Zur Kathedrale oder zum Baudolino?
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Zitat
Original von Charlie
Zur Kathedrale oder zum Baudolino?Zur Kathedrale. Ich fliege am 16.2. für drei Tage nach Barcelona
Eine Leserunde zum Baudolino wäre aber auch nicht schlecht. -
Neid!
Barcelona fand ich ueberwaeltigend.Wollen wir eine Leserunde zur Kathedrale vorschlagen, Nachtgedanken? Dann wuerde ich meins naemlich aufheben. Aber ich glaube, damit ziehe ich jetzt erstmal in den richtigen Thread um. (Kommst mit?)
SORRY!
Den Thread des Signore Eco wollte ich ganz bestimmt nicht thematisch zerschiessen.Alles Lebe von Charlie
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also ich hab das Buch 3 mal angefangen und 3 mal weg gelegt. Ich finde leider absolut kein Zugang zu dem Buch, es gefällt mir leider überhaupt nicht.
Eins von den wenigen Büchern die ich abgebrochen habe und denen ich keine 2. Chance bzw 4. Chance gebe
LG Luthien
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Habs heute morgen erneut beendet...
Bin einmal mehr begeistert. Sehr schöne Sprache, sehr flüssig erzählt. Kleine versteckte Satiren und sehr sehr menschlich geschildert.
Das Buch wächst mir immer mehr ans Herz. -
Ich habe zuerst das Hörspiel gehört. Zwar musste ich es mehrmals hören, bis ich wirklich drauss kam, aber dann gefiel es mir sehr gut. Schliesslich las ich noch das Buch. Heute ist es mein Lieblingsbuch.
Es ist spannend und einfach zu lesen. Warum habt ihr aufgegeben? ?(Wer historische Romane mag, der muss das Buch einfach lieben! -
Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen.
Obwohl der Stil und die Geschichte sehr eigenartig waren, hat es mir so gut gefallen, dass ich es nur ungerne weggelegt habe.
Es müssen Sprache und Fantsie des Autors sein, die mich so in ihren Bann gezogen haben. -
nun , ich habs auch schon vor geraumer zeit zu ende gelesen und bin gerade bei "Der Name der Rose" von Eco.
Auch wenn ich dieses Buch erst begonnen habe , gefällt es mir jetzt schon rein vom Stil besser als "Baudolino"
Bei dem habe ich ab den Fabelwesen echt überlegen müssen, ob ich ihn weiter lese. Das Einzige was mir da in den Sinn kam, ist, dass Eco ne breite Fantasie hat.Nun, alles in allem war's es nicht das schlechteste buch das ich je gelesen habe und passagenweise wirklich gut!
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Ich habe den Roman bisher nur etwa zur Hälfte gelesen, finde ihn aber recht schön. Nicht so gut wie "Der Name der Rose" - da war die Handlung einfach viel spannender - aber ich mag Baudolino mit den ganzen Geschichten die er erfindet. Trotzdem kann ich den Roman nicht einfach so weglesen, das liegt aber wohl einfach an Ecos Schreibstil..ging mir schon bei "Der Name der Rose" so.
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Am Anfang fand ich Baudolino sehr gut, schöne sprache, interessante Hauptfigur, hatte aber irgendwann leider den faden verloren und mich am Ende nur noch gefragt, was die ganzen seltsamen Wesen in einem historischen Roamn zu suchen haben ...
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Nun bin ich fertig und positiv überrascht, weil ich nach dem, was einige von euch hier geschrieben haben, schon Angst hatte, dass das Buch total blöd wird. Mir hat es gegen Ende sogar besser gefallen. Am Anfang war die Handlung teilweise ein wenig zäh, die Phantasiewesen haben die Geschichte dann aufgelockert. Sie haben mich auch nicht wirklich gestört - vielleicht, weil ich schon drauf vorbereitet war, dass sie kommen? - Irgendwie hab ich das Buch aber von Anfang an nicht so sehr als historischen Roman gelesen, ich dachte mir schon, dass was in Richtung Fantasy (oder so ähnlich) kommt, bei all den Geschichten, die Baudolio erfindet (oder auch nicht erfindet...).
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Auch mit den Fantasiewesen bleibt "Baudolino" sehr wohl ein historischer Roman (und zwar ein sehr guter; kaum ein Autor historischer Romane dürfte besser wissen, wovon er schreibt, als Umberto Eco).
Denn diese Fantasiewesen tauchen ja bloss in Baudolinos Erzählung auf. Und einem/einer aufmerksamen Leser/in sollte nicht entgangen sein, dass der Wahrheitsgehalt von Baudolinos Erzählungen immer wieder angezweifelt wird.Natürlich ist "Baudolino" kein todernster Roman, im Gegenteil; oft kann man lachen, da das Buch gewürzt ist mit einem sehr intelligenten Humor. Aber Humor und "historisch" schliessen sich ja keineswegs aus. "Dumm" ist das Buch jedenfalls überhaupt nicht (nicht, weil es mir persönlich gefällt, sondern weil man beim lesen bemerkt, wie gebildet der Autor ist). Also wie gesagt: man kann das Buch lieben oder hassen, vielleicht nicht verstehen, aber in jedem Fall ist es nicht dumm (dumm im Sinne von dämlich, schlecht recherchiert etc.).
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Man könnte vielleicht noch anmerken, dass die Fantasiewesen "historisch" sind, denn so, wie sie in, bzw. von Baudolino beschrieben werden, wurden sie im 12. Jhd. tatsächlich in Reiseberichten erwähnt, sind von Eco also nicht frei erfunden. Desto weiter die Leute gereist sind, desto verrücktere Geschichten haben sie halt mitgebracht, ist heute ja nicht anders
-> tolles Buch übrigens, hab nicht mehrere Anläufe gebraucht, sondern in einem Rutsch durch - für meinen Geschmack das zugänglichste Buch von Eco.
