Mörderhotel (Wolfgang Hohlbein)

  • Erschienen:
    Oktober 2015
    Seitenzahl: 848
    Verlag: Bastei Lübbe
    Hardcover: 22,00 €
    ISBN: 978-3785725481


    Der Autor


    Wolfgang Hohlbein, am 15. August 1953 in Weimar geboren, lebt mit seiner Frau Heike und seinen sechs Kindern, umgeben von einer Schar Katzen, Hunde und anderer Haustiere, in der Nähe von Neuss. Mitte der fünfziger Jahre kam Hohlbeins Familie in den Westen und schlug ihr Domizil in Krefeld auf. In Krefeld absolvierte Wolfgang Hohlbein seine Schule und später eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Laut einer Aufstellung in Focus (Nr. 40, November 2006) liegt die Gesamtauflage von Wolfgang Hohlbein bei 35 Millionen Exemplaren. Er ist damit "einer der erfolgreichsten deutschen Autoren der Gegenwart".


    Mörderhotel


    Wir befinden uns im Jahr 1893 in Chicago und die neunzehnte Weltausstellung steht kurz vor der Tür. Im Fokus der Besucher steht vor allem ein bestimmtes Haus. Das Hotel des berühmten Herman Webster Mudgett, der als einer der außergewöhnlichsten Mörder in die Geschichte eingegangen ist. Sein Hotel hat geheimnisvolle, versteckte Räume, Falltüren, die keiner entdeckt, einen Foltertisch, Geheimgänge, ein Säurebad und sogar eine Gaskammer. Viele Besucher haben das Hotel betreten, wenige haben es lebend wieder verlassen. Mudgett beraubte seine Opfer um Geld und verkaufte ihre Skelette nach dem Tötungsakt an Universitäten als Ausstellungsstücke. Unter den Besuchern der Weltausstellung befinden sich auch der Privatdetektiv Frank Geyer und Arlis Christen. Sie sind auf der Suche nach Arlis‘ Schwester, die zuletzt mit einem gewissen Mr. Mudgett liiert war und zuletzt in dessen Hotel gewohnt hat…


    Fazit


    Ein spannender Roman über einen geistreichen Mörder, der wohl als berühmtester Mörder in die Geschichte Amerikas einging. Wolfgang Hohlbein versucht nun in seinem über 800 Seiten dicken Roman die Geschichte von Herman Webster Mudgett aufzurollen und neu in den Fokus zu rücken. Der Roman beginnt schon sehr fesselnd mit einer mörderischen Szene von Mudgett und seinem Helfer, die ein Opfer erpressen und foltern. Ich fand einige Szenen sehr brutal und auch etwas ekelerregend, denn Hohlbein schafft es jedes Detail bildhaft darzustellen.


    Der Schreib- und Erzählstil des Romans ist ansprechend, allerdings an einigen Stellen doch etwas langatmig. Meiner Meinung nach hätte das Buch keine 848 Seiten umfassen müssen. Oft kam ich auch mit den verschiedenen Zeiten durcheinander, auch wenn die Kapitel damit überschrieben waren. Die Protagonisten waren ansprechend, natürlich suspekt, aber interessant und spannend. Ich hatte durch den Schreibstil ein paar Schwierigkeiten im Buch zu bleiben und es nicht einfach aus der Hand zulegen, zwang mich dann aber doch den Wälzer durchzulesen.


