Lily King - Euphoria

  • Titel: Euphoria
    Autorin: Lily King
    Übersetzt aus dem Englischen von: Sabine Roth
    Verlag: C.H. Beck
    Erschienen: Oktober 2015
    Seitenzahl: 262
    ISBN-10: 3406682030
    ISBN-13: 978-3406682032
    Preis: 19.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Neuguinea, Anfang der 1930er Jahre. Drei junge Ethnologen - die schon berühmte und faszinierende Amerikanerin Nell Stone, ihr Mann Fen und der Brite Andrew Bankson - stoßen nach Jahren einsamer Feldforschung aufeinander und entwickeln eine leidenschaftliche Dreiecksbeziehung. Erschöpft von den Versuchen, etwas Verwertbares über die Stämme am Sepikfluss herauszufinden, gelangen die drei Forscher zu den Tam, einem weiblich dominierten Stamm mit ungewohnten Ritualen. Während sie immer tiefer in das Leben der Tam eindringen, werden auch ihre unterschiedlichen Wünsche und Interessen immer deutlicher, die erotische Anziehung zwischen Nell Stone und Andrew Bankson immer intensiver. Schließlich schreitet Fen zu einer dramatischen Aktion mit tragischem Ausgang für alle.


    Die Autorin:
    Lily King wurde 1963 geboren und lebt mit ihrer Familie in Maine.


    Meine Meinung:
    Ein lesenswerter Roman über eine dramatische Dreiecksbeziehung. Dieser Roman wurde von den realen Ereignissen im Leben der Ethnologin Margaret Maid inspiriert. Die Autorin schafft es eine dramatische Liebesgeschichte mit einen Blick in andere Kulturkreis zu verbinden. Ein Roman über Begierde, Liebe und unterschiedliche Lebensformen und Herrschaft.
    Die Autorin erzählt „leichtfüssig“ aber trotzdem intensiv und mit einer Tiefe die beeindruckt.
    Ilja Trojanow hat diesen Roman sehr gut beschrieben:
    „Jene, die aufbrachen, die Fremde zu erkunden, sind in den Dschungel ihres eigenen Inneren eingedrungen – so der Tenor dieses schönen Romans. Lily King erzählt das fragwürdige Abenteuer als Dreiecksgeschichte, intelligent und doch leichtfüssig tänzeln.“
    Dem ist nichts mehr hinzufügen. Ein lesenswerter Roman, beste Unterhaltung für die es 7 Eulenpunkte gibt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich kann mich Voltaire nur anschließen. Vor allem das Zitat ist sehr passend.


    Das Buch liest sich leicht und flüssig. Wobei mich vor allem die Arbeit der Ethnologen und ihre schwierige Herangehensweise gefesselt hat. Ein merkwürdiger Beruf. Sobald man sich seinem Thema nähert, verändert man die Bedingungen schon.


    Von mir auch 7 Punkte

  • Euphoria – Lily King

    (TItel der Originalausgabe: Euphoria)



    Inhalt:


    Nell, Fen und Andrew sind drei Anthropologen, die in den 1930er Jahren einheimische Völker in Neuguinea erforschen. Nell und ihr Ehemann Fen, die eigentlich nach Australien weiterreisen wollen, lassen sich von Andrew zum Bleiben überreden. Er führt sie zu einem interessanten Volksstamm und freundet sich mit dem Forscherpaar an.


    Meine Meinung:


    Vor dem interessanten Hintergrund der anthropologischen Forschung im frühen 20. Jahrhundert erzählt Lily King die Geschichte dieser drei Personen unglaublich lebendig und intensiv. Die Erzählung ist locker an die Erlebnisse der realen Forscherin Margaret Mead und ihrer Begleiter angelehnt, es handelt sich aber um fiktive Figuren.


    Nell und Fen sind eigentlich dabei, den Mumbanyo-Stamm zu erforschen, deren Verhalten Nell aber als so furchteinflößend empfindet, dass sie nicht länger bei diesen Menschen leben möchte. Die beiden beschließen, sich stattdessen den Ureinwohnern Australiens zu widmen, doch Andrew überzeugt sie davon, zu bleiben, und bringt sie zum Stamm der Tam.


    Die Anthropologie beschäftigt sich mit Menschen, ihren Beziehungen untereinander und ihren Beziehungen zur Umwelt. Und auch dieser Roman, der hauptsächlich aus Andrews Sicht erzählt wird, unterbrochen von einigen Passagen aus Nells Tagebuch, handelt vom Verhältnis der Forscher untereinander und zu den Menschen, die sie studieren. Die Handlung spielt eine untergeordnete Rolle; den größeren Raum nehmen die Figuren ein – die Ehe von Nell und Fen, bei der längst nicht alles rosig ist, und ihre Freundschaft zu Andrew, die immer intensiver wird. Es geht um Liebe, um romantische, sexuelle und intellektuelle Anziehung, um Gewalt, einfach um (zwischen-) menschliches Verhalten.


    Euphoria ist ein eher ruhiges, langsames Buch, das mich schnell in seinen Bann zog und das nicht nur mit seiner schönen Sprache, sondern auch mit seiner Tiefgründigkeit beeindruckt. Ein Roman, bei dem man bei wiederholter Lektüre sicher noch viele neue Facetten entdecken kann.



    ASIN/ISBN: 3423145803

  • Die Forschungsarbeit spielt schon eine Rolle und wird beschrieben; auch die Stämme und die Interaktion zwischen Forschern und Einheimischen werden beschrieben. Ohne die Forschungsarbeit wäre die Geschichte nicht möglich, weil sich die Arbeit und die damit zusammenhängenden Umstände so stark auf das Leben der Forscher auswirken. Das Hauptthema sind aber die Forscher. Die Dreiecksgeschichte wird dabei aber sehr dezent und ohne Kitsch und Schmonz behandelt.

  • Dieses Buch wurde mir vorgeschlagen, als ich nach Büchern gesucht habe, die auch nur im Entferntesten mit dem Thema Wildnis zu tun haben. Ob Dschungel oder Eiseskälte war mir eigentlich egal, ich kann mich auf alles einlassen.

    Bei Lily Kings Euphoria war ich sofort drin in der Geschichte. So ein lesenswertes, intensives Buch, man kann mit-abenteuern und mitleiden. Ich liebe es und gebe sehr gern 9 Punkte, und das tue ich nicht oft.

    Ich empfand die Geschichte übrigens gar nicht als langsam oder ruhig. Aber ich habe es auch ziemlich schnell am Stück gelesen.


    Mein Cover sieht so aus, ich finde es sehr schön:


    ASIN/ISBN: 3406682030

    Und die englische Ausgabe gibt es zufällig gerade als ebook für 1,49€.


    ASIN/ISBN: B00N4UYWIY

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

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