Randy Singer: Das Tribunal

  • Randy Singer, der schon viele Justizthriller geschrieben hat und durch bereits durch den christlichen Buchpreis „Christy Award“ ausgezeichnet wurde schrieb zum ersten Mal einen historischen Roman. Der führt uns zurück in die Zeit Christi führt.


    Der Roman erzählt die Geschichte des jungen Theophilus, der als Schüler beim Philosophen Seneca lernt und nach einem grauenvollen Jungenstreich auf eine Schule nach Griechenland geschickt wird, um dort seine Lehre in Rhetorik und Rechtswissenschaften abzuschließen. Mit 20 Jahren kehrt er als ausgebildeter Anwalt nach Rom zurück. Kurze Zeit später wird er zu einem der engsten Vertrauten von Pilatus. Gemeinsam durchstehen die beiden das Gerichtsverfahren, in dem Jesus, der erklärt, König der Juden zu sein, vor Gericht gestellt wird. Obwohl Pilatus und Theophilus wissen, dass er unschuldig ist, können sie gegen die Macht des Volkes nicht tun und Theophilus, der nach wie vor an die Schicksalsgötter glaubt, muss mit ansehen, wie Jesus zu Unrecht gekreuzigt wird. Seine Gewissensbisse sind tief. Doch er bekommt eine neue Chance, als er Paulus vertreten darf, der von Kaiser Nero angeklagt ist, weil er eine illegale Religion verbreitet und einen Aufstand gegen Rom anzettelt…


    Eigentlich lese ich keine Justizthriller, aber sehr gerne historische Romane, so dass ich mir diesen ausgewählt habe. Viele Szenen, z.B. von verschiedenen Hinrichtungsmethoden, Gladiatorenkämpfen und Opferungen an die Schicksalsgötter fand ich sehr grausam, doch leider sind sie wohl sehr realistisch geschrieben. Deshalb war das Buch manchmal nicht leicht. Doch ich habe es sehr gerne gelesen, weil alles sehr anschaulich dargestellt wurde, trotz der anderen Zeit und anderen Kultur gut zu verstehen war und ich viel gelernt habe. Natürlich gab es auch eine Liebesgeschichte, die allerdings nur einen kleinen Teil des Buches ausgemacht.


    Grundlagen für das Buch sind unter anderem der Bibel entnommen, z.B. die Kreuzigung Jesu. Theophilus ist der Adressat des Lukas-Evangeliums und der Apostelgeschichte. Auch der Paulus wird als Apostel oft in der Bibel erwähnt. Randy Singer, der fünf Jahre an diesem Roman gearbeitet und viel recherchiert hat, hat neben erdachten Personen auch geschichtliche Personen verwendet (z.B. Seneca, Kaiser Nero, Herodes oder Caligula) sowie Personen, die in Ablehnung an eine geschichtliche Person entstanden sind, über die nur wenig bekannt ist. Vorne im Buch befindet sich eine Übersicht, so dass man bei Bedarf mehr über die geschichtlichen Personen recherchieren kann.


    Mir hat das Buch gezeigt, wie anders diese damalige Zeit war und wie viel hinter den Erzählungen aus der Bibel wirklich steckt. Vor allem gegen Ende sind mir die Christen, die Gott bedingungslos vertrauen und die ihr Leben für Gott riskieren und auch im Todeskampf noch Gott bezeugen, zum Vorbild geworden.


    Das Buch ist eine große Bereicherung für mich gewesen. Allen Thriller-Fans oder Fans von Randy Singer kann ich das Buch sehr empfehlen. Doch ich möchte auch diejenigen, die so wie ich bei den Büchern von Randy Singer bisher gezögert haben, motivieren. Es lohnt sich sehr, das Buch zu lesen.