindes. Na toll. Warum kehrt denn da keiner vor seiner eigenen Türe und sucht mal bei sich selber die Schuld. Oder bei Gott, von mir aus noch. Also ehrlich. Die beiden haben sich verdient. Ich bin so was von sauer auf die zwei.


    Du siehst, Charlie. Du hast es mal wieder gut hingekriegt. Die Leser fühlen richtig mit bei deiner Geschichte.


    Ich kann dir nur in allen Punkten zustimmen, ich fühle ebenfalls mit "Leib und Seele" mit den Charakteren mit.
    Steffan wird durch seine Hinterhältigkeit versuchen alles zu zerstören, soviel ist schon mal klar. Er handelt einfach nur zu seinem eigenen Nutzen und verschwendet keinen Gedanken an andere. Ursprünglich hatte ich ja noch Hoffnung für ihn, die ist nun aber verflogen. Meine Verständnis für Geras lässt auch allmählich nach, hoffe sie fängt sich noch.



    Zitat

    Original von hollyholunder
    Das der Prozess Wochen gedauert hat, wurde glaub ich an einer Stelle schon erwähnt. Ich gestehe aber, dass ich im Turbotempo gelesen habe und diese kleine Passage wohl nicht so richtig aufgenommen habe. Da gibt es nix zu entschuldigen. Schließlich darf die Autorin bestimmen, wie und was sie schreibt.


    Ich bilde mir auch ein, dass es irgendwann erwähnt wurde. Da Karel und Jonata diese Zeit nur hinter dem Tresen verbracht haben, fand ich die fast unerwähnte Zeitverinnerung absolut passend. Die Zeit wird in so einem Fall einfach unwichtig und rückt in den Hintergrund, das Überleben steht im Vordergrund.


    Ich hoffe wir erfahren noch mehr über Kilian. :gruebel


    So und jetzt beginne ich mit dem leider schon letzten Teil :lesend

  • Ihr fasst alles so schön zusammen, mir bleibt gar nichts zu kommentieren.
    Also freu ich mich einfach, dass ihr's gern lest, und hoffe, das bleibt so.
    Das Wort "bitterschoen" finde ich sehr schön! Das könnte ich klauen ...


    Einen fröhlichen Tag wünscht Charlie

  • Ein Wunder. dass Karel überlebt hat. Schon bei der Beschreibung der Bauchverletzung und wie diese "subt" lässt vermuten, dass der Darm auch betroffen war. Die Selbstbehandlung von ihm war nicht ohne. Den Fischschwanz hat er auch noch erobert :grin
    Wer ihm diese Verletzung beigebracht hat blieb im Dunklen. Hatte den Verdacht die eigenen Leute.
    Zu Steffan und Geras kann man eigentlich nicht viel sagen, beide sind von ihrer Denkweise überzeugt und lassen nichts anderes gelten.


    Jonata wird von ihrer Familie nicht hängen gelassen. Zwar im Geheimen, aber immerhin. Killian ist der Liebe wegen zu den Juden gezogen. Hier hatte ich erst die Vermutung, dass er Studien betreibt, da er nicht nach Prag an die Uni konnte.


    Die Überraschungsperson in diesen Abschnitt Vjenka. Es hätte nicht viel gefehlt und Boghan wäre menschlich geworden.

  • Hm, das war ein nicht ganz einfacher Abschnitt. Fangen wir mal mit den Nebenschauplätzen an.
    Kilian hat sich also wirklich in ein Judenmädchen verliebt, wird aber von ihrem Vater und vor allem der Gemeinde genauso wenig gelitten wie es umgekehrt der Fall gewesen wäre. Ich schätze, den beiden wird nichts anderes übrig bleiben, als sich gemeinsam irgendwo anders niederzulassen.


