'Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche' - Seiten 405 - 505

  • Es ist schon eigenartig, wie sehr Henry an der Macht klammert und so gar nichts abgeben will, sein Vater hat es ja auch anders gemacht und er war mit 19 schon ein mächtiger junger Mann.


    Au weh, der Richard hat aber wirklich nicht viel von England gehalten. Er lehnt die Krone ab und will nur Aquitanien... "Diese beschissene Insel, auf der im Westen und Norden noch blau angemalte, haarige Barbaren hocken! Wo es das ganze Jahr regnet! Was soll ich damit? Da wächst kein Wein, und das Bier, dass die Angelsachsen so lieben, kann keiner saufen! Ich will zur Hölle fahren, bevor ich mein Aquitanien gegen England tausche."
    Weiss man eigentlich, ob seine Einstellung etwas "versöhnlicher" wurde, als er dann tatsächlich König von England war oder ist der ganze Mythos vom "guten König Richard" einfach nur das?


    Die Anschläge auf Aliénor und Blanche beginnen und leider erwischt es dabei mehrere unschuldige, erst die Zofen, dann die arme jüdische Familie. :-( Leider sehr geschickt gemacht, beides kann viele Ursachen bzw. Täter haben. Immerhin ist Aliénor jetzt aufmerksam geworden und Angel passt auf wie ein Schießhund.
    Blanche entwickelt sich tatsächlich gut, nicht nur lernt sie von den Erzählungen der Großmutter, sie entdeckt auch etwas von deren Mut in sich selbst. Ich hoffe nur, sie lässt sich mit Angel zu nichts hinreissen, so schön seine Augen auch sein mögen...


    Der Aufstand gegen den König... tja. Vielleicht war es den Versuch wert, die Zahlen sahen ja gut aus. Aber wenn dann solche "Missgeschicke" wie mit dem toten Standartenträger eine Schlacht entscheiden, kann man sich schon fragen, ob nicht das Schicksal gegen einen ist. Aliénor wird eingesperrt und jede Information von ihr ferngehalten. Ich schätze, das war wohl das schlimmste, nicht zu wissen ob die Söhne noch leben und wie es ihnen geht.


    Henry und die Weiber, aiaiai, die langjährige Verlobte des eigenen Sohnes, die ja praktisch als Kind an den Hof kam, zur Geliebten zu machen ist schon mehr als grenzwertig. Da hat Aliénor wirklich mal die Chance gehabt zurückzuschlagen (wenn auch auf Kosten ihrer Freiheit). Der Brief an den Papst, gleich vorbeugend mit der Info was für ein Hurenbock doch der König ist, genial!
    Die Spitzen die sie und Henry sich gegenseitig um die Ohren hauen bei den wenigen Treffen sind sehr lesenswert.


    Ein bisschen enttäuscht bin ich ja dann doch von den Söhnen, dass sie sich schließlich doch so weit von ihrem Vater manipulieren lassen, dass sie jetzt aufeinander losgehen anstatt zusammenzuhalten. Ihnen muss doch klar sein, von WEM diese Gerüchte kommen, ihnen ist ja auch klar, dass sie von Spitzeln umgeben sind. Naja, Jung-Henry verliert so schön langsam jegliche Geduld und verhält sich mehr als unklug, einfach nur durch die Verbitterung, dass er eine machtloser "König" ist und sich wie ein Nichts vorkommt. Außerdem haben sie alle etwas von der Hitzköpfigkeit des Vaters in sich und ohne die besonnene leitende Hand der Mutter sind sie letzten Endes alles nur junge Männer die extrem unter Spannung stehen die sie irgendwie loswerden wollen.


    Es geht in den letzten Abschnitt... ich bin sehr gespannt wie das Buch endet, auch wenn es, wie bei allen guten Büchern, auch irgendwie traurig ist, wenn es vorbei ist.


    Zitat

    Original von Sabine Weig.
    Ja, Würmchen, wenn die Familie Plantagenet mal zusammengehalten hätte.... tatsächlich nicht auszudenken! Das angevinische Reich hätte England und halb Frankreich umfasst, dazu Irland. Es wäre wahrscheinlich nie zum Hundertjährigen Krieg gekommen, und womöglich wären später England und Frankreich unter einer Krone vereint gewesen - welche Vision!


