'Garp und wie er die Welt sah' - Seiten 464 - 545

  • Nach wirklich zähen Anfangskapiteln entwickelt sich dieses Buch nun doch noch.


    Was hier alles zusammenkommt. Garp geht mit seiner Familie auf Empfehlung des Verlegers nach Wien um dem Rummel über sein neues Buch zu entgehen.


    Er zeigt Helen und Duncan die Stätten seine Jugend obwohl sich Wien so verändert hat, dass er es nicht wieder erkennt.


    Währenddessen engagiert sich Jenny im Wahlkampf um den Gouverneur für New Hampshire.


    O daraus dann der Plan entstand "Das Hotel New Hampshire" zu schreiben?? Ja ich verwechsle wirklich schon Autor und Protagonist.


    Jenny wird bei einer Kundgebung erschossen und die Familie kehrt zurück nur um mit noch mehr Todesfällen konfrontiert zu werden.


    Aber so langsam schließt sich der Kreis. Garp versteht nun sogar seine Mutter, die ihn als Kind doch vor vielen Unwägbarkeiten bewahrt hat. Und möchte ihr nacheifern.


    Er lässt sich mit seiner Familie in Steering nieder.

  • Ich muss sagen, ich denke die ganze Zeit nur noch: okay, okay, es ist ja seine Geschichte, er kann machen, was er will.


    Aber Jennys Tod kommt mir vor wie ein - hier sprichwörtliches - Bauernopfer.


    Eigentlich bin ich froh, dass ich nur noch den letzten Abschnitt vor mir habe und dann durch sein werde.
    Obwohl mir bei aller Widersprüchlichkeit wahrscheinlich die Figuren irgendwie fehlen werden.


    Was mir auch nicht gefällt, ist dieses Gerede von "dem neuen Baby". Helen und ihr neues Baby. Das neue Baby...
    als wenn Garp sich davor wehrt, eine Beziehung zu Jenny Garp aufzubauen. Was andererseits endlich einmal realistisch wäre. Trotzdem traurig.


    Dass Garp Ellen James trifft und aufnimmt, finde ich aber sehr schön. Ich denke, sie wird es dort gut haben.


    Ein Kapitel heißt hier "Der erste Mörder".
    Kommt noch ein zweiter?

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“



  • Das ist nun auch wieder einer jener Zufälle, die mir in Büchern nicht gefallen. ER trifft Ellen James. Dass er sie aufnimmt passt aber gut zur ganzen Familiengeschichte vor allem der Mutter, die ja auch alle mögliche Leute aufnimmt.


    Das mit dem Baby, nun seinen Söhnen hat er sich ja ausgiebig gewidmet. Jenny scheint nun ganz der Mutter zu gehören. Womöglich hat er ja Walts Verlust und seine Schuldgefühle noch nicht richtig verarbeitet.


    Zum Mörder sag ich nix. Schlüsse ziehen oder Vermutungen anstellen ist erlaubt :grin

  • Ich muss mich mit dem Lesen eurer Beiträge zurückhalten, denn ich bin erst auf Seite 499.


    Das, was ich bisher gelesen habe, handelt von Garps drittem Roman, von dem wir schon das erste Kapitel kannten.
    Ich fand dieses erste Kapitel ja, wie bereits geschrieben, furchtbar.
    Was über den weiteren Gang des Romans zu erfahren ist, hat mich dann wieder mehr interessiert. Nicht, dass ich es lesen möchte, aber immerhin voller seltsamer Ideen.
    An einer Stelle heißt es auch, dass Garps Romane voller schuld sind, und so ist es wirklich. Was Garp da alles verarbeitet, ist mir manchmal nicht ersichtlich. Bei diesem dritten Roman, abgesehen vom ersten Kapitel, schon eher. Hier verarbeitet Garp, irgendwie, die große Familientragödie und den Tod Walts.


    Tja, wie Jillsy zur Widmung des Romans kam, fand ich amüsant zu lesen.


    Überhaupt finde ich diesen Abschnitt wieder besser lesbar.


    Und jetzt lese ich weiter. Familie Garp kommt gerade in Wien an.

  • Zitat

    Original von Findus
    [quote]Original von killerbinchen


    Was mir auch nicht gefällt, ist dieses Gerede von "dem neuen Baby". Helen und ihr neues Baby. Das neue Baby...
    als wenn Garp sich davor wehrt, eine Beziehung zu Jenny Garp aufzubauen. Was andererseits endlich einmal realistisch wäre. Trotzdem traurig.
    ...


