'Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry' - CD 6

  • 1 Harold und der Hund
    2-3 Harold und das Cafe
    4 Harold und noch ein Brief
    5-6 Maureen und die Besucherin
    7-9 Harold und Queenie
    10-11 Maureen und Harold
    12 Queenie und das Geschenk
    13-14 Harold und Maureen und Queenie

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Harold kommt doch noch an`s Ziel und 1000 Gedanken gehen ihm durch den Kopf. Jetzt wird auch klar, was ihn und Maureen so aus der Bahn geworfen hat, dass sie nur nebeneinander her existieren.

    Das war überraschend für mich, ich dachte eigentlich
    So werden die Beweggründe von HArold schon viel klarer, warum er spontan aufgebrochen ist und dachte, es könnte tatsächlich ein Wunder geschehen, wenn er nur aktiv etwas unternahm.


    Das Ende versöhnt mich ein bisschen mit der Geschichte, die Hoffnung, dass es doch noch ein "wir" für die beiden geben könnte.

  • Ja, das mit David hab ich auch nicht verstanden, aber so war es auch gedacht. Trotzdem für mich unverständlich wie Harold dann mal gedacht haben kann, dass er ihn gesehen hat... Und ich konnte leider null nachvollziehen, warum David das getan hat. Dazu hat man ihn zu schlecht kennengelernt, er blieb mir zu flach. Für mich ist es daher auch schwierig manche Dinge aus Maureen und Harolds Leben nachzuvollziehen...


    Sehr schade fand ich es übrigens am Schluss, dass er Queenie nicht mal viel erzählt, selbst wenn sie es nicht verstanden hat. Seinen Umgang mit ihr fand ich befremdlich. Und ich fand es irgendwie unmöglich, dass man ihm nicht gesagt hat, dass Queenie nicht mit ihm telefonieren kann, weil sie nicht mehr reden kann!
    Trotzdem hat es mir gefallen, dass wir am Ende noch erfahren haben, was Queenie wegen Harold auf sich genommen hat. Respekt!


    Auch, dass Harold sich so gehen lassen hat und kurz vor dem Ziel sinnlos in der Gegend umhergewandert ist, konnte ich nicht mehr so ganz nachvollziehen. Es war als hätte er viel gelernt auf seinem Weg und würde dann trotzdem wieder alles falsch machen. Das hat mich total genervt! Dass er dann wie ein Penner aussieht und riecht, kein Wunder! Und ich hatte auch gedacht, dass viel mehr Leute bei ihm so reagieren würden wie die eine Bedienung am Schluss. Fand das viel realistischer.


    Das einzig Gute fand ich in den letzten beiden Abschnitten, dass er am Ende wieder mit Maureen enger zusammenkommt. Das fand ich schön. Allgemein hat mir ihre Wandlung nun doch besser gefallen als seine...
    Und ja, das Buch ist mal wieder das beste Beispiel was passieren kann, wenn man nie miteinander spricht und sich nie in den anderen einversetzt...

  • Zitat

    Original von Nightflower
    Ja, das mit David hab ich auch nicht verstanden, aber so war es auch gedacht. Trotzdem für mich unverständlich wie Harold dann mal gedacht haben kann, dass er ihn gesehen hat... Und ich konnte leider null nachvollziehen, warum David das getan hat. Dazu hat man ihn zu schlecht kennengelernt, er blieb mir zu flach. Für mich ist es daher auch schwierig manche Dinge aus Maureen und Harolds Leben nachzuvollziehen...


    Das war wohl ein Kniff, um die Geschichte etwas interessanter zu machen, denn so wirklich viel ist ja nicht passiert, außer das Harold in der Gegend herumgeirrt ist.


    Zitat

    Original von Nightflower
    Sehr schade fand ich es übrigens am Schluss, dass er Queenie nicht mal viel erzählt, selbst wenn sie es nicht verstanden hat. Seinen Umgang mit ihr fand ich befremdlich. Und ich fand es irgendwie unmöglich, dass man ihm nicht gesagt hat, dass Queenie nicht mit ihm telefonieren kann, weil sie nicht mehr reden kann!
    Trotzdem hat es mir gefallen, dass wir am Ende noch erfahren haben, was Queenie wegen Harold auf sich genommen hat. Respekt!


    Das fand ich auch auch sehr seltsam. Aber auch wenn man sich verändert, bleiben alte Verhaltensmuster wohl stark in einem verankert und Harold war die meiste Zeit eher ein Zuschauer als ein Aktivposten. Glücklicherweise hat er sich dann doch noch überwunden, Queenies Hand zu nehmen.