    Wahnsinn, ja! :wow


    Zitat

    Original von Richie
    Als erstes wollte ich mal bemerken, daß mir die Rezepte (alleine die Vorstellung was die sich auf die Haut gaben, damit sie hell wird!), Heilmittel und auch die Hildegard, die Sabine immer wieder einstreut, sehr gut gefallen :-]


    Mir auch. Ich war aber vor allem auch überrascht, dass Aliénor in Briefkontakt mit Hildegard stand. Auf den Gedanken wäre ich nie gekommen.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Hallo Paradise,
    ja, das mit Hildegard hat mich auch überrascht. Leider ist nur der eine Antwortbrief erhalten, was Alienor geschrieben hat, und ob es eine längere Korrespondenz gegeben hat, wissen wir nicht. Vielleicht war Hildegard so was wie eine Ferntherapeutin für Alienor. Sie wurde ja von vielen um Rat gebeten.


    Richards Einstellung zu England hat sich meines Wissens nach nie geändert. In einer Quelle steht: He cared not an egg for England. Das hat ihn zwar nicht daran gehindert, das den Engländern abgepresste Lösegeld für sich selber anzunehmen, aber eigentlich war er immer ein waschechter Franzose.


    Und von den Söhnen darfst du nicht zu sehr enttäuscht sein. Sie waren ja noch so jung, und sie sind auch einfach zwischen die Fronten ihrer Eltern geraten. Wenn sich ein Psychologe damals das Familiensystem Plantagenet angeschaut hätte, der hätte wahrscheinlich seinen Beruf aufgegeben. Und Kinder, die in so einem System geprägt worden sind, müssen fast zwangsläufig Probleme mit dem Sozialverhalten haben. Auch dem ihren eigenen Brüdern gegenüber, die wohl eher als Konkurrenten gesehen wurden - ums Erbe, aber auch um die Liebe ihrer Eltern.

  • Becket wird umgebracht.
    Eleonore und ihre Söhne führen Krieg gegen Henry und verlieren.


    Auf der Reise von Eleonore und Blanche beginnen die Anschläge.


    Ein ereignisreiches, spannendes Kapitel.


    Ob Eleonore richtig gehandelt hat? Gefängnis um das Erbe für ihre Söhne zu erhalten.
    Obwohl diese inzwischen wissen wo Eleonore festgehalten wird, rührt keiner
    einen Finger um ihr zu helfen. Dafür bekriegen sie sich untereinander.
    Nur Johanna hilft ihr und schickt ihr einen Mönch und so lernt Eleonore wenigstens schreiben.

  • Ich muss feststellen, ich bin alleine hier auf weiter Flur :-(


    Die Söhne haben konkrete Pläne wie die Verteilung der Ländereien aussehen soll, allerdings sieht Henry das anders. So bringt er alle gegen sich auf. Die Beschreibung des Kampfes zwischen Richard und Henry fand ich dann besonders bitter. Überhaupt, dass Vater und Sohn gegeneinander kämpfen müssen. Ich verstehe Henry nicht, anstatt er froh ist, dass die Söhne alles untereinander aufteilen und Friede herrschen könnte, das sollte doch sein größtes Glück sein, spielt er sich auf.


    Der Brand bei den Levis hat mich etwas mitgenommen, v.a. weil die Familien sterben musste, aber zum Glück ging für Blanche und Alienor alles gut aus.


    Alienor wird als Gefangene gehalten, 15 Jahre, wow! Ich war echt froh, dass ich wusste, irgendwann wird sie wieder in Freiheit sein. Dass Henrys die Haft nicht ohne Eigennutz aufgeben würde, war klar. Umso mehr freute ich mich, dass Alienor nicht klein beigab.

  • Zitat

    Original von Patricia_k34


    Ich muss feststellen, ich bin alleine hier auf weiter Flur


    Nein ich lese auch noch mit :wave


    Zitat

    Umso mehr freute ich mich, dass Alienor nicht klein beigab.


    Ja da gebe ich Dir recht sie muss eine sehr starke Frau gewesen sein.

  • Ich bin auch dabei, kann aber momentan nicht gut schreiben,
    Auf S. 481 ist mir das neue Mädchen betreffend ein "dass" aufgefallen, das ein "s" zuviel hat, obwohl es nach einem Komma steht.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)