    Damit, dass Geras das Kind verliert, hatte ich irgendwie schon gerechnet. Es passt zu ihrer Unglückssträhne. Ihre Gedanken über den "Schrecken", dass den niemand sieht und ihn deshalb niemand als Verletzung anerkennt war sehr treffend und auch traurig. Letzten Endes gilt das leider auch noch heute für viele die an Depressionen leiden ("Hab dich nicht so, Dir gehts doch gut! Was willst du denn überhaupt?!"). Dass sie daraus jetzt aber leider diese Rachsucht entwickelt, tut natürlich niemandem gut. Wenn sie nicht glücklich sein kann, sollen wenigstesn alle anderen auch leiden. Sie gibt Jonata, die ihr doch das Leben gerettet hat, jetzt wiederum die Schuld am Tod des Kindes, weil sie das Monstrum auf den Karren geschleift hat. Und sie hat unendliche Angst Steffan völlig zu verlieren, den außer ihm hat sie ja gar nichts mehr.


    Mattheys ist wirklich ein Herzchen. :lache Ich mag den Kerl. Fürsorglich, selbstlos, liebenswert. Wie haben doch damals die Doofen so schön gesungen? "Miiiiiief! sagt doch über den Charakter gar nichts aus" :grin
    Ich dachte mir, dass er eigentlich das menschliche Pendant zu Jonatas Pferd ist: nicht mehr ganz taufrisch, aber so sanftmütig, dass er nicht mal einem hilflosen Feind etwas zu Leide tun kann.


    Bohdan leidet wie ein Tier, er muss zumindest Sladjans Leiche finden und riskiert dafür auch Unruhe in seinem Heer. Dass Vjenka mal eine Nonne war, hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Aber schön, dass man ihre Geschichte erfährt. Sie hat viel hinter sich, die "Puffmutter" hat ihr sogar geholfen. Sie lässt sich auch nicht einschüchtern und sagt Bohdan auf den Kopf zu was sie denkt und wie es mit Sladjan und ihm steht. Damit muss der erst mal zurechtkommen und es bricht alte Wunden wieder auf. Aber trotz allem was ihm angetan wurde, will Karel ja wieder zurück zu Bohdan. Ich frage mich, ob der Umgang der Beiden miteinander sich jetzt ändern wird? Es scheint ja fast nicht anders möglich.


    Jetzt kommen wir zu Jonata und Karel. Ich sag es gleich vorneweg, für mich funktioniert es nicht. Es geht zu schnell, es ist zu sorglos, plötzlich wird alles ignoriert was bisher das Leben der beiden prägte. Ich weiß, es ist eine Ausnahmesituation, ich kann verstehen, dass man da Dinge tut, die man unter normalen Umständen nicht tun würde, und dass Jonata glaubt durch die "Morde" an den Hussiten, wäre sie nicht besser als Karel. Aber diese "Amour Fou" geht mir einfach einen Schritt zu weit, zu diesem Zeitpunkt. Vielleicht kann es nur so funktionieren: schnell und weil man alles andere verdrängt, weil, wie man am Ende des Abschnittes ja merkt, sobald sie anfangen nachzudenken, geht alles kaputt. Am Anfang hab ich mich noch gefragt, wann Jonata wohl begreifen wird, dass ihr "Halb-Hübscher" die gefürchtete Teufelsfratze ist. Nach diesem Abschnitt glaube ich, dass es ihr vermutlich genau so egal gewesen wäre wie alle anderen Dinge, ob nun Teufelsfratze oder nur "irgendein" Hussit. Die Rückkehr zur Realität hat mich wieder ein bisschen mit den beiden versöhnt, aber das wird wohl kein Liebespaar mit dem ich sehr warm werde, so leid es mir tut.


    Nichts desto trotz bin ich gespannt wie es weiter- bzw. ausgeht. Was wird aus den ganzen Figuren? Es sind ja mehrere Dinge in die Wege geleitet, die Böses ahnen lassen, aber auch OHNE die ist es ja schon kompliziert genug und alles andere als verheißungsvoll.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Das ist zwar schade, Paradise, denn ich hatte doch immer so viel Freude an deinen Zusammenfassungen, aber das zeichnete sich ja schon bei der Hatti ab: Je mehr ich meine Liebespaare mag, desto weniger magst du sie. (Wobei die zwei hier keinesfalls mit den zweien aus der Hatti mithalten können. Das kann keiner. Ich mag die hier nur lieber als die aus meinen anderen historischen Romanen, wo ich mit dem Part der Geschichte und den beteiligten Figuren grundsätzlich die größten Schwierigkeiten hatte.) Umso netter ist es aber von dir, dass du versuchst, es zu Ende zu lesen. Es ist ja auch nicht ganz so lang wie die anderen. Aber bitte nicht durch quälen!