    Zitat

    Original von Nightflower
    Auch, dass Harold sich so gehen lassen hat und kurz vor dem Ziel sinnlos in der Gegend umhergewandert ist, konnte ich nicht mehr so ganz nachvollziehen. Es war als hätte er viel gelernt auf seinem Weg und würde dann trotzdem wieder alles falsch machen. Das hat mich total genervt! Dass er dann wie ein Penner aussieht und riecht, kein Wunder! Und ich hatte auch gedacht, dass viel mehr Leute bei ihm so reagieren würden wie die eine Bedienung am Schluss. Fand das viel realistischer.


    Ich glaube kaum, dass das Absicht war. Er war einfach an den Grenzen seiner körperlichen Leistungsfähigkeit und das hat auch seine Psyche beeinflusst. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir wieder präsent, dass es mich nicht wundern würde, wenn die Autorin jetzt noch Alzheimer für Harold aus der Tasche zaubern würde.


    Zitat

    Original von Nightflower
    Das einzig Gute fand ich in den letzten beiden Abschnitten, dass er am Ende wieder mit Maureen enger zusammenkommt. Das fand ich schön. Allgemein hat mir ihre Wandlung nun doch besser gefallen als seine...
    Und ja, das Buch ist mal wieder das beste Beispiel was passieren kann, wenn man nie miteinander spricht und sich nie in den anderen einversetzt...


    Wenn man seine Gefühle und Gedanken nicht äußert und wenn man nicht handelt, aus Angst es falsch zu machen gar nichts tut. Harolds unterbewusster Befreiungsschlag aus seinem Gefängnis von Leben, der ihn zu seiner Wanderung inspiriert hat, war der Ausschlag dafür, dass sich auch Maureen aus ihrem geistigen Gefängnis befreien konnte und Voraussetzung für ihre Wandlung. Deswegen finde ich beides gleich wichtig und gut. Trotzdem bleiben beide noch die gleichen Menschen. Das finde ich gut und realistisch beschrieben. Überhaupt ist das eher ein Roman der Psyche als ein Roman mit viel Handlung. Im Nachhinein denke ich, dass die Autorin manches hätte straffen können und die Wanderung nicht in diesem zahllosen Details hätte erzählen müssen.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."


  • Er kann wohl nicht mit Sterbernden oder Toten. Wie wir jetzt erfahren haben, konnte er auch nicht von seinem toten Sohn Abschied nehmen.


    Schön, dass wir in diesem Abschnitt erfahren was seinerzeit passiert ist. Maureen ist gar nicht dominant und bestimmte nicht über Harold. Der Tod von David hat die Ehe in eine Krise geschickt, von der sich die Eheleute erst jetzt erholen. Maureen lebte nur noch mit dem Gedanken an ihren toten Sohn, Harold verfiel dem Alkohol. Deswegen musste Maureen auch die Beerdigung seiner Eltern veranlassen - er konnte gesundheitlich nicht.


    Schade, dass das Mädchen vom Kiosk seinen Job wegen Harold verloren hat. Ihr Chef hätte doch froh sein müssen, wenn sie Kiosk regelmäßig in der Presse erscheint.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Irgendwie weiß ich auch Tage nach dem Hören des letzten Abschnitts noch nicht recht, wie ich das Buch in Erinnerung behalten werde.


    Ja, es geht viel um die Psyche und darum, was passieren kann, wenn Menschen nicht miteinander sprechen, wenn Beziehungen sehr eingefahren sind.
    Mir war auch einiges viel zu ausführlich erzählt, einige der Mitläufer schlicht unnötig. Stattdessen hätte ich gerne etwas aus der Perspektive des Sohns erfahren, der durchgängig sehr unsympathisch rüberkam. Sicherlich tat sich Harold schwer mit der Vaterrolle, andererseits hatten die beiden doch auch schöne Momente zusammen.


    Die Begegnung mit Queenie ließ mich irgendwie enttäuscht zurück, Harold hat es sicher gut getan, sie noch lebend zu sehen und vielleicht war es auch besser, dass sie nicht mehr miteinander sprechen konnten? Er hatte die Begegnung zwar auf jeden Fall gewollt, sie aber auch immer wieder hinausgezögert.
    Auch wenn er viele andere Chancen im Leben verpasst hat oder bewusst verstreichen ließ, er hat Queenie noch lebend gesehen und wieder eine wenn auch zerbrechliche Verbindung zu Maureen hergestellt.


    Der englische Sprecher passte gut zu Harold und auch zur Atmosphäre.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")