'Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche' - Seiten 314 - 404

  • Was ich im letzten Abschnitt schon geschrieben haben, erreicht nun seinen Höhepunkt.


    Zitat

    Wie das mit beiden ausgeht, weiß man ja schon. Ich glaube, wenn zwei so willensstarke Menschen aufeinander treffen mit all ihren Ansichten, Meinungen und der ganz persönlichen Sturheit, ist es schwierig eine Beziehung über die Jahre aufrecht zu erhalten.


    Ich hätte es beiden anders gegönnt und man mag sich kaum vorstellen, was die beiden gemeinsam noch hätten alles erreichen können, wenn sie sich einig geblieben wären.


    Natürlich sieht Aliénors rückblickend hauptsächlich die Schuld bei Henry. Aber ein Unschuldslamm ist sie auch nicht. Ich denke, dass sie das auch nie sein wollte.


    Ich bin nun sehr gespannt, wie es weiter geht mit ihren erwachsenen Kindern, mit Henry und allem, was noch kommen wird.


    Edit: Sehr gespannt bin ich auch darauf, wie es mit Blanche und ihrem "Engel" weitergeht und was passiert, wenn Aliénor das herausfindet.

  • Henry kann seine Finger und andere Körperteile nicht bei sich behalten und kapiert nicht, dass er seine Frau damit nachhaltig verärgetr. Aber gut, damals wurden Männer ja noch "krank", wenn sie sich nicht sexuell betätigen konnten :lache....
    Das sollte mal heute einer als Argument bringen :chen


    Ich kann durchaus verstehen, dass Alienor da muffig wird, auch wenn sie ja versucht drüber zu stehen.


    Die Geschichte als William stirbt, fand ich toll geschrieben, da habe ich wirklich mitgelitten.


    Was mit Blanche und ihre Angel wird täte interessiert mich auch, aber so wirklich kann sie sich ja keinen Fehltritt erlaubt haben, wenn man Wikipedia glauben darf.
    Wobei ich ja noch gespannt bin, ob noch ein Überfall stattfinden wird.

  • Das Thomas Becket sich nicht verhält, wie Henry es möchte, wo er ihn doch erst groß gemacht hat, kann er nicht fassen.
    Und dass seine Frau die vielen Affären nicht klaglos erträgt, versteht er auch nicht. Besonders, dass er seine Dauergeliebte ausgerechnet in Woodstock unterbringt, muss Eleonore doch zur Weißglut treiben. Diese Provokation hätte er sich sparen können.


    Bei seinen Söhnen vergibt und entzieht er Ländereien und verärgert sie damit.


    Man hat das Gefühl, Henry entscheidet aus dem Bauch heraus nach Gutdünken und nimmt nur Rücksichten, wenn es kurzzeitig mal erforderlich ist. Hinterher Geschenke machen und den Charme spielen lassen hilft da meistens auch. Schließlich ist er der König. Ein riesiges Schlitzohr!


    Zitat

    Original von streifi
    Henry kann seine Finger und andere Körperteile nicht bei sich behalten und kapiert nicht, dass er seine Frau damit nachhaltig verärgetr. Aber gut, damals wurden Männer ja noch "krank", wenn sie sich nicht sexuell betätigen konnten :lache....
    Das sollte mal heute einer als Argument bringen :chen


    Da kam ihm die Einstellung dieser Zeit, dass viele uneheliche Kinder zeigen, was für ein Kerl man ist, gerade recht. Er zeigt ja nicht mal einen Hauch Einsicht, für ihn ist sein Verhalten völlig in Ordnung.


    Zitat

    Original von streifi
    Die Geschichte als William stirbt, fand ich toll geschrieben, da habe ich wirklich mitgelitten.


    Das ging mir auch so.


    Ich fürchte immer noch, Eleonore und Blanche laufen in einen Hinterhalt und bei jeder Gelegenheit meine ich , jetzt ist es soweit. Ich hoffe, dem hübschen Soldaten passiert nichts!

  • Ludwig und Henry sind sich bei allen UNterschieden doch in einem einig: Jeder handelt nur nach seinen persönlichen Wünschen, das Land, das ihnen anvertraut ist, ist ihnen scheinbar nur wichtig, wenn es ihnen Geld geben soll. Damit sie wiederum ihren eigenen Wünschen nachgehen können.


    Alienor ist da scheinbar ein wenig aders. Sie erklärt Blanche ja, dass sie ihr Volk nicht unbedingt liebt, aber dass es wichtig ist zu wissen was es braucht und dafür zu sorgen.
    Schon ein wenig fortschrittlicher.
    Ob das wohl an den "Muttergefühlen" liegt, oder daran, dass sie als Frau sowieso immer Rücksichten nehmen muss, weil ihr ja nicht alles gestattet ist? Die Männer, gerade als Hochgestellte, müssen ja kaum Rücksicht auf andere nehmen.

