'Der Fänger im Roggen' - Kapitel 08 - 14

  • Zitat

    Original von made


    Meinst du, das Original hat einen weniger herablassenden, rotzigen Jugendjargon?


    Ja, das denke ich. Die neue Übersetzung ist sprachlich doch sehr modern gehalten. Das Original dürfte ja eher dem "Jugendjargon" der 1950er Jahre entsprechen und somit authentischer sein.
    Mir gefällt das Buch sprachlich nicht, was mir den Inhalt zusätzlich verleidet. Geschmäcker sind eben verschieden. :-)


    Zitat


    Würden die Leser der neuen Ausgabe folgender Aussage (Zitat aus obigem link) zustimmen?
    "Man kriegt jetzt ein unglaublich gutes Gefühl für die Verzweiflung dieses Kindes", sagt Flad. "Das war mir bisher nicht so bewusst, wie sehr Holden leidet und sich mit Sprache wehrt.


    Das kann ich für mich ganz klar mit einem Nein beantworten (Begründung s. o.)

  • Tja,ich finde auch mit dieser Böllausgabe bekommt man ein Gefühl für die Verzweiflung Holdens.


    Und ist nicht dem Jargon ausgeliefert, der ja anscheinend das Lesevergnügen erheblich beeinträchtigt. Darauf kann ich gerne verzichten.

  • Zitat

    Original von made


    Meinst du, das Original hat einen weniger herablassenden, rotzigen Jugendjargon?


    Auf goodreads sind eine ganze Menge Zitate in Originalsprache, ich habe das Gefühl die haben fast das ganze Buch zitiert :grin und ich hatte nicht den Eindruck, dass Salinger dermaßen derb zu Werke ging.

  • Viele Flüche und Schimpfwörter der 50-er Jahre haben sich im Lauf der Zeit abgenützt. Wenn ich an meine Kindheit denke, welche Wörter damals absolut Tabu waren und die heute ständig benutzt werden.


    Sicher ist das ein Dilemma für die Übersetzer. Was ist eher im Sinn des Autors? Übersetze ich diese Formulierungen möglichst wörtlich oder versuche ich, die provozierende und schockierende Wirkung von damals in die heutige Sprache zu übertragen.


    Ich glaube, ich persönlich hätte die neuere Übersetzung auch schwer ertragen.

  • Zitat

    Original von Regenfisch




    @ Zwergin: Du liest das Original, gell? Gibt es da auch kursiv gedruckte Wörter? In der Übersetzung sagt er ständig "und so". Wie heißt das denn im Original?
    Danke! :knuddel1


    Ja kursiv gedruckte Wörter gibt es, meistens an Stellen, an denen es für mich gar keinen Sinn macht.


    Ich denke das "und so" ist im Original "though", das benutzt er dauernd und wörtlich übersetzen ergibt dann keinen Sinn, also könnte das so eine Phrase sein, adfür ist mein Englisch nicht gut genug, manchmal muss man einfach mal über was hinweglesen. :lache


    Bei uns wurde das Buch in der Schule vom Englisch-Leistungskurs gelesen.

  • Sehr interessante Links zu diesem Übersetzungstohuwabohu. Ich lese auch die Neuübersetzung von Eike Schönfeld und kann der Sprach auch kaum was abgewinnen.


    Holden selbst gefällt mir auch nicht. Eigentlich und nach innen hin sehr weich und nachdenklich, nach außen aber grob, großkotzig und prollig. Ein wenig kommt das Depressive damit schon durch. Er wirkt wie ein Igel: Innerlich stark verletzlich und nach außen mit kräftigen Stacheln pieksend. Letztlich zerstört er mit seiner abweisenden Art genau die Nähe und Verbundenheit, die er sich wünscht und dringend braucht.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    ...
    Ja kursiv gedruckte Wörter gibt es, meistens an Stellen, an denen es für mich gar keinen Sinn macht.
    ...


    Das ist in der deutschen Übersetzung auch so. Danke, Zwergin!


    Zitat

    Original von Zwergin
    ...
    Ich denke das "und so" ist im Original "though", das benutzt er dauernd und wörtlich übersetzen ergibt dann keinen Sinn, also könnte das so eine Phrase sein, adfür ist mein Englisch nicht gut genug, manchmal muss man einfach mal über was hinweglesen. :lache


    Bei uns wurde das Buch in der Schule vom Englisch-Leistungskurs gelesen.


    Danke! :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von xexos
    Sehr interessante Links zu diesem Übersetzungstohuwabohu. Ich lese auch die Neuübersetzung von Eike Schönfeld und kann der Sprach auch kaum was abgewinnen.


    Holden selbst gefällt mir auch nicht. Eigentlich und nach innen hin sehr weich und nachdenklich, nach außen aber grob, großkotzig und prollig. Ein wenig kommt das Depressive damit schon durch. Er wirkt wie ein Igel: Innerlich stark verletzlich und nach außen mit kräftigen Stacheln pieksend. Letztlich zerstört er mit seiner abweisenden Art genau die Nähe und Verbundenheit, die er sich wünscht und dringend braucht.


    Da hast du sicherlich recht. Danke für deine Sicht.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von made
    Ist das der Übergang von der Kindheit in das Erwachsenenleben?



    Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, wie Holden mit Frauen, die deutlich älter sind als er, spricht.
    Ist das die maßlose Selbstüberschätzung der Heranwachsenden, die meinen, bereits die Welt und die Menschen zu kennen. Oder glaubt er, etwas darstellen zu müssen, was er gar nicht ist?
    Ist es Arroganz oder pure Verzweiflung?


    Ich denke mal, er ist vielleicht ein unsicherer Typ und diese Unsicherheit versucht er vielleicht durch sein Auftreten zu überdecken.



    Ich denke, widersprüchlich trifft es ganz gut, er bräuchte dringend etwas mehr Halt.
    </body> </html> </body> </html> Aber ich denke auch, er steht sich mit seinem Verhalten auch selber im Weg, aber ich bin gespannt, wie er sich weiterentwickelt.


    Anfangs dachte ich, ich komme mit der Sprache recht klar, aber bis jetzt nervt sie mich doch öfters als Gedacht und wie es im Original ist, kann ich leider nicht sagen, da ich bis jetzt nur die deutsche Übersetzung kenne, die ich gerade lese.