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Auch ich habe das Buch nur aus Pflichtbewusstsein zu Ende gelesen - ich fand nie so richtig den Einstieg, und fragte mich, was mir das ganze sagen will. Wer mittelalterliche, leicht verdauliche Literatur sucht, der wird mit Baudolino nicht so glücklich.
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Zitat
Original von Bücher-Kati
Auch ich habe das Buch nur aus Pflichtbewusstsein zu Ende gelesen - ich fand nie so richtig den Einstieg, und fragte mich, was mir das ganze sagen will. Wer mittelalterliche, leicht verdauliche Literatur sucht, der wird mit Baudolino nicht so glücklich.Das stimmt! Aber ich denke, wer das sucht, wird mit Umberto Eco generell nicht so glücklich...
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Ich habe mit diesem Buch angefangen "lesen zu lernen", nachdem ich mehr als die letzten zwei Dekaden nix gelesen hab was über die Länge einer Glückwunschkarte hinaus ging.
Das Buch wurde mir ans Herz gelegt, nachdem ich davon geschwärmt hatte, dass ich unbedingt mal wieder zum Kyffhäuser und Barbarossa huldigen möchte. Im Prinzip habe ich es in erster Line deshalb gelesen, um mehr über die Zeit Barbarossas zu erfahren, lebendiger und weniger politisch als es die historischen Quellen möglichen. Zwar spielte Barbarossa nur eine Nebenrolle, aber egal, gefallen hat es mir trotzdem. Diese Fabelwesen fand ich zwar auch furchtbar, die Erklärungen dazu hier im Topic sind allerdings einleuchtend und stimmen mich gnädiger.
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Nachdem ich dieses Buch vor Ewigkeiten schon einmal abgebrochen hatte und es dann jahrelang bei mir gesubt hat, habe ich es heute zu Ende gelesen.
Ich musste mir immer wieder vor Augen halten, dass es sich bei Baudolino um einen Schelm und Lügner handelt. Wenn man daraufhin das Buch mit einem Augenzwinkern liest, ist es wirklich toll und ich weiß nicht mehr, warum ich es vor Jahren nicht zu Ende gelesen habe.
Die Geschichten im Reiche des Johannes bzw. der Stadt Pndapetzim und die Begegnung mit Hypatia war mir persönlich ein wenig zu langatmig, aber dennoch sehr gelungen.Besonders gut gefallen hat mir der letzte Satz:
Glaub nicht, du wärst der einzige Geschichtenverfasser in dieser Welt. Früher oder später wird sie jemand erzählen, der noch verlogener ist Baudolino. -
ja, dieser Satz hat mir auch gefallen
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Nachdem ich 600 Seiten lang durchs Mittelalter gereist war, saß ich ratlos da und fragte mich: Hat es sich gelohnt? Die Idee ist gut, sie wird auch hervorragend mit Material gefüttert, doch es fehlt etwas:
Ich vermisse die Spannung der „Rose“ und die intelligenten Entwürfe des „Pendels“. Zudem bleiben die Charaktere sehr blass. Baudolino wirkt immer ein wenig distanziert. Die Schilderung der Reiseerlebnisse auf der Suche nach dem Reich des Priesters Johannes liest sich wie eine Odyssee des Käpt‘n Blaubart.
Baudolino erzählt zu viel und zeigt zu wenig. Die „Story“ plätscherst vor sich hin. Gewiss, Baudolino ist ein mitreißender Erzähler, doch manchmal kann sich der Leser des Eindrucks nicht erwehren, er lese das Tagebuch eines mittelmäßigen Ministranten des Kaisers Friedrich Barbarossa.
Wir wissen, dass die „Geschichtsschreiber“ Geschichte mehr erfinden als beschreiben. Dass die Fantasien des „Lügenbarons“ Baudolino zur Realität werden könnten, ist ein Aspekt, den wir in etwas anderen Formen auch aus der modernen Physik sowie aus der Esoterik kennen. Das ist nichts wirklich Neues, doch Eco hat diese „Erkenntnis“ genauso witzig formuliert wie seine Erfahrungen mit den Mogelgeschäften der Reliquienhändler.
Die Suche nach dem Gral erscheint wie ein Aufhänger, der die Fäden des Buches zusammenhalten soll. Doch dieser „Story-Halter“ ist stark angerostet. Die Figuren des Kyot (aus Eschenbachs Parzifal) oder des griechischen Heiligen Zosimos wurden aus dem Wachsfigurenkabinett geholt und für Ecos Werk neu abgestaubt. Das war zu einfach – fast schon billig.
Dennoch: das Buch ist ein „Muss“ für Eco-Fans. Wer sich nach intelligenten Traumreisen durch die Geschichte sehnt und Ecos „Pendel“ bereits gelesen hat, der kann sich den Baudolino sparen und sollte besser „Das Montglane-Spiel“ lesen.
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Die Lektüre liegt bei mir schon was länger zurück.
Aber ich fand das Buch sterbenslangweilig und war heilfroh, als ich endlich durch war.
Der Name der Rose fand ich toll. Das foucaultsche Pendel ebenfalls.
Aber Baudolino fand ich langweilig. Die ersten 200 Seiten waren die "Spinnereien" des Helden ja noch interessant. Aber danach war für mich irgendwie die Luft raus und ich sehnte mich nur noch nach dem Ende, um endlich was anderes lesen zu können.