'Ich, Eleonore, Königin zweier Reiche' - Seiten 506 - Ende

  • So, ich habe das Buch gestern beendet. Ich habe mich wie immer in Sabines Büchern sehr wohl gefühlt und hätte durchaus noch ein wenig weiter lesen können. Der Abschied in Bordeaux kam dann ja doch recht plötzlich, da hat mir Blanche dann richtig leid getan. Erst Angel und dann auch noch die Großmutter zurücklassen zu müssen und mit völlig fremden weiterreisen zu müssen ist schon ziemlich viel. Wenigstens Pieter ist ihr geblieben, als bekanntes Gesicht.


    Der Überfall auf sie war ja wirklich gut durchdacht, nur gut, dass Angel so einen dicken Kopf hat und nicht lange bewusstlos geblieben ist. Da ist er wirklich gerade noch rechtzeitig gekommen.


    Bei den Toden der beiden Henrys wiederholt sich die Geschichte, erst glaubt der Vater dem Sohn nicht, dann der Sohn dem Vater nicht. und so können sie sich nicht aussöhnen. Wobei ich beim alten Henry eh meine Zweifel habe, nachdem , was er Richard ins Ohr geflüstert hat.


    Richards Tod ist auch so ein was wäre wenn... Wenn er doch nur eine Rüstung getragen hätte... Allerdings, wer weiss schon, ob er im Alter nicht ähnlich sturköpfig geworden wäre wie sein Vater? So ist er als großer Mann abgetreten.


    Mir hat das Buch richtig gut gefallen, ich hatte Alienor und Blanche direkt vor Augen und habe mich gefreut Alienor zuhören zu dürfen.
    Ist da eigentlich auch eine Hörbuchversion geplant? Das wäre sicher interessant.


    Rezi schreibe ich die nächsten Tage.


    Liebe Sabine, dir herzlichen Dank für die Begleitung der Leserunde, ich habe wieder viele neue und interessante Dinge gelernt. Vielleicht magst Du noch mal in die Fragen kucken, ich bin ja doch neugierig, was als nächstes kommen wird ;-)

  • Ich bin auch fertig und habe das Buch ein wenig traurig zur Seite gelegt. Traurig deshalb, weil es schon vorbei war. Mir hat das Buch wieder sehr, sehr gut gefallen.


    Vielen Dank auch für das ausführliche Nachwort. Die lese ich immer besonders gerne. Vor allem fand ich interessant, was aus Blanche geworden ist.


    Warum hat man damals im Mittelalter eigentlich das Herz woanders begraben als den Körper? War das immer so unter den Adligen? Wurden auch andere Körperteile entfernt und an anderen Orten bestattet? Wie lange dauerte dieser Brauch an?

  • Mit Henry geht’s kontinuierlich bergab.
    Henry Junior plündert Klöster, wie tief ist er bloß gesunken! Alt wird er ja nicht, er stirbt am Fieber und versetzt seinem Vater Henry einen Tiefschlag damit, denn der hat sich geweigert, an das Sterbebett seines Sohnes zu kommen und dann war die Chance auf Versöhnung vertan.
    Als nächstes stirbt Geoffrey bei eiem Turnier.
    Richard und John laufen zu Philipp von Frankreich über. Henry ist nun wirklich ganz alleine und von allen verlassen, nur sein unehelicher John Jeff ist überhaupt noch bei ihm. Was für ein Ende ... okay, großes Mitleid hatte ich nicht, weil er diese Situation selbst herbeigeführt hat. Was Diplomatie angeht, war er wohl kein großer Könner. Nicht mal in der eigenen Familie hat er dafür sorgen können, dass alle zufrieden sind. Dabei konnte er aus dem Vollen schöpfen und hätte für jeden Sohn genug gehabt.


    Aber dieses ganze Hin und Her von Zusammenschlüssen, Kriegserklärungen, Erpressungen und faulen Geschäften, die alle mit allen gemacht haben – puh, ich hatte das Gefühl, dass da jeder mal mit jedem verbündet war und auch mit jedem mal im Streit lag. Echt kompliziert. Und dann waren alle auch noch miteinander verwandt.


    Immerhin schafft es Eleonore nochmal, zu Einfluss zu kommen, als Richard König wird. Während seiner Zeit auf Kreuzzug herrscht sie über sein Reich. Dass sie in ihrem stolzen Alter noch so unternehmungslustig und fit war, Hut ab!


    Dass aus Blanche und Angel nichts werden konnte, war ja klar. Immerhin hat sie sich richtig von ihm verabschieden können und sein Wachehalten hat sie gerettet. So hatte auch diese kleine Liebesgeschichte ein doch positives irgendwie gutes Ende.