  • Hi Streifi,
    das mit Alienors Rücksichtnahme auf das Wohlergehen ihrer Untertanen kann auch daran liegen, dass sie als Frau an der Regierung gefährdeter war als Männer. Um ein unzufriedenes Volk erfolgreich zu unterdrücken, muss man sicher im Sattel sitzen. Man ist auch nicht auf einen männlichen Vertreter als Anführer von Truppen angewiesen. Insgesamt ist die Situation also eher unsicher, und da geht man lieber keine Risiken ein. Ich halte Alienor eher nicht für so mütterlich, aber sie war halt eine Realpolitikerin.

  • Zitat

    Original von Sabine Weig.
    Hi Streifi,
    das mit Alienors Rücksichtnahme auf das Wohlergehen ihrer Untertanen kann auch daran liegen, dass sie als Frau an der Regierung gefährdeter war als Männer. Um ein unzufriedenes Volk erfolgreich zu unterdrücken, muss man sicher im Sattel sitzen. Man ist auch nicht auf einen männlichen Vertreter als Anführer von Truppen angewiesen. Insgesamt ist die Situation also eher unsicher, und da geht man lieber keine Risiken ein. Ich halte Alienor eher nicht für so mütterlich, aber sie war halt eine Realpolitikerin.


    Im Gegensatz zu ihren Männern und zu ihren Söhnen.... Da hatte ich jetzt oft den Eindruck, dass sie nur bis zum eigenen Tellerrand gekuckt haben....

  • [quote]Original von streifi



    Die Geschichte als William stirbt, fand ich toll geschrieben, da habe ich wirklich mitgelitten.


    Das ging mir ganz genau so. Der Tod von klein William ging zu Herzen.


    Es war eine sehr großherzige Geste den kleinen "Bastard" Jeff aufzunehmen und der Mutter Geld zu geben, hier ist ihr das erste Mal die Untreue ihres Mannes richtig klar geworden.


    Ganz verrückt finde ich diese Eheschließungen. Ein 2jähriges Mädchen mit einem 5jährigen Jungen, vollkommen schräg! Bis die beiden Erwachsen sind kann ja Gott weiß was passieren.


    Hier kommt auch ganz gut heraus, dass Henry seine Schwächen und Fehler für sich selbst eingestehen kann, wie im Fall Simon Becket, ebenso seine Nöte und Wehwehchen. :lache
    Obwohl es Henry wirklich kunterbunt treibt kommt jetzt Rosamund Clifford ins Spiel und es scheint er verliebt sich in sie und findet bei ihr offensichtlich die Ruhe die er bei Alienor nicht hatte?!


    Spannend auch wie es mit Blanche weiter geht, sie entwickelt grade mehr wie nur Zuneigung zu dem Jungen Angel.

  • Was für ein Abschnitt. Es kam es also nun zum Bruch zwischen Henry und Aliénor. Irgendwie wundert es mich, dass Aliénor geglaubt hat, dass Henry ihr treu bleibt, obwohl sie wusste, dass es Herrscher mit der Treue nicht so haben. Das wusste sie ja schon aus ihrer eigenen Familie. Aliénor muss Henry sehr geliebt haben, dass sie ihm immer wieder geglaubt hat. Ich denke aber auch, dass die Beiden schon früher getrennte Wege gegangen wären, wen sie sich viel häufiger gesehen hätten.


    Die Kapitel aus Henrys Sicht fand ich sehr interessant. Der Kerl hat wirklich ein gewaltiges Ego. Mich wundert es irgendwie, dass sich Henry bei seinen abwechslungsreichen Frauengeschichten nicht mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt hat.


    Die Heiratspraktiken zur damaligen Zeit sind wirklich erschreckend. Dass Kinder miteinander verheiratet werden, ist schon krass. Es muss schon schlimm sein mit dem Ehepartner von Kindesbeinen an aufzuwachsen und befreundet zu sein und dann, obwohl man wirklich nur befreundet ist, muss im Teenageralter die Ehe vollzogen werden. Wirklich schlimm finde ich den über 40jährigen, der eine 8jährige heiratet, wie Aliénor erzählte. Das arme Mädchen.

  • Ich war oft entsetzt in diesem Abschnitt und wusste gar nicht, wie oft ich "Och Mensch, Henry" gedacht habe. Er ist halt ein Kind seiner Zeit, aber Aliénor verlangt verständlicherweise anderes von ihm. Da prallen völlig gegensätzliche Auffassungen aufeinander.
    Schade, dass John drunter leidet und von seiner Mutter nicht geliebt werden kann. Vielleicht wäre dann vieles anders gekommen.


