Kriminalistisch ist die Eifel sicherlich sehr gut erschlossen. Die bekanntesten Autoren der Region sind vermutlich Jacques Berndorf und Ralf Kramp.
Während unseres Sommerurlaubs 2015 hatten wir uns bereits das erste Mal in die Krimihauptstadt der Eifel "Hillesheim" aufgemacht, um an Fronleichnam an der Autorenlesung mit Mit Ralf Kramp, Carsten Sebastian Henn, Tatjana Kruse, Klaus Stickelbroeck und Sascha Gutzeit teilzunehmen. Ein humorvoller Krimiabend, bei dem wir gerne noch einmal dabei wären.
Zurück nach Hillesheim und dem Krimibus. Seit Juni 2015 wird in der Eifel eine Krimibustour angeboten. Dauer ca. 4 Stunden, der Bus fasst 50 Fahrgäste, 1 Busfahrer und die Tourleitung namens Klara Fall und der Preis pro Person 18 EUR.
Ich muss gestehen, ich lese sehr gerne Krimis und Thriller, aber bisher habe ich nur einen Krimi von Jacques Berndorf gelesen. Es ist aber auch keine Voraussetzung für die Tour durch die Eifel.
Wir stiegen pünktlich zu 11 Uhr in den Bus, der sowohl außen als auch innen schön gestaltet war. Außen beklebt und der klare Verweis auf die Eifel-Krimibustour und von innen mit einigen Krimirequisiten ausgestattet.
Ausgebucht war die Tour nicht. Woran dies gelegen hat? Keine Ahnung. Das Wetter war schlecht, weshalb wir leider während der Fahrt nicht immer sehr viel sehen konnten. Der Nebel hatte ordentlich zugeschlagen an diesem Tag. Vielleicht hatten einige noch an den Folgen der Sylvesternacht zu knabbern. Egal, wir waren auf jeden Fall dabei.
Wir starteten vom Augustiner Hotel in Hillesheim in Richtung Oberehe. Wer schon einmal in der Eifel war, weiß, wie schmal die Straßen manches Mal sind und vorallem wie kurvig und wie schön es dann ist, auch noch Serpentinen mit einem Bus zu fahren. Klara Fall hatte einiges an Krimiliteratur im Gepäck dabei. Zu einigen Teilstrecken gab es Vorlesungen aus Eifel-Krimis, die gerade auf dieses Teilstück zutraf, weil der jeweilige Ermittler genau auf diesem Weg unterwegs war. Aufpassen beim Vorlesen, es kommen Fragen und die Antworten sollten notiert werden. Die Fahrt ging am Wohnsitz von Jacques Berndorf vorbei, den wir aber nicht persönlich getroffen haben.
Die Fahrt ging weiter Richtung Nürburgring. Klara Fall gab Informationen zu Landschaft und einigen Gebäuden, die wir passierten. Am Nürburgring durften wir das erste Mal aussteigen. Leider konnten wir aufgrund des Nebels nicht wirklich etwas sehen. Das Gelände ist beeindruckend und noch beeindruckender ist die Menge Geld, die hier versenkt wurde. Die Fahrt ging weiter und es gab noch einen 2. Stopp für die kurze Mittagspause von 30 min. Es empfiehlt sich etwas zu essen und zu trinken mitzunehmen. Es hatten nicht sehr viele Geschäfte auf und um eine warme Mahlzeit in einem Restaurant zu bestellen, reicht die Zeit leider nicht aus. Als wir wieder zurück in den Bus wollten, gab es ein kleines Problem. Es befand sich plötzlich eine Leiche an Board. Bei so vielen Krimispürnasen im Bus konnte der Busfahrer in Ruhe die Fahrt fortsetzen und wir Mitfahrer mussten ermitteln. Es wurden Karten gezogen, wer aus welcher Perspektive etwas ausarbeiten sollte. Es hat Spaß gemacht und es war lustig, was hier über das Opfer, den Täter und den möglichen Tathergang spekuliert wurde. Für gute Unterhaltung war auf dieser Fahrt gesorgt.
Ich will nicht zu viel über die Tour verraten, aber so viel sei gesagt, wer Spaß an Krimis hat, die Eifel noch nicht kennt und einen Tag mit schlechtem Wetter überbrücken möchte, dem sei die Tour empfohlen. Die Teilnehmer waren in unserem Fall bunt gemischt, von Schulkind bis Rentner war alles dabei. Wir haben definitiv Hunger auf mehr Eifel-Krimis bekommen und haben jetzt genau vor Auge, mit welchen wir mal gerne beginnen möchten.
Wer nicht gerne mit dem Bus fährt, es gibt auch zwei Krimiwanderwege in der Eifel. Die Touren haben einmal 18 und einmal 20 km. Diese Touren haben wir noch nicht getestet, aber wer weiß, 2016 ist noch lang...