    Eleonore war eine wirklich beeindruckend Frau und es hat großen Spaß gemacht, über ihr Leben zu lesen. Herzlichen Dank, Sabine für die Begleitung der Leserunde und die zusätzlichen Erklärungen und Informationen! :blume

  • Leider habe ich gestern Abend das Buch beendet - heute habe ich das schöne Nachwort gelesen.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen - für mich hätte es ruhig noch ein paar Seiten mehr haben können!


    Blanche tat mir auch leid- so plötzlich Angel und auch noch die Großmutter zu verabschieden, dass ist schon hart!


    Rezi kommt die nächsten Tage... heute schaffe ich es nicht.


    Vielen Dank Sabine für die schönen Lesestunden - und die Begleitung dieser Leserunde! :wave

  • Ich bin auch sehr traurig, dass es vorbei ist. :-( Ich habe mich sehr wohl gefühlt in meinem "ersten Weigand" und es werden sicherlich noch viele folgen.


    Das Ende war sehr deprimierend, weil irgendwie alles in die Brüche gegangen ist, was Aliénor aufgebaut hat. Richards Tod war wirklich furchtbar. Das hat er so nicht verdient, aber wer hat das schon.
    Haben sich Blanche und Aliénor denn nochmal gesehen? Ich habe das aus dem Nachwort so interpretiert, dass das nicht der Fall war. Das finde ich schrecklich, die beiden hatten eine sehr kurze Zeit miteinander. Schade, dass sie sich so spät kennengelernt haben. Aber Blanche hat auf dieser Reise mit Sicherheit viel gelernt. Und Aliénor hat sich endlich erleichtert und den Ballast von der Seele geredet. So konnte sie vielleicht ihre letzten Jahre in Frieden verbringen.


    Danke schön für die wundervolle Begleitung der Leserunde, liebe Sabine! Ich freue mich schon auf die nächste mit dir. :wave
    Rezi folgt die Tage.

  • Liebe Sayja,
    das mit den Bestattungen deute ich persönlich so: Oft hatte ein Fürst/König o.ä. eine Lieblingsstadt oder Lieblingskirche, in der er gerne hätte ruhen wollen. Aber der Tod ereilte ihn dann leider woanders. Es wäre - v.a. im Sommer - schwierig gewesen, die ganze Leiche über Wochen hinweg zu transportieren, also hat man eben nur das Herz genommen, um den letzten Willen des Toten zu erfüllen. Das war einfacher als, was auch manchmal vorgekommen ist, die Leiche zu kochen und dann die kompletten Knochen zum Bestimmungsort zu transportieren. Oft wollte man vielleicht auch nur eine Stadt oder Kirche auszeichnen, indem ein Teil des Fürsten dort hingegeben wurde. Das war schließlich eine große Ehre.
    Wie lange diese Praxis existiert hat, kann ich nicht sagen. Ich weiß aber, dass noch im Spätbarock beispielsweise das Herz von August dem Starken in Dresden, der Rest in (glaub ich) Warschau oder Krakau bestattet wurde. Das war in den 1730er Jahren.

  • Hallo Würmchen,
    versteh ich, dass Du kein großes Mitleid mit Henry hast. Aber jetzt: Denk mal zurück an den Mitleids-Einheimser Ludwig! Das ist die Zeit seines Triumphs, endlich. Erst hat er zusehen müssen, wie Alienor und Henry einen Sohn nach dem andern bekommen. Und selber hat er es quasi in letzter Minute grad mal zu einem einzigen männlichen Nachkommen gebracht. Aber mit dem lebt er glücklich und in Frieden, und die Nachfolge regelt sich praktisch von selbst, während Henry und seine Söhne sich gegenseitig wegen der Nachfolge zerfleischen. Tja, so können sich die Dinge ändern...

  • Hallo Schaf,
    Du hast richtig interpretiert: Blanche und ihre Großmutter haben sich nicht wiedergesehen. Man hat in Paris einen weiteren KOntakt sicher nicht gefördert. Und Alienor hat ja danach nicht mehr so lange gelebt. ZUmindest hatten sie eine zwar kurze, aber intensive Zeit miteinander...

  • Zitat

    Original von Sabine Weig.
    Hallo Schaf,
    Du hast richtig interpretiert: Blanche und ihre Großmutter haben sich nicht wiedergesehen. Man hat in Paris einen weiteren KOntakt sicher nicht gefördert. Und Alienor hat ja danach nicht mehr so lange gelebt. ZUmindest hatten sie eine zwar kurze, aber intensive Zeit miteinander...


    Sehr schade, auch ich hatte gehofft, die beiden hätten sich noch mal wiedergesehen.

