Titel: Diese Fremdheit in mir
Autor: Orhan Pamuk
Originalsprache: Türkisch
Originaltitel: Kafamda Bir Tuhaflik
Inhalt:
Es ist ein Panaroma von Istanbul von 1969 bis 2014 aus den Augen eines armen Straßenverkaeufers, der mit 12 Jahren sein Dorf in Mittelanatolien verlaesst und mit seinem Vater, Onkel und seinen Cousins nach Istanbul umsiedelt. Waehrend wir den Hauptcharakter, Mevlut, durch sein Leben begleiten, werden wir Zeuge von dem Umbau von Istanbul, von großen Migrationswellen in die Stadt und wie rasant sich die Stadt innerhalb 40 Jahren aeußerlich, aber auch kulturell und politisch veraendert. Es ist aber keineswegs eine reine Entwicklungsgeschichte von Istanbul, es geht um die grundlegende Frage des Glücks, ob das persönliche Glück von eigenen Entscheidungen abhaengt oder vom Zufall, ob in der Liebe die Absicht des Liebenden wichtiger ist oder das Schicksal. Es ist nicht nur eine Panaroma von Istanbul, sondern auch von einer Generation von Menschen, die ihr Glück in Istanbul gesucht und teilweise auch gefunden haben.
Meine Meinung:
Das ist das zweite Buch von Pamuk, das ich lese, und ich finde den unveraenderten Stil des Autors großartig. Den gelegentlichen Perspektivenwechsel zwischen den Charakteren meistert der Autor gekonnt, so dass der Handlungsstrang gar nicht unterbrochen wird. Die vielen Charaktere der Familie Aktas und Karatas werden sehr gut dargestellt, man hat echte, lebendige Charaktere vor Augen. Besonders das Innenleben und die "Fremdheit" des Hauptcharakters werden sehr gut ausgearbeitet. Es ist eine sehr berührende, menschliche Geschichte, die auch den Lesern, die Istanbul nicht kennen und sich für ihre Geschichte nicht interessieren, viel zu bieten hat.