    Man spürt deutlich diesen Abstand, das habe sogar ich schon bemerkt, obwohl ich noch nicht zu Ende gelesen habe.
    Dieses "neue Kind"-Begriff verstärkt noch mehr den Eindruck, dass Helen mit ihrem Wunsch nach einem zweiten Kind die Lücke, die Walts Tod hinterlassen hat, füllen wollte.

  • Zitat

    Original von Findus
    Nach wirklich zähen Anfangskapiteln entwickelt sich dieses Buch nun doch noch.


    Ja, das finde ich auch. Bei Owen Meany war es ja auch schon so, dass ich erst ab ca. Seite 700 etwas Interesse dafür entwickelte, hier war es dann ab dem Bensenhaver-Zeug und um Seite 400 herum. Endlich ist das Gebrabbel mal etwas runder.


    Zitat

    Original von Findus
    O daraus dann der Plan entstand "Das Hotel New Hampshire" zu schreiben?? Ja ich verwechsle wirklich schon Autor und Protagonist.


    Ich werde das wohl irgendwann erfahren, da das Buch bei mir auch noch - und schon sehr sehr lange (ca. 15 Jahre) - wartet, gelesen zu werden.


    Zitat

    Original von Findus
    Das ist nun auch wieder einer jener Zufälle, die mir in Büchern nicht gefallen. ER trifft Ellen James.


    Es ist ja kein Zufall, denn Ellen James hat ihn doch gesucht.


    Zitat

    Original von Clare
    Überhaupt finde ich diesen Abschnitt wieder besser lesbar.


    Und mir wolltet ihr das Vergnügen alle nicht gönnen? :rofl
    Man braucht bei Irving scheinbar einen langen Atem, seine Bücher werden erst hinten wirklich rund. Das ist auch ein Grund, warum ich selten Bücher abbreche. Allerdings fühlte ich mich bei der Beschreibung von Jillsys Leseverhalten etwas ertappt. Nicht, dass mir das Wie gänzlich egal ist, aber im Vordergrund steht für mich immer das Was mitsamt der Frage, was noch passiert und wie es ausgeht.

  • Zitat

    Original von xexos


    Es ist ja kein Zufall, denn Ellen James hat ihn doch gesucht..


    Stimmt, sie hat ihn gesucht. Trotzdem stört es mich.
    Irving packt mir da einfach viel zu viel in die Handlung.
    Naja, und wie er sie trifft...In seiner dämlichen Verkleidung, knapp mit dem Leben von der Trauerfeier davongekommen...


    Zitat


    Und mir wolltet ihr das Vergnügen alle nicht gönnen? :rofl
    Man braucht bei Irving scheinbar einen langen Atem, seine Bücher werden erst hinten wirklich rund. Das ist auch ein Grund, warum ich selten Bücher abbreche. Allerdings fühlte ich mich bei der Beschreibung von Jillsys Leseverhalten etwas ertappt. Nicht, dass mir das Wie gänzlich egal ist, aber im Vordergrund steht für mich immer das Was mitsamt der Frage, was noch passiert und wie es ausgeht.


    Das ist natürlich sehr lobenswert, und ich will dir auch dein Lesevergnügen nicht nehmen. Immerhin habe ich mich auch bis zum Ende durchgelesen, weil mich dann irgendwann einfach der Ehrgeiz packte. Aber gefallen muss es mir noch lange nicht.
    Ich weiß gar nicht, ob ich das Buch zum Ende hin "rund" nennen würde. Irving überfrachtet mir persönlich die Handlung zu sehr.



    Edit Zitate waren nicht korrekt.

    - Freiheit, die den Himmel streift -

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Clare ()

  • Bei allem was Du schreibst, Clare, kann ich Dir zustimmen. Lesevergnügen ist es bei mir auch nur, wenn ich es mit einem ganz dicken Smiley versehe.


    Ich kann auch den Hype um Irving nicht nachvollziehen. Warum sind das so tolle Bücher? Ist das Schreibkunst? Ideenreichtum? Oder haben wir es mit Kaisers neuen Kleidern zu tun?

  • Zitat

    Original von xexos
    Allerdings fühlte ich mich bei der Beschreibung von Jillsys Leseverhalten etwas ertappt. Nicht, dass mir das Wie gänzlich egal ist, aber im Vordergrund steht für mich immer das Was mitsamt der Frage, was noch passiert und wie es ausgeht.


    Jepp ich auch :lache aber dafür bin ich ja auch Hobbyleser und kein Literaturprofessor! :lache