    Alles in allem ein spannender Roman, welcher durch seinen typischen Hohlbeinstil anspricht. Das Thema selbst fand ich ebenfalls fesselnd. Ich denke noch einmal würde ich das Buch allerdings nicht lesen, da es mir doch an einigen Stellen schwer viel weiter zu lesen, was auch mit der Thematik zusammenhing.


    http://immer-mit-buch.blogspot…morderhotel-nicht-so.html

  • Meine Meinung:
    Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da die Thematik schon mal sehr vielversprechend klang, genauso wie die Inhaltsbeschreibung - noch dazu, wo es sich um eine wahre Begebenheit aus der Vergangenheit handelte.
    Dafür, dass es sich bei diesem Buch um einen Thriller handeln soll, hüllt sich die Spannung leider sehr in Grenzen.
    Es wird generell aus der Gegenwart, aber auch aus der Vergangenheit von Herman Webster Mudgett erzählt, sodass wir quasi miterleben, wie er zu dem wurde, der er letztendlich war. Ansich ist auch das nicht verkehrt, im Gegenteil auch sehr interessant.
    Allerdings wird alles irgendwie sehr trocken dargestellt. Der Schreibstil an sich ist durchaus gut, aber ich habe mich dann doch mehr oder weniger durch das Buch gequält und alles in allem 29 Tage gebraucht, um es auszulesen, weil ich immer nur ein paar Seiten pro Tag lesen konnte, ohne mich zu langeweilen.
    Man hätte sicherlich viel mehr aus der Handlung machen können. Zumal auf dem Klappentext erwähnt wird, dass viele das Hotel betraten, aber nur wenige wieder lebendig verließen. Jedoch ist das Hotel im Buch grundsätzlich leer. Es gibt einen Zeitpunkt, wo zwei Zimmer vermietet wurden, das war alles. Wenn man von der Arlis absieht, die die ganze Zeit über in dem Hotel wohnt, aber nur, um mit Hilfe eines Privatdetektivs herauszufinden, wo ihre Schwester abgeblieben ist, die auf einmal spurlos verschwand und zuvor für Mudgett gearbeitet hat bzw. mit diesem zusammen war.
    Auch kommt Mugdett in der Gegenwart viel zu kurz, genauso auch die verborgenen Räume etc. In der Gegenwart wird viel mehr über den besten Freund von Mudgett, Henry Howard Holmes, der das Hotel leitet, erzählt als von Mudgett selbst, der zusammen mit Endres - der verschwundenen Schwester - ebenfalls untergetaucht zu sein scheint, sich aber doch irgendwie im Hotel aufhält, wie wir als Leser erfahren.
    Kleiner Tipp von mir: Wer das Buch lesen möchte, sollte vor und während des Lesens auf gar keinen Fall, unter keinen Umständen nach Herman Webster Mudgett googlen, denn dann werdet ihr 100%ig gespoilert!


    Ich gebe diesem Buch:
    6 von 10 Sternen

    Was wäre die Welt nur ohne Bücher?
    :fruehstueck Liebe zwischen den Zeilen - Veronica Henry
    :fruehstueck Woman in Cabin 10 - Ruth Ware

  • Herman Webster Mudgett der als Kind schon sehr viel Leid miterleben musste, bekommt durch einen Überfall von zwei Jungs sehr wahrscheinlich einen psychischen Knacks weg. Den einige Jahre später tötet er die beiden grausam nach dem er sie zuvor zu seinen Freunden und Handlangern gemacht hatte. Er studiert dann Medizin wo er auch seinen einzigen Freund Henry Holmes kennenlernt. Damit sie ihr Studium finanzieren können besorgen sie Leichen für die Universität und für Kyle einen Mann der ebenfalls Leichen behandelt.Er stellt sie dann an und sie verdienen bei ihm mehr schlecht als recht für ihr Studium. Einige Jahre später betreiben sie dann ein Hotel wo dann auch die Gäste auf sehr mysteriöse Weise verschwinden. In dieser Zeit kommt dann auch Arlis Christen und Mr. Geyer ein Detektiv nach Chicago, beide sind sie gemeinsam auf der Suche nach Endres die Schwester von Arlis. Da sie seit einiger Zeit keinen Nachricht mehr von ihr bekommen hat macht sie sich auf die Suche nach ihr. Wie sich herausstellt war Endres mit Mudgett verheiratet und erwartete ein Kind von ihm. Doch Arlis muss erkennen das vieles was sie in Chicago antrifft und erfährt, sie überhaupt nicht über ihre Schwester wußte (sei es die heruntergekommene Wohnung,das sie schwanger war usw.) Und so macht sie sich weiter auf die Suche nach Endres. Aber wird sie sie finden? Und was ist mit Endres, lebt sie noch oder wurde sie ebenfalls ermordet?


