Rheines Gold - Andrea Schacht

  • Zum Buch
    Fesselnd, originell und wunderbar detailgenau: Andrea Schacht ist eine Meisterin des spannenden historischen Romans


    Köln, im Jahr 100 nach Christus. Die junge Witwe Rufina führt seit dem Tod ihres Mannes die Therme der Colonia. Als eines Morgens kein Wasser in die Becken läuft, sucht Rufina wutentbrannt den Baumeister Silvian auf. Doch es gibt einen grausigen Grund, warum das Wasser nicht fließt: Ein menschlicher Leichnam verstopft die Rohrleitung. Und Rufina kennt den Mann! Als sie Fragen stellt, stößt sie auf ein Gewirr aus illegalem Goldhandel und düsteren Intrigen – und wenig später wird ihr Leben bedroht! Einzig Silvian, der Baumeister, steht ihr zur Seite …


    Zur Autorin:
    Nach dem Studium von Werkstofftechnik und Betriebswirtschaft arbeitete Andrea Schacht im industriellen Großanlagenbau. Dann wurde sie 1994 freie Schriftstellerin. Im Urlaub hatte ein Hotelkater ihre Fantasie beflügelt und sie zu ihrem ersten Roman "Der Tag mit Tiger" inspiriert. Inzwischen widmet sich Andrea Schacht primär historischen Themen wie in den Geschichten um die aufmüpfige Kölner Begine Almut Bossart. In vielen ihrer Romane spielen Katzen eine wichtige Rolle - auch angeregt durch die eigenen Hausgenossen.


    Meine Meinung:
    Nachdem ich im letzten Jahr die Reihen um Begine Almut, Alyss und Myntha verfolgt habe, hatte ich Lust noch weiteres von Andrea Schacht zu lesen. Mit diesem Roman aus der Frühzeit Kölns wurde ich nicht enttäuscht, ist er doch ähnlich aufgebaut wie diese Reihen.
    Auch hier geht es um einen "Kriminalfall" der von der Heldin des Buches Rufina mit Hilfe ihres Hausstandes zu lösen ist.
    Die Mitwirkenden sind wie immer toll dargestellt, es gibt auch einige, die man nicht so gerne mag. Das Leben in der Colonia ist bildhaft beschrieben und man ist sehr schnell im Buch.
    Die Lösung des Rätsels war für mich gut nachzuvollziehen und man konnte sich das meiste aus den zwischen geschobenen Kurzkapiteln zusammenreimen.


    Alles in allem ein tolles Buch, das sicher denen gefallen wird, die auch die oben erwähnten Reihen in Köln mochte. Schade, dass es hier nicht weitere Bände gegeben hat.


    von mir 9 von 10 Punkte

  • Meine Meinung:
    Ich mag die Bücher von Andrea Schacht sehr, ob Begine Almut, Myntha oder auch die Romane wie die „Kreuzblume“, ich habe sie alle verschlungen. Dieser Roman war quasi Pflichtlektüre, doch leider muss ich sagen, dass er für mich nicht an die vorangegangenen Romane heranreicht.
    Dabei hatte der Roman eigentlich alles, was ich an den Büchern von Andrea Schacht so liebe, eine nicht allzu tägliche Geschichte (100 n. Chr. ist nun wirklich mal ein anderes Setting), Köln (die Stadt die ich so mag), eine großartige Frau (alle Romanfiguren von Andrea Schacht bekommen ein unverwechselbares Profil) und eine spannende Story (Gold im Vater Rhein und dazu ein Toter der in der Therme angeschwemmt wird, das riecht förmlich nach Mord). Und trotz all dem der Funke ist bei mir irgendwie nicht übergesprungen. Was könnten Gründe dafür sein? Zum einem vermute ich, dass mir die Zeit irgendwie nicht gelegen hat, es sind doch andere politische Strukturen. Ich brauchte hier eine ganze Weile um die Zusammenhänge zu erfassen und mich in der Gesellschaft zu Recht zu finden. Zum anderen muss ich sagen, dass für mich die Spannung nicht so da war, wie in den anderen Romanen, ich hatte aus irgendwelchen Gründen nicht so das Gefühl unbedingt wissen zu wollen, was genau dahinter steckt. Wer der Bösewicht in diesem Roman ist, war für mich ziemlich schnell klar, vielleicht hat mir dies auch die Spannung geraubt. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, woran es gelegen hat, dass mir der Übertäter quasi so ins Auge sprang.
    Das Cover passt meiner Meinung nach sehr gut in die Zeit, es ist dem Leser sofort klar, dass dieser Roman nicht im Mittelalter spielt. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt wunderbar, doch leider kann er das Manko der fehlenden Spannung für mich nicht aufwiegen.
    Ein historischer Roman, der sich für mich im Mittelfeld platziert, man kann ihn lesen, aber man muss es nicht. Meiner Meinung nach gibt es wesentlich bessere Bücher von Andrea Schacht, nichts destotrotz bleibt sie eine meiner Lieblingsautorinnen.


    Leider nur 6/10 P.