    Die Eheschließungen fand ich auch furchtbar. Einmal die zwischen Henry und der Zweijährigen und dann die zwischen Matilda und dem 40-jährigen. Schrecklich, diese Vorstellung. :yikes Das kann ich einfach nicht verstehen, auch nicht vor dem Hintergrund, dass Eheschließungen nur dazu da waren, Bündnisse zu schließen. Ich finde das abartig.


    Louis bekommt endlich seinen Erben. Das freut mich inzwischen dann doch ein bisschen. Außerdem hätten wir sonst nicht diese schöne Rahmenhandlung mit Blanche, denn die heiratet ja Louis' Enkel. Ich wünsche ihr so sehr, dass der nicht so viel von seinem Opa hat. Sie verdient einen guten Mann.


    Ich musste herzlich lachen, nachdem Aliénor den Wolf vertrieben hat und Blanche in Ohnmacht fällt. Ihr herrlich trockender Kommentar (einfach umfallen hat noch nie was gebracht) passte so perfekt auf sie und die Situation, dass ich mir das ganz genau bildlich vorstellen konnte. Sehr gelungene Szene!


    Zitat

    Original von streifi
    Die Geschichte als William stirbt, fand ich toll geschrieben, da habe ich wirklich mitgelitten.


    Oh ja, ich auch. Da hatte ich Gänsehaut und habe sehr mit Aliénor gelitten. Es muss furchtbar sein, ein Kind zu verlieren. Auch wenn das damals ja leider sehr häufig geschah. :-(


    Zitat

    Original von streifi
    Was mit Blanche und ihre Angel wird täte interessiert mich auch, aber so wirklich kann sie sich ja keinen Fehltritt erlaubt haben, wenn man Wikipedia glauben darf.
    Wobei ich ja noch gespannt bin, ob noch ein Überfall stattfinden wird.


    Diesen Handlungsstrang lese ich im Moment auch sehr gerne. Allerdings konnte ich auch nicht an mich halten und habe Blanche bereits gegoogelt. Das lässt nicht viel Spielraum für Abenteuer.

  • Hallo Emma,
    das war auch meine Deutung, dass Henry im Prinzip eine Frau gebraucht hat, die einfach den Mund hält und ihm die Schlappen bringt. Und die ihn grenzenlos bewundert. Alienor hat ihn wohl eher getrieben und dem Ruhelosen auch noch die letzten Rückzugsphasen mit Druck gefüllt. Sie war, denke ich, ein Typ, der immer verlangt, immer power macht, immer weiter will. Das war Henry wohl ab einem gewissen Zeitpunkt zu viel :-(

  • Hi Chiara,
    die Syphilis kann sich Henry noch nicht geholt haben, die kommt erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa, vermutlich aus der Neuen Welt. Vor diesem Zeitpunkt konnte man noch ohne Rücksicht auf Verluste . . .


    Die William-Sterbeszene hab ich selber unter Schmerzen geschrieben. Ich hab ja einen Sohn, der ist zwar inzwischen 23 und studiert in Klagenfurt, aber die Vorstellung, dass ihm was passieren könnte, ist so ziemlich das Schlimmste. Und zuschauen müssen ohne helfen zu können - gar nicht auszumalen. Meine Lektorin hat übrigens gestanden, dass sie bei der Szene geweint hat. Ich quäl sie manchmal ganz gern :grin

  • Da kann man mal sehen, liebe Eulen, die Praxis der Kinderehe ist eben nicht von den Indern, Arabern etc. erfunden worden. Bei meiner Forschung in den letzten Jahrzehnten hab ich auch leider sehr wenig Fälle gefunden, in denen solch eine Ehe glücklich wurde. Aber was heißt das schon? Wir schätzen uns heute glücklich, unsere Partner selbst wählen zu dürfen - doch was sagt uns ein Blick auf die Scheidungsraten? Ein Drittel bis die Hälfte der Paare trennen sich. Offenbar gibt es keine Partnerfindungspraxis, die dauerhaftes Glück garantiert. Wir Menschen sind schon komische Viecher...

  • In dem Abschnitt war ja echt was los!


    Der Tod von Will habe auch ich als ganz schlimm empfunden :-(


    Der Umgang mit Becket war wie rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Erst wird er hochgelobt, denn er schafft es, daß es eine Verlobung zwischen den Kindern von Ludwig und Henry gibt. Man schickt ihm Jung-Henry zur Erziehung, dann paßt es Henry nicht, daß Becket so gut mit Alienor kann, er "befördert" ihn nach Canterbury und am Ende wir Jung-Henry wieder von ihm weggeholt :fetch


    Alienor nimmt den Bastard Jeff in ihrem Haushalt auf, ich finde das zeigt ihre Größe. Als dann auch noch ihre Zofe von Henry schwanger ist, ich glaube da wars dann endgültig zuviel. Aus heutiger Sicht auch verständlich.


