Ich habe mit der Vorstellung angefangen zu lesen, dass es eine anpruchslose Jugendystopie ist. Das Setting, zwei 16-Jährige kämpfen um ihr Leben und um die Führungsrolle, ist seit Panem ja praktisch Mainstream und wäre eher ein Grund, das Buch nicht zu lesen. Die Tagebucheinträge könnte ich ja überfliegen, dachte ich mir, bis ich merkte, dass dort mehrere Personen zu Wort kommen und Dinge verraten, die sie öffentlich nicht äußern würden/dürften. In einer Diktatur ist ja auch interessanter als die öffentliche Darstellung, was Leute in Witzen und Anspielungen verbergen. Diese Texte entwickelten sich für mich zur eigentlichen Handlung. Wer schreibt da, wer hat die Macht, ist derjenige, der an der Macht ist, überhaupt würdig? Welche Motive treiben die Figuren an und wie findet man verantwortungsvolle Leute, wenn man die Macht Besitzenden für unfähig hält ... Diese Sicht fand ich für erwachsene Leser sehr faszinierend.
Wenn man es so betrachtet, hat es sicher eine gewisse Faszination. Die Geschmäcker sind halt verschieden.
Vielleicht lag es auch am Hörbuch, oder daran, dass ich zuvor Pheromon gelesen habe. Dieses Buch fand ich super.