Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Der zweite Fall für Leonore Goldmann und Walter Brandner.
Eine übel zugerichtete Frauenleiche taucht in den Auen auf. Ihr fehlt ein Fuß, mit einer Handsäge abgeschnitten. Darüber hinaus gibt es weder verwertbare Spuren noch einen Hinweis auf ihre Identität.
Die Kommissare Leonore Goldmann und Walter Brandner stehen vor einer schier unlösbaren Aufgabe.
Dann verschwindet noch eine junge Frau, die Leonore bekannt ist. Inwieweit haben die beiden Fälle miteinander zu tun?
Goldmann und Brandner stürzen sich in die Ermittlungen – und müssen feststellen, dass die Welt ein sehr dunkler Ort ist.
über den Autor (gem. Amazon)
Timo Leibig, geboren 1985, studierte in Nürnberg interaktives Design und verbale Kommunikation. Seitdem arbeitet er freiberuflich als Schriftsteller, Webentwickler und Creative Director. Er stammt aus Pleinfeld im Fränkischen Seenland, dessen ausgedehnte Wälder, historische Bauwerke und fröhliche Feste ihn zu so mancher Idee für seine Thriller inspirierten.
meine Meinung
Die Ermittler Leonore Goldmann und Walter Brandner atmen gerade noch nach ihrem letzten Fall durch, da müssen sie schon wieder ran: in den Auen wird eine weibliche Leiche gefunden, das Gesicht bis zur Unkenntlichkeit zerschunden und eines Fußes beraubt. Spuren gibt es keine, dafür müssen sich die beiden der bitteren Wahrheit stellen: die tote Frau war nicht das erste Opfer. Doch wer amputiert Füße und wirft seine Opfer dann wie Müll weg?
"Fußabschneider" ist der zweite Fall für Goldmann und Brandner und Timo Leibig gönnt den Beiden auch keine Ruhe. Dabei treibt der Autor die Ermittler und seine Leser in die Abgründe der menschlichen Psyche. Genial!
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Neben den Ermittlungen darf man als Leser auch einen Blick in den "Alltag" des Täters werfen. Und das hat mir so manchen Schauer über den Rücken gejagt. Timo Leibig versteht es, die Psyche des Täters offen zu legen, verständlich zu machen und so gut darzustellen, dass ich nun etwas Bedenken habe, wenn mir ein Mann Komplimente für mein Schuhwerk macht.
Leonore und Walter sind mir schon im ersten Teil sehr sympathisch gewesen, auch weil sie so menschlich sind. Im zweiten Band gewährt der Autor noch tiefere Einblicke in das Privatleben, zeigt, dass die beiden gestandenen Kommissare auch die Nerven verlieren können und scheut sich auch nicht, die beiden Fehler machen zu lassen. Dabei geht es mitnichten um Fehler, die total dämlich sind, sondern um Fehler, die einfach jeder von uns machen würde. Und genau das macht das Gespann so realitätsnah und liebenswert. Ich habe mit Brandner und Goldmann ermittelt, geflucht und an der Welt gezweifelt.
Die Story selbst ist von Seite 1 an spannend und böse. Ich bin gestandene Thriller-Leserin und harte Kost gewohnt, aber Timo Leibig trieb auch mich an die Grenzen. Und das ist positiv gemeint. Ich mag abartige Charaktere und er hat einen erschaffen, bei dem ich öfter das Gesicht verzogen habe. Daher warne ich auch: dieser Thriller ist nichts für zarte Gemüter!
Das Ende ist sehr gelungen und hat mich vollkommen unvorbereitet getroffen. Ich habe vor Wut und Trauer geheult, habe den Autoren in Gedanken A*schloch geschimpft und bis zur letzten Seite fieberhaft gelesen. Diese Kombination gibt es bei mir sehr selten. Umso schöner, dass Timo Leibig sie mir entlockt hat. Chapeau!
Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Timos Erzählweise ist rasant, blutig detailreich und entwickelt eine Sogwirkung. Ich habe das Buch an einem Abend...na gut innerhalb einer Nacht ausgelesen. Das sagt alles!
Fazit: gebt Acht, wenn Ihr Komplimente für Euer Schuhwerk bekommt. Eine klare Leseempfehlung!