Deon Meyer - Icarus

  • Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
    Verlag: Rütten & Loening; Auflage: 1 (12. Oktober 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3352006717
    ISBN-13: 978-3352006715
    Originaltitel: Icarus



    Kurzbeschreibung


    Wer hoch fliegt … Bennie Griessel war ein trockener Alkoholiker – bis zu dem Tag vor Weihnachten, als ein Freund seine Familie und sich selbst erschießt. Er beginnt wieder zu trinken, und als seine Kollegen ihn suchen, sitzt er im Gefängnis. Dabei hat Bennie einen neuen, spektakulären Fall. Ein Mann wird stranguliert an einem Strand aufgefunden. Ernst Richter hatte ein besonderes Geschäftsmodell. Allen, die fremdgehen wollten, versprach er, für ein todsicheres Alibi zu sorgen. Ein fulminanter Roman, in dem das paradiesische und dunkle Südafrika eng nebeneinanderliegen. Das Meisterwerk eines der besten Thrillerautoren weltweit. Kapstadt im Dezember. Bennie Griessel wird zu einem Tatort gerufen, der ihn aus der Fassung bringt. Ein Kollege hat seine Frau, seine zwei Töchter und dann sich selbst erschossen. Bennie will nur noch weg – von Alexa, seiner Freundin, von seinen Kindern. Er landet in einer Bar und betrinkt sich. Ein herber Rückfall für den trockenen Alkoholiker. An einem Strand experimentiert ein Kameramann mit einer Drohne und entdeckt eine Leiche. Ein Mann ist offenkundig erdrosselt worden. Als die Polizei die Identität des Mannes herausgefunden hat, sind alle in heller Aufregung. Ernst Richter galt seit Wochen als vermisst. Prominent wurde er durch seine Interplattform Alibi. Allen, die eine Affäre haben wollten, versprach er den sorgenfreien Seitensprung. Als man Bennie zu Hilfe rufen will, sitzt der nach einer Prügelei im Gefängnis. Und noch einen treibt der Tod von Ernst Richter um: den Weinbauer Francois du Toit aus Stellenbosch, der sich auf zwielichtige Geschäfte eingelassen hat.



    Autor


    Deon Meyer, Jahrgang 1958, Rugby-Fan und Mozart-Liebhaber, ist sozusagen der "Easy Rider" der südafrikanischen Literaturszene, ist sein Tagesjob doch der eines PR-Managers bei BMW Motorcycles. Seine melancholischen, sehr menschlich und weitsichtig geschriebenen Krimis brachten Meyer schnell eine begeisterte Leserschaft ein.



    Meine Meinung


    Ein Freund und Kollege von Bennie Griessel hat zuerst die Familie und sich selbst erschossen. Das wirft Bennie wieder vollkommen aus der Bahn und er beginnt erneut zu trinken, zu randalieren und landet in Gefängnis. Cupido als sein Chef und Ermittlungsleiter hält zu ihm und vertuscht diese Vorgänge. Er schätzt nach wie vor den ganz besonderen „Riecher“ von Bennie.


    Craig Bannister ist mit seiner Drohne am Strand und entdeckt eine Leiche, die dort freigelegt wurde. Es handelt sich um Ernst Richter, der seine Web-Seite hat und gegen Bezahlung Alibis fürs Fremdgehen anbietet. Er bekam deswegen bereits mehrere Drohbriefe. Seltsam ist nur, daß er seit 21 Tagen als vermisst galt, aber erst seit 10 Tagen tot ist. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, daß Richter ein Angeber war, er wollte vor allen glänzen und als reich gelten. Seine Firma war aber kein großer finanzieller Erfolg, er hat die Bücher gefälscht, von einem Mitarbeiter gelegentlich Drogen gekauft hat und außerdem versucht, durch Erpressungen seine Situation zu verbessern. Sein Computer wurde von der Polizei in Stellenbosch sichergestellt, jetzt ist er aber unauffindbar.


    Ein anderer Strang handelt von Gesprächsmitschnitten der Rechtsanwältin Susan Peires und Meneer Francois du Toit. Er erzählt ihr die turbulente und auch tragische Geschichte seiner Familie und des Weingutes Klein Zegen.


    Wie diese beiden Stränge zusammengehen kann man sich anfangs überhaupt nicht vorstellen. Aber ungefähr bei der Hälfte des Buches ziehen die Spannung und das Tempo spürbar an, die Überraschungen häufen sich. Die Auflösung ist schlüssig und stimmig. Der Autor schildert hier u.a. die wirtschaftliche Situation des afrikanischen Weins und lässt die Menschen in ihrer eigenen Sprache (siehe Glossar) zu Wort kommen. Die Figuren wurden auch genau charakterisiert und auch die Beschreibung Südafrikas war so farbig, daß ich ein klares Bild vor mir hatte.


    Den Titel ICARUS für diesen Thriller finde ich gelungen – zu hoch geflogen und dann abgestürzt. Das Cover ist ein Hingucker und das Glossar am Ende war wieder hilfreich. Aber auch bei diesem Buch hätte ich mir – zumindest am Anfang - ein Personenverzeichnis gewünscht.


    Ich bin gespannt, wie es mit Bennie weitergeht, deshalb bin ich beim nächsten Band auf jeden Fall wieder dabei!