    Meine Meinung:
    Es war mein erster Roman von Wolfgang Hohlbein und ich muss sagen der Autor weiß wie man den Leser unterhalten muss.Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, doch leider in einigen Passagen vor allem wo es um Arlis ging kam dann doch ab und an die Langeweile auf. Ich finde manches wurde viel zu sehr in die Länge gezogen und einige Seiten weniger hätten dem Buch sicher auch gut getan. Hauptsächlich spielt das Buch in Chicago 1893 als die Weltausstellung und die Stadt wohl noch sehr dreckig und heruntergekommen war. Aber natürlich wird auch die Kindheit,Jugend und Studium von Mudgett miteinbezogen, so das man besser nachvollziehen kann warum dieser Mann zum Mörder wurde. Das Buch entstand nach wahren Begebenheiten was natürlich die Taten die in diesem Buch teilweise sehr erschreckend beschrieben werden noch unfassbarer machen. Man vermutet das er über 200 Menschen im Laufe seines Lebens auf dem Gewissen hatte. Was jedoch der Autor an dem Buch noch dazu gestaltet hat,wird dem Leser nicht ersichtlich. Das ist auch egal den es ist ja trotz allem ein Roman mit einem realen Hintergrund, mehr nicht. Wer etwas schwache Nerven hat der sollte dann vielleicht doch Abstand von diesem Buch nehmen. Den manche Szenen sind dann doch schon sehr brutal und ekelig vom Autor beschrieben, was jedoch auch wiederum das ganze spannend macht.Der Nervenkitzel ist auf alle Fälle sehr wohl in diesem Buch vorhanden. Wer also sich nicht davor scheut einen etwas sehr detaillierten Thriller über 800 Seiten, mit einiges an Brutalität anzutun der ist sicher bei diesem richtig. (Ich rate nur jedem um die Pointe nicht vorweg zu nehmen sich nicht die Seiten von Herman W. Mudgett anzuschauen) Wegen der unnötigen Länge und dem das ich einiges dann doch langweilig fand bekommt der Roman von mir 3 von 5 Sternen.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Zum Inhalt:


    Wir befinden uns in Chicago im Jahre 1893, das Jahr, in dem in dieser Stadt die Weltausstellung viele Besucher in die Stadt lockt. Zu dieser Zeit treibt auch Herman Webster Mudgett in seinem Hotel, auch "die Burg" genannt, sein Unwesen. Ein Hotel, gespickt mit Fallen, Folterkellern, Gaskamern, Säurebädern und Geheimgängen. Wer in Mudgetts Hotel eincheckt, unterschreibt auch gleichzeitig sein Todesurteil. In eben jenes Hotel begibt sich Arlis Christen, die auf der Suche nach ihrer Schwester ist. Denn die letzte Spur führt zu Mudgett in die Burg, zu einem Mörder, der auch in unserer Welt seine Opfer suchte.



    Meine Meinung:


    Die Meinungen über Hohlbein und seine Werke sind ja sehr zweigeteilt, aber da ich Hohlbein ganz gern lese, entschloss ich mich, im Mörderhotel ein Zimmer zu buchen. Es ging ja sehr brutal los, was zeigte, dass manche Stellen im Buch nichts für schwache Nerven sind und mit was für einen grausamen Menschen wir es zu tun haben.


    Der Stil ist flüssig und man kommt recht schnell ins Geschehen rein, auch wenn der Leser gleich am Anfang starke Nerven beweisen muss und ins kalte Wasser geworfen wird.