    Ich tippe auch, daß es noch einen Überfall geben wird und bin gespannt auf die Weiterentwicklung von Blanche und Angel. Ich finde auch die Beschreibung der Zipperlein von Alienor im Alter sehr realistisch und liebevoll geschildert.


    Henry dagegen sät in diesem Abschnitt ganz besonders die Feindschaft unter den eigenen Söhnen :schlaeger

  • Zitat

    Original von Sabine Weig.
    Hi Chiara,
    die Syphilis kann sich Henry noch nicht geholt haben, die kommt erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa, vermutlich aus der Neuen Welt. Vor diesem Zeitpunkt konnte man noch ohne Rücksicht auf Verluste . . .


    Aha ... okay. Danke für die Info. Ich hatte gedacht, dass schon früher Syphilis und Konsorten unterwegs waren.


    Zitat

    Original von Sabine Weig.
    Da kann man mal sehen, liebe Eulen, die Praxis der Kinderehe ist eben nicht von den Indern, Arabern etc. erfunden worden. Bei meiner Forschung in den letzten Jahrzehnten hab ich auch leider sehr wenig Fälle gefunden, in denen solch eine Ehe glücklich wurde. Aber was heißt das schon? Wir schätzen uns heute glücklich, unsere Partner selbst wählen zu dürfen - doch was sagt uns ein Blick auf die Scheidungsraten? Ein Drittel bis die Hälfte der Paare trennen sich. Offenbar gibt es keine Partnerfindungspraxis, die dauerhaftes Glück garantiert. Wir Menschen sind schon komische Viecher...


    Das hat du schön beschrieben. :wave

  • Ja Henry ist extrem von sich selbst überzogen, jetzt hat er ja so ein willenloses Püppchen, welches ihm nicht dreinredet und ihn anhimmelt. Schade, aber das konnte ja nicht gutgehen mit Eleonor.


    Was sich da zwischen Blanche und Angel anbahnt, ich befürchte, dass Blanche nicht glücklich wird in Zukunft wenn sie sich jetzt verliebt.

  • Aus heutiger Sicht ist Eleonores Wut auf henry ja nur zu verständlich, aber als Frau ihrer Zeit und ihres Standes konnte sie doch nicht wirklich davon ausgehen, dass er ihr treu bleibt?!
    Der Gute hat es allerdings auch wirklich ganz schön wild getrieben, vor allem die Aktion mit Woodstock war echt heftig.


    Den Tod von William fand ich auch ganz schlimm zu lesen ;-(

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Aus heutiger Sicht ist Eleonores Wut auf henry ja nur zu verständlich, aber als Frau ihrer Zeit und ihres Standes konnte sie doch nicht wirklich davon ausgehen, dass er ihr treu bleibt?!
    Der Gute hat es allerdings auch wirklich ganz schön wild getrieben, vor allem die Aktion mit Woodstock war echt heftig.


    Den Tod von William fand ich auch ganz schlimm zu lesen ;-(


    Davon ausgeehen konnte sie sicherlich nicht, deswegen musste ihr das ja trotzdem nicht gefallen. Am Anfang war Henry ja noch halbwegs diskret, aber irgendwann ist er ja doch sehr dreist geworden, Woodstock fand ich auch sehr heftig....

  • Ja Williams Tod war nicht leicht zu lesen, dass war großes Kino.
    Die Szene mit Jeff hat mich aber auch berührt, da zeigt Eleonore Größe und Mutterliebe.
    Ich finde die Entwicklung von Tom sehr gut geschildert.
    Henry ist ein nicht gerade zurückhaltender Mensch,er kann sich glaube ich auch nicht gut auf andere Menschen einstelle , warum auch er ist ja schließlich König.
    An einen Überfall habe ich auch schon gedacht, aber der Stammbaum zeigt uns ja zumindest, dass Blanche nichts passiert ;-)

  • Williams Tod hat mich auch sehr mitgenommen. Wenn ich mir vorstelle, von meinen zwei Jungen würde einem etwas passieren - ganz furchtbar!


    Es kommt zur Trennung zwischen Eleonore und Henry. Aber Henry scheint mit zunehmendem Alter alles zu wollen und will immer seinen Willen (siehe Becket) durchsetzen. Und wundert sich dann, wenn es nicht so klappt wie er will! Und als er dann noch seine Geliebte nach Woodstock bringt, muss es für Eleonore einfach furchtbar gewesen sein! :fetch