  • Zitat

    Original von Sabine Weig.
    Liebe Sayja,
    das mit den Bestattungen deute ich persönlich so: Oft hatte ein Fürst/König o.ä. eine Lieblingsstadt oder Lieblingskirche, in der er gerne hätte ruhen wollen. Aber der Tod ereilte ihn dann leider woanders. Es wäre - v.a. im Sommer - schwierig gewesen, die ganze Leiche über Wochen hinweg zu transportieren, also hat man eben nur das Herz genommen, um den letzten Willen des Toten zu erfüllen. Das war einfacher als, was auch manchmal vorgekommen ist, die Leiche zu kochen und dann die kompletten Knochen zum Bestimmungsort zu transportieren. Oft wollte man vielleicht auch nur eine Stadt oder Kirche auszeichnen, indem ein Teil des Fürsten dort hingegeben wurde. Das war schließlich eine große Ehre.
    Wie lange diese Praxis existiert hat, kann ich nicht sagen. Ich weiß aber, dass noch im Spätbarock beispielsweise das Herz von August dem Starken in Dresden, der Rest in (glaub ich) Warschau oder Krakau bestattet wurde. Das war in den 1730er Jahren.


    Vielen Dank für deine Antwort.
    Solche Details findet man nicht in vielen historischen Romanen. Auch dafür vielen Dank! :-)

  • Ein wunderbares Buch. Bis zur letzten Seite fieberte ich mit Eleanor und Blanche mit. Für Blanche war diese Reise bestimmt die Weiche ihres Lebens, ich bezweifle, dass sie ohne diese Erfahrung mit ihrer Grossmutter so eine starke Königin geworden wäre.
    Das Ende des Buches finde ich sehr gelungen, das Nachwort sowieso.

  • Mir hat das Buch auch sehr, sehr gut gefallen, die historischen fakten waren mir größtenteils bekannt, aber es war spannend das Ganze mal aus der Sicht von Eleonore zu lesen, auch die Reise von ihr und Blanche habe ich nach anfänglichen startschwierigkeiten sehr gerne gelesen.
    Schade, dass sich die beiden nicht mehr wiedergesehen haben.
    Sehr schön fand ich, dass Eleonore Blanche ein letztes Treffen mit Angel ermöglicht hat, wenn auch nur für 10 vaterunser.


    Danke an Sabine für die tolle Begleitung der Leserunde und ein tolles Buch!

  • Ich hatte ganz vergessen zu posten :-(




    Die Reise und auch das Buch sind zu Ende :cry
    Von den jungen Adlern hat nur John überlebt. Die Wege von Alienor und Blanche trennen sich. Sehr schön fand ich, daß sich Blanche von Angel für die Länge von 10 Vaterunser verabschieden durfte. Für Blanche waren die Reise und die Erzählungen der Großmutter mit Sicherheit eine Bereicherung.



    Mir hat das Buch - wie bei Sabine gewohnt - sehr, sehr gut gefallen.



    :danke für die Leserundenbegleitung und die ausführlichen Kommentare

  • Was für ein tolles Buch! :heisseliebe


    Bin gerade mit dem Lesen des Nachwortes fertig geworden, was ja nochmal zusätzlich erklärt. Also, meinetwegen hätte das Buch noch etliche Seiten weiter gehen können. :-]


    Das Ende des Buches hat mir gut gefallen, zumindest den Teil, der Blanche und Alienor betraf. Das John als letzter Sohn Englands König wurde, hat mich schon immer gestört. Solch ein Widerling und unfähiger Kerl auf dem Thron.... Richards Ende fand ich sehr traurig, aber, noch schlimmer fand ich seine letzte Begegnung mit seinem Vater. Wie schlimm muss das sein, wenn der Vater (der sich totkrank kaum auf den Beinen halten kann) einen so sehr hasst ?(


    Auch ich möchte mich bei Sabine bedanken, die die Runde so informativ und angenehm begleitet hat. :wave

  • Ich musste gestern Abend auch unbedingt dieses tolle Buch auslesen, vorher war an Schlaf nicht zu denken.


    Beim Abschied zwischen Blanche und Alionor hatte ich einen dicken Kloß im Hals, es kam doch recht überraschend. Schade, dass die Beiden sich nicht mehr wiedergesehen haben.


    Als Mutter muss es sehr schmerzlich sein, so viele Kinder zu verlieren. John war sicherlich die schlechteste Wahl, aber wer sollte sonst?