    Dass es zu schnell geht, haben jetzt viele Leser angemerkt, da mache ich mir eine "mental note", denn der Eindruck war von mir nicht beabsichtigt, ist also einfach misslungen. Der andere von dir beschriebene - jetzt ist eh alles egal - allerdings schon.


    Einen fröhlichen Sonntag wünscht Charlie

  • Ich habe das Buch heute nun auch beendet.


    Aber ich muss ja noch etwas zu diesem Abschnitt schreiben.


    Steffan ist mir in diesem Abschnitt noch eine Spur unsympathischer geworden. Er war mir von Anfang nicht sonderlich sympathisch. Aber was er sich hier leistet. Was der Kerl sich rausnimmt. Er verschmäht Jonata und dann darf sie auch kein anderer Mann haben? Er tut so, als ob er immer noch einen Anspruch auf sie hat.


    Mattheys ist absolut liebevoll. Ein einfach toller Kerl. Wie er Jonata und Karel unterstützt.


    Ich bin der Ansicht, das Jonata mit sich viel zu hart ins Gericht geht. Dieses Geplänkel, das sie findet, das sie, weil sie zwei Menschen umgebracht hat, keinen Deut besser ist als ein Hussit. Im Grunde genommen, hat sie die beiden mehr aus Notwehr umgebracht. Der erste um sich zu retten und den zweiten um ihre Base Geras zu retten. Sie geht schließlich nicht in Dörfer umher und bringt wahllos unschuldige Menschen um.


    Mit Geras empfinde ich schon Mitleid. Das sie auch noch ihr Kind verliert. Aber das sie daran Karel die Schuld gibt, ist schon sehr übertrieben.

  • Zitat

    Original von Charlie
    Das ist zwar schade, Paradise, denn ich hatte doch immer so viel Freude an deinen Zusammenfassungen, aber das zeichnete sich ja schon bei der Hatti ab: Je mehr ich meine Liebespaare mag, desto weniger magst du sie.


    Mit Arman und Amarna bin ich aber letzten Endes schon warm geworden, sonst würde ich ja auch die Fortsetzung nicht lesen wollen. ;-)
    Ich bin aber auch generell eine schwierige Leserin im Hinblick auf Liebesgeschichten, ich hab eine sehr abstruse Vorstellung von Romantik und solchen Dingen, deshalb bin ich da wirklich kein guter Maßstab. Ich kann ja nur sagen was für mich funktioniert oder eben nicht, subjektiv und ohne jeden Anspruch auf Mehrheitsgültigkeit. :-)

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von MissMoneypenny


    Mit Geras empfinde ich schon Mitleid. Das sie auch noch ihr Kind verliert. Aber das sie daran Karel die Schuld gibt, ist schon sehr übertrieben.


    Danke, dass du das noch einmal ansprichst, dazu wollte ich gern die ganze Zeit noch etwas sagen und eine schmale Lanze fuer Geras brechen: all diese Überzeugungen, die wir heute vermutlich als abergläubisch zusammenfassen würden, waren am Ende des Mittelalters (in Jahrhundert Vierzehn, vor allem in der Nachhut der Pest, hatte das noch einmal zusätzlich einen Riesen-Aufschwung) fuer die meisten Menschen Tatsachen, Bestandteil ihrer Lebenswirklichkeit. Geras Anschuldigungen klangen innerhalb ihrer Epoche also bei weitem nicht so absurd wie fuer uns.


    Wobei ich ehrlich zugebe: Wenn ich irgendwo höre, dass Hansi und Bamsi sich getrennt haben, sei ja kein Wunder, denn Hansi sei ja im Aszendenten Turnschuh und das passe ja nun mal gar nicht zu Bamsis Fixstern im dritten Haus, und Vollmond war's ja auch noch, dann denk ich: so ganz furchtbar weit weg davon sind wir denn doch nicht.


    Paradise - no problem at all. Ich hab das nur festgestellt - ebenfalls subjektiv.


    Fröhlichen Tag wünscht Charlie