Es ist schon eigenartig, wie sehr Henry an der Macht klammert und so gar nichts abgeben will, sein Vater hat es ja auch anders gemacht und er war mit 19 schon ein mächtiger junger Mann.
Au weh, der Richard hat aber wirklich nicht viel von England gehalten. Er lehnt die Krone ab und will nur Aquitanien... "Diese beschissene Insel, auf der im Westen und Norden noch blau angemalte, haarige Barbaren hocken! Wo es das ganze Jahr regnet! Was soll ich damit? Da wächst kein Wein, und das Bier, dass die Angelsachsen so lieben, kann keiner saufen! Ich will zur Hölle fahren, bevor ich mein Aquitanien gegen England tausche."
Weiss man eigentlich, ob seine Einstellung etwas "versöhnlicher" wurde, als er dann tatsächlich König von England war oder ist der ganze Mythos vom "guten König Richard" einfach nur das?
Die Anschläge auf Aliénor und Blanche beginnen und leider erwischt es dabei mehrere unschuldige, erst die Zofen, dann die arme jüdische Familie. Leider sehr geschickt gemacht, beides kann viele Ursachen bzw. Täter haben. Immerhin ist Aliénor jetzt aufmerksam geworden und Angel passt auf wie ein Schießhund.
Blanche entwickelt sich tatsächlich gut, nicht nur lernt sie von den Erzählungen der Großmutter, sie entdeckt auch etwas von deren Mut in sich selbst. Ich hoffe nur, sie lässt sich mit Angel zu nichts hinreissen, so schön seine Augen auch sein mögen...
Der Aufstand gegen den König... tja. Vielleicht war es den Versuch wert, die Zahlen sahen ja gut aus. Aber wenn dann solche "Missgeschicke" wie mit dem toten Standartenträger eine Schlacht entscheiden, kann man sich schon fragen, ob nicht das Schicksal gegen einen ist. Aliénor wird eingesperrt und jede Information von ihr ferngehalten. Ich schätze, das war wohl das schlimmste, nicht zu wissen ob die Söhne noch leben und wie es ihnen geht.
Henry und die Weiber, aiaiai, die langjährige Verlobte des eigenen Sohnes, die ja praktisch als Kind an den Hof kam, zur Geliebten zu machen ist schon mehr als grenzwertig. Da hat Aliénor wirklich mal die Chance gehabt zurückzuschlagen (wenn auch auf Kosten ihrer Freiheit). Der Brief an den Papst, gleich vorbeugend mit der Info was für ein Hurenbock doch der König ist, genial!
Die Spitzen die sie und Henry sich gegenseitig um die Ohren hauen bei den wenigen Treffen sind sehr lesenswert.
Ein bisschen enttäuscht bin ich ja dann doch von den Söhnen, dass sie sich schließlich doch so weit von ihrem Vater manipulieren lassen, dass sie jetzt aufeinander losgehen anstatt zusammenzuhalten. Ihnen muss doch klar sein, von WEM diese Gerüchte kommen, ihnen ist ja auch klar, dass sie von Spitzeln umgeben sind. Naja, Jung-Henry verliert so schön langsam jegliche Geduld und verhält sich mehr als unklug, einfach nur durch die Verbitterung, dass er eine machtloser "König" ist und sich wie ein Nichts vorkommt. Außerdem haben sie alle etwas von der Hitzköpfigkeit des Vaters in sich und ohne die besonnene leitende Hand der Mutter sind sie letzten Endes alles nur junge Männer die extrem unter Spannung stehen die sie irgendwie loswerden wollen.
Es geht in den letzten Abschnitt... ich bin sehr gespannt wie das Buch endet, auch wenn es, wie bei allen guten Büchern, auch irgendwie traurig ist, wenn es vorbei ist.
ZitatOriginal von Sabine Weig.
Ja, Würmchen, wenn die Familie Plantagenet mal zusammengehalten hätte.... tatsächlich nicht auszudenken! Das angevinische Reich hätte England und halb Frankreich umfasst, dazu Irland. Es wäre wahrscheinlich nie zum Hundertjährigen Krieg gekommen, und womöglich wären später England und Frankreich unter einer Krone vereint gewesen - welche Vision!
Wahnsinn, ja!
ZitatOriginal von Richie
Als erstes wollte ich mal bemerken, daß mir die Rezepte (alleine die Vorstellung was die sich auf die Haut gaben, damit sie hell wird!), Heilmittel und auch die Hildegard, die Sabine immer wieder einstreut, sehr gut gefallen
Mir auch. Ich war aber vor allem auch überrascht, dass Aliénor in Briefkontakt mit Hildegard stand. Auf den Gedanken wäre ich nie gekommen.