    Danke an Sabine Weigand für die tolle Begleitung der Leserunde und die schönen Lesestunden :anbet

  • Am Montag hab ich die letzten Seiten gelesen, und kann nur sagen: :-]


    Es war ein wirklich tolles Buch, auch wenn ich noch sehr viel mehr hätte lesen wollen (so wie auch Aliénor überlegt, was sie noch alles hätte erzählen können). Für mich definitiv auf einer Stufe mit "Die Seelen im Feuer" auch wenn die beiden Bücher so unterschiedlich sind, aber jedes ist auf seine Weise einfach nur toll! Wo die Seelen halt sehr düster und bedrückend sind, schäumt dieses Buch stellenweise über vor Freude und Lebenslust. Es macht einfach Spaß. Man sitzt mit Aliénor und Blanche im Chariot und lauscht der alten Königin fasziniert und belustigt, isst ab und an eine Feige und lernt vom Leben selbst.


    Aber um nochmal auf den Inhalt dieses Abschnitts einzugehen:
    Also was hat Jung-Henry sich nur bei diesem Überfall gedacht??? :wow Okay, er wurde immer verzweifelter, das hat man ja mitbekommen, es muss für ihn die einzige Möglichkeit gewesen sein, noch irgendwie sein Ziel zu erreichen. Vermutlich hat er gedacht, dass er noch genug Zeit hatte um das mit Gott wieder ins Reine zu bringen, beichten, Kirchen bauen, Geld spenden und Messen lesen lassen etc. Aber dann kam alles anders, und sogar Henry Senior wurde vor Reue geschüttelt (auch wenn er wie üblich die Schuld auf die andern schiebt :rolleyes)


    Es ist der Abschnitt der Abschiede, Jung-Henry, Goffrey, Alt-Henry, Richard...
    Von Johannas Verlust erfahren wir am Rande (Konstanzes lieber Neffe, ich erinnere mich an die Zuckerkrankheit). Und letzten Endes natürlich auch der Abschied von Blanche und Aliénor. Die beiden fehlen mir jetzt schon. ;-( Aber ich bin sehr froh, dass die Königin das Buch "überlebt" hat. Ich hatte irgendwie die ganze Zeit damit gerechnet, dass sie zum Ende sterben wird und war deshalb sehr froh, dass das sozusagen erst "off stage" passiert.


    So ein Miststück und Hurenbock wie Henry auch war, bei seinem Epitaph musste ich dann doch ein bisschen blinzeln... "Ein kümmerliches Grab hat einmal Platz genug für den, dem diese Welt zu klein war." Ganz wunderbar gedichtet. :brabbel
    Und der abschließende Traum hat ganz wunderbar gepasst. Ja, so war er, der Henry. :lache


    Wie Richard genau gestorben ist wusste ich gar nicht, jetzt bin ich schlauer. Die Idee, dass seine Mutter ihm eine "knabenhafte" Frau besorgt fand ich ganz großartig, passt einfach zu ihr. Sie macht das Beste aus der Situation.
    Wenn man überlegt, wie kurz Richard eigentlich nur König von England war bzw. überhaupt im Land kann man eigentlich nur folgern, dass der wahre gute König Richard wohl die Frau Mama war, die im Land aufgeräumt hat nach Henrys Misswirtschaft.


    Ich finde es übrigens auch ganz toll, dass so ein langes Nachwort mit im Buch war in dem man noch so vieles erfahren hat und dass es Blanche so gut mit ihrem Mann gegangen ist (man hat das Mädel ja auch irgendwie ins Herz geschlossen nach dieser Geschichte).


    Also wie gesagt, rundum gelungen. Definitiv ein Jahreshighlight und das schon im Januar. :anbet

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich habe am Sonntag das Buch zu Ende gelesen. Aber ich komme erst jetzt dazu etwas zum letzten Abschnitt zu schreiben.


    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich fand es schade, dass ich es zur Seite legen musste. Irgendwann ist auch das schönste Buch ausgelesen. ;-)


    Dieser Abschnitt war der Abschnitt der Abschiede. So viele Menschen starben. Angesichts Aliénors Alter zur Zeit der Reise hatte ich schon damit gerechnet, dass sie nun von den Toden ihre Kinder berichten musste. Ich fand es interessant, dass damals die Körper der Toten oftmals zerlegt wurden und sich Teile der Leiche an verschiedenen Orten befinden. Das ist schon ein ziemlicher Gegensatz zu heute, wo auf die Unversertheit des Körpers geachtet wird. Danke an Sabine für die weiterführende Erläuterung aufgrund von Sayas Frage. :wave


    Das Nachwort war auch sehr informativ und hat dieses Buch sehr schön abgerundet. Es hat mich sehr gefreut, dass Blanche tatsächlich das Glück hatte und trotz einer arrangierten Ehe ihr Liebesglück fand. Das war doch ziemlich selten.


    Sabine : vielen lieben Dank für die tolle Begleitung der Leserunde. :blume