A bards tale - tote Helden lieben nicht

  • Ein Barde sitzt am Lagerfeuer. Viele Kämpfe hat er schon für die Dame seines Herzens bestanden. Viele Wunden ertragen und nie sein Leid geklagt. Nicht weit von ihm rastet das gegnerische Heer, er weiß, dass er diesen Kampf nicht überleben wird, aber ist ich durchaus bewusst, dass er nur als Held geliebt wird. Und zu den leisen Knacken des Feuers singt er sein Lied über seine Heldentaten, die er nie vollbringen wollte.
    Die Geister habe ich erschlagen
    Viele Drachen nieder gerungen
    Jede Folter für dich ertragen
    Nie ist meine Liebe abgeklungen


    Langsam verlöscht das Feuer während er schläft. Seine Träume sind dumpf und leer, die Traumgeister haben ihn schon lange nicht mehr besucht. Wie gerne wäre er wieder der einfache Barde, der er eigentlich ist, aber er musste sich ja als großer Kämpfer zeigen, als er um sie warb. Jetzt muss er damit leben, denn für ihn gibt es kein Zurück mehr. Dieser Gedanke ist immer allgegenwärtig, genau wie das erste Lied für sie.
    Für nur einen Kuss werde ich durch alle sieben Hölle gehen
    Für nur einen Blick deiner Augen würde ich mein Leben geben
    Nur ein Moment mit dir und ich werde ewig leben
    Nur einen Tag mir dir und ich kann die Engel sehen


    Er wacht morgens auf, wohl wissend, dass es sein letzter Tag auf Erden sein wird, aber auch sein Stolz hindert ihn daran an ein Umdrehen zu denken. So sattelt er sein Pferd und reitet dem Feind entgegen. Der Morgenstern ruft ihm zu, dass er noch wenden könne, aber er reitet weiter, mit dem Schwert in der Hand und einem Lied auf den Lippen.
    Euer Blut wird fließen
    Ich der Held werde es vergießen
    Bin zum Heldentum geboren
    Von meinen Göttern auserkoren


    Als man Tage später seinen zerschundenen Leib zu der Dame seines Herzens bringt, nimm ihr das Leid bald den Verstand. Langsam beugt sie sich über ihn, und beginnt seinen zerschlagenen Körper liebevoll zu waschen, zärtlich und ganz behutsam berührt sie seine ermatteten Gesichtszüge und flüstert ihm unter Tränen ihren Abschied ins Ohr, bevor sie sich einen Dolch in ihr Herz stößt.
    Da liegst du nun, du dummer Narr
    Machtest viele Heldentaten wahr
    Doch geliebt hab ich dich nur aus einem Grund
    Du hörtest mir zu in jeder Stund

  • Herzlichen Dank für eure positiven Kritiken. Ich bin doch sehr überrascht, weil ich mit dieser Geschichte nicht ganz zufrieden bin. Bitte schont mich nicht nur weil ich ein Neuling bin :anbet

  • Ich mag es, eigentlich. Ich bin grade geistig in so einer Phase, wo ich sowas sehr mag. :-)


    Was mich anfangs ein wenig irritiert, ist das Präsens, aber es wirkt dadurch nah am Geschehen, ist halt nur ungewohnt.
    Und im letzten Abschnitt sind zwei Dopplungen drin, die solltest du rausnehmen...


    "der Dame seines Herzens bringt, zerreist das Leid fast ihr Herz.."


    "seinen zerschlagenen Körper liebevoll zu waschen, liebevoll und zärtlich "


    Ansonsten würd ich gern mehr davon lesen, bitte. Wie gesagt, ich mag sowas grade sehr gern.


    Liebe Grüße, Kim

  • Ich danke auch euch für eure Kritiken.
    Die beiden Dopplungen habe ich soeben entsorgt. :wave Danke für diese Rückmeldung.


    Was mir an der Geschichte nicht gefällt: ich finde sie wirkt übermässig theatralisch, und irgentwo auch sehr gekünstelt.