    Im Roman wechseln sich Kapitel, in der wir Einblick in Mudgetts Vergangenheit gewinnen, in seine Kindheit bis kurz vor seinem Eintreffen in Chicago, und bekommen so eine Vorstellung, was ihm zu diesem Monster werden ließ; ab mit Kapiteln, die in der Gegenwart, also im Jahre 1893, spielen.


    Ein Großteil des Buches nimmt auch die Suche nach Mudgett ein, denn Arlis Christen und der Versicherungsdetektiv Geyer sind auf der Suche nach Arlis' Schwester Endres, die mit Mudgett eine Beziehung führte und von der nun jede Spur fehlt. Kontakt haben sie die meiste Zeit Holmes, einem Vertrauten Mudgetts, aber das mit dem auch etwas nicht zu stimmen scheint, zeichnet sich recht früh ab, aber welche Geheimnisse er hat, wird natürlich nicht verraten.


    Ein größeres Manko ist in meinen Augen, dass Hohlbein ein wenig zu sehr ausholt, das eine oder andere Kapitel, vor allem von den Rückschauen, hätte sicher gekürzt werden können, dadurch entsteht die eine oder andere Länge. Aber im Großen und Ganzen ein spannendes Buch, dass zeigt, was für eine Bestie Hermann Webster Mudgett gewesen sein muss.

  • Als langjähriger Hohlbein-Fan war ich gespannt, was der Meister über das Leben des real existierenden US-Serienmörder Herman Webster Mudgett und dessen Mörderhotel geschrieben hat. Der Anfang, der sich mit Mudgetts Kindheit und seiner ersten (und prägenden) Begegnung mit dem Tod im Jahr 1865 befasst, war auch tatsächlich noch interessant. Als die Handlung dann allerdings vorwiegend zu Mudgetts Erwachsenenzeit in Chicago des Jahres 1893 springt, mutiert die Geschichte zu einer Art Kammerspiel im Hotel. Verschiedene Personen kommen und gehen und führen die Handlung fort. Mitunter geht es dabei ziemlich blutig und brutal zu, trotzdem allerdings nicht wirklich packend. Ich weiß nicht warum, aber die Geschichte hat mich relativ kalt gelassen, obwohl ich die Vorstellung eines Hotels mit geheimen Gängen und einer Folterkammer durchaus interessant fand. Daher kann ich hier leider nur von einem recht durchschnittlichen Roman sprechen, der mir vermutlich nicht allzu lang in Erinnerung bleiben wird.

  • Nun habe ich also das Weihnachtsgeschenk von meinem Göttergatten gelesen und zu Ende gebracht.


    Ich war Hohlbein bisher immer sehr skeptisch gegenüber... irgendwie habe ich mich nie ran gewagt und keins seiner Bücher gelesen. Ich war also sehr gepannt, was nun wohl auf mich zukommen mag.


    Das Buch fängt grauselig brutal an und die erste blutige Szene ist direkt mit vielen Details gespickt. Das hat mich auf jeden Fall schonmal auf den Rest neugierig gemacht. Ich kam dann auch gut ins Buch rein und habe schnell eine Verbindung zu den wichtigsten Charakteren herstellen können.


    Am Anfang habe ich mich noch mit den Zeitsprüngen schwer getan, aber daran habe ich mich mit der Zeit gewöhnt und mich immer schnell in die neuen Kapitel eingefunden.


    Leider hatte das Buch für mich auch einige Längen, die das Lesen teilweise wirklich anstregend gemacht haben. Wenn man diese übersteht, kann man eine fesselnde Geschichte über einen wahren Mörder lesen. Die Geschichte dahinter ist erschreckend und grausam. Ich hätte gerne noch mehr zu den tiefer gehenden Motiven von Mudgett erfahren, aber für den Lesefluss ist das nicht notwendig.


    Ich denke nicht, dass ich das Buch nochmal lesen würde, da es doch zeitweise eher zäh voran ging und mich nicht der Schreibstil, sondern mehr die Spannung am Lesen gehalten hat. Für ein einmaliges Lesen war es aber ein gutes Buch.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit