'All die verdammt perfekten Tage' - Seiten 310 - Ende

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  • Zitat

    Original von Inge78
    Bei mir ist es jetzt ja schon ein paar Tage her aber mich beschäftigt Finchs Freitod immer noch sehr ...
    Diese Krankheit ist für mich so schwer zu begreifen und ich verstehe einfach nicht warum er sich umbringt ... warum er keinerlei Chance mehr sieht


    Ich glaube nicht dass es in Finchs Fall oder bei anderen mit dieser Erkrankung, eine rationale Entscheidung ist, die darauf beruht dass er keinerlei Chance mehr oder nur noch den Tod als Ausweg sieht.



    Vielleicht hilft es dir ja, wenn du dich etwas in die Thematik einliest ?

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Vielleicht nicht nur das Thema Selbstmord, sondern das Thema psychische Erkrankungen und Verlust-Überwindung an sich.
    Z.B. Nachruf auf den Mond und Love & Confess u.a.


    Stimmt, das auch.

  • Habe ich tatsächlich schon gemacht ...
    das ist aber wirklich schwere und erschreckende Kost
    Vor Allem wenn man die Zahlen liest wie viele Menschen betroffen sind

    LG Inge


    Ryle hira - Life is what it is


    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore


  • Zitat

    Original von Inge78
    Ich denke auch dass der Roman ihre Trauerbewältigung war ...
    Wahrscheinlich kann man sich mit bipolaren Störungen und Depressionen erst wirklich auseinandersetzen und sie verstehen wenn sie selbst bzw bei Freunden und Verwandten miterlebt


    Es ist sicherlich hilfreich, wenn man mit Betroffenen mal selber reden kann. Vor allem mit solchen, die bereits eine Therapie machen oder gemacht haben. Man darf diesen Todeswunsch nicht mit den Augen eines Gesunden betrachten. Der Leidensdruck bei Depressionen und anderen psychischen Störungen kann so groß werden, dass man nur noch den Tod als letzten Ausweg sieht. Der Tod ist eine Erlösung - wie der traumlose Schlaf. Glücksgefühle können das Dunkel nicht mehr durchdringen. Andere Menschen sind für das eigene Befinden nicht mehr entscheidend. Deshalb können sie einen auch nicht davon abhalten.


    Den Sog, dem Finch erliegt, habe ich als gut beschrieben empfunden. Vor allem bei seinem Tauchgang im See.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Das Lächeln der Fortuna - Extended Version - Rebecca Gablè


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ja, diesen Sog kann ich irgendwie nachvollziehen, wenn auch nicht verstehen


    Aber so ist es wohl schon gut beschrieben, das Tauchen, der Schlaf, alles nachvollziehbare und sehr bildhafte Erklärungen


    Das gefällt mir am Buch, das macht ein schwer fassbare Krankheit greifbar

    LG Inge


    Ryle hira - Life is what it is


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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Inge78 ()

  • Jetzt ist also doch das Schlimmste eingetreten, irgendwie hatte ich es schon befürchtet aber dennoch immer noch gehofft.


    Einige Leute, die hier so die Augen verschlossen haben, hätte man schütteln mögen. Niemand hat geholfen.

  • Was für ein letzter Abschnitt!
    Ich war total fertig nach dem Lesen, das war so emotional und so gut beschrieben. Auch bei mir sind viele Tränen geflossen.
    Ich habe immer wieder gedacht "Finch, du warst so ein wertvoller Mensch".
    Und trotzdem konnte ihm nicht ( mehr ) geholfen werden. Dies wurde meiner Meinung nach sehr gut dargestellt.
    Und ich bin sehr froh, dass er Violet durch seinen letzten Brief vermitteln konnte, dass es nicht "ihre Schuld" war. Denn nur so kann sie damit weiterleben.


    Das war ein ganz großartiges Buch. :anbet


    Und dieser Satz von Cesare Pavese wird mir wohl für immer im Gedächntis bleiben:
    Du bist mir alles gewesen, was einem einer sein kann............Hätte mich jemand retten können, wärest Du es gewesen.

  • Ich gebe ja zu, dass mich eine Geschichte leicht berühren kann und ich auch sonst recht nah am Wasser gebaut bin. Aber die Gefühle, die mir insbesondere dieser letzte Abschnitt in mir ausgelöst wurden, waren doch aussergewöhnlich intensiv.


    Obwohl man als Leser geahnt hat, was passieren könnte, hat mich Finchs Suizid doch irgendwie kalt erwischt - im richtigen Leben kann man sich auch nicht auf solche Situationen vorbereiten. Zeitweise konnte ich kaum mehr weiterlesen, da meine Augen voller Tränen waren. Und doch konnte und wollte ich Violet nicht einfach so zurück lassen, ohne zu wissen, was aus ihr wird.


    Finchs "Vermächtnis" und die kleine "Schnitzeljagd", die er für Violet organisiert hat, zeigen mir, dass er keinesfalls nur an sich selber dachte und vermochten auch mich als Leser zu trösten. Irgendwie kann ich ihm keinesfalls böse sein...


    @Sayia:
    Vielen Dank für deine Erklärungen zu dieser Krankheit. Ich bin zwar schon öfters mit dem Thema Depressionen in Berührung gekommen, aber über diese Krankheit wusste ich bisher sehr, sehr wenig.


    Ich würde nur gerne hinzufügen, dass es meiner Meinung nach nie "nur" eine Depression ist, unter der Betroffene leiden. Diese Art von Krankheit hat so viele Facetten, die sich auch bei jedem wieder individuell auswirken können. Das macht es gerade auch für Angehörige und Nichtbetroffene so schwer, diese Krankheit zu "fassen".


    Jennifer Niven hat mich tief beeindruckt und ich finde es mutig von ihr, ihre Trauer auf so offene und intensive Art zu verarbeiten. :anbet


    Für meinen Leseeindruck muss ich noch ein bisschen in mich gehen. Ich befüchte, dass ich mich in diesem Falle schwer tun werde, meine Gefühle in Worte zu fassen. Ausserdem ist dabei die Gefahr gross, zuviel zu verraten. :gruebel


  • :write :write :write
    Du sprichst mir aus der Seele, Rosenstolz! :knuddel1

  • Das Ende hatte es ja in sich. Es war leider lange zu erwarten, dass Finch sich umbringt, aber irgendwie musste das für die Romanhandlung ja auch so kommen, obwohl ich den beiden ein glückliches Ende sehr gewünscht hätte.


    Auf jeden Fall ist es ein Ende, das mich noch beschäftigt, nachdem ich das Buch weggelegt habe.


    Ich möchte mich nochmals herzlich für das Testleseexemplar bedanken. Das war definitiv eines der besten Bücher, die ich dieses Jahr lesen werde.

  • Ich fand es ganz furchtbar, das Ende zu lesen. Irgendjemand hätte es kommen sehen können, irgendjemand hätte doch eingreifen müssen... oder war das leider überhaupt nicht möglich?


    Violet, die auf den Spuren von Finch die letzten Stationen auf ihrer Karte besucht... irgendwie hat mir das fast das Herz gebrochen.


    Unglaublich, wie mit diesem schweren Thema umgegangen wurde... großartig geschrieben!

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend