Pretty Girls - Karin Slaughter

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Nervenzerfetzend spannend. Atemberaubend düster. Psychologisch raffiniert. Ein Stoff, aus dem Albträume gemacht sind. "Pretty Girls": Der neue Roman von Karin Slaughter, dem internationalen Superstar des Thrillers! März 1991. Nach einer Party kehrt die 19-jährige Julia nicht nach Hause zurück. Die eher halbherzig geführten Ermittlungen laufen ins Leere. Eine Leiche wird nie gefunden. Weder die Eltern noch die beiden Schwestern der Vermissten werden je mit dem Verlust fertig. Vierundzwanzig Jahre später erschüttert eine brutale Mordserie den amerikanischen Bundesstaat Georgia. Und die frisch verwitwete Claire ist vollkommen verstört, als sie im Nachlass ihres verstorbenen Mannes brutales Filmmaterial findet, in dem Menschen ganz offensichtlich vor der Kamera auf grausame Weise ermordet werden. Eines der Opfer glaubt sie zu erkennen. Doch was hatte ihr verstorbener Mann damit zu tun? Wer war der Mensch wirklich, den sie über zwanzig Jahre zu kennen glaubte? Claire begibt sich auf eine lebensgefährliche Spurensuche, die sie immer dichter an eine unfassbare Wahrheit führt. Und an den eigenen Abgrund.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Sie scheint Spitzenplätze in den Bestsellerlisten abonniert zu haben - mit bereits 70 Millionen verkauften Büchern in 30 Sprachen. Wie schafft Karin Slaughter (geboren 1971) diesen Erfolg? Sie schreibt Thriller, die von Anfang an nervenaufreibend spannend sind, voller Überraschungen und trotzdem überzeugend. Sie lässt dabei kein Tabuthema aus und lotet gesellschaftliche, charakterliche und psychische Abgründe aus. Ein weites Feld tut sich auf für die Gerichtsmedizinerin Sara Linton in "Belladonna", "Zerstört" und anderen Thrillern der "Grant-County"-Reihe. Daneben stammen viele Einzelgeschichten und die "Atlanta"-Reihe mit dem Ermittler Will Trent aus Slaughters Feder. Für den Leser bietet sich eine Riesenauswahl, um sich ununterbrochen unter Spannung zu halten.


    meine Meinung
    Claire und ihr Mann Paul werden in einer Gasse überfallen und ausgeraubt. Als ihr Mann sich wehren will, wird er erstochen. Claire ist geschockt und trauert tief. Bis sie am PC von Paul brutale Snuff-Videos findet. Kannte sie ihren Mann überhaupt?


    "Pretty Girls" war meine 2. Chance für Karin Slaughter, nachdem sie mich mit "Letzte Worte" ja vergrault hatte. Von dem neusten Werk hatte ich so viel gutes gehört und mich dann entschlossen zuzugreifen. Hätte ich es mal besser gelassen...


    Die Geschichte wird großteilig von einem auktorialen Erzähler berichtet. Kapitelweise kommt auch der Vater der 1991 entführten Julia zu Wort, der seine Zeilen an seine verschwundene Tochter richtet. Diese Mischung fand ich gut. Denn der Schmerz des Vaters hat die Autorin so plastisch dargestellt, dass ich mit ihm gelitten habe.


    Leider war es das aber schon an Mitgefühl von meiner Seite. Die anderen Figuren, seien es Claire und Lydia, die beide ein echt beschwerliches Leben bisher hatten, oder Polizisten, die mir noch nie unsympathischer waren, konnten mein Herz nicht gewinnen. Während die Ermittler wie schmierige Casanovas rüberkommen, scheinen die weiblichen Figuren im Thriller nur eins gekannt zu haben: poppen, was nicht bei 3 aufm Baum war. Dabei ist es vollkommen egal, ob der Mann zu einer anderen gehört, vielleicht sogar zur eigenen Schwester, drogenabhängig war oder der Geschäftspartner des Ehegatten ist. Das hat mich ab einem gewissen Punkt regelrecht angeekelt. Denn Karin Slaughter stellt das Ganze auch noch in so einem komisch anmutenden Kontext da, dass ich mich wie in einer Produktion a la "Warum liegt hier Stroh?" fühlte.


    Emotional konnten die Charaktere auch nicht punkten. Schockierende Entdeckungen, wie zum Beispiel das Snuff-Video, werden mit der gleichen Erregung bedacht wie ein Fussel. Zudem haben ALLE Figuren Dreck am Stecken. ALLE! Ich mag es ja, wenn Charaktere nicht aalglatt sind, aber hier übertreibt die Autorin maßlos.


    Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass Thriller klasse sein können, wenn nur die Story überzeugen kann. Kann sie aber nicht. Bis zur Mitte passiert....nichts. Also fast nichts bis auf den einen Mord. Zudem ergeht sich Karin Slaughter in Andeutungen über die dunklen Geheimnisse ihrer Personen, so dass ich das Buch mehrmals mit den Worten "Rede doch endlich" anschrie. Der Story fehlt ein roter Faden, nirgendwo erkannte ich einen brauchbaren Ansatz für mich zum Mitfiebern. Und so flog das Buch im übertragenen Sinne in die Ecke.


    Auch der Stil von Karin Slaughter hat sich mächtig geändert. Konnte ich grad bei ihren ersten Werken kaum die Finger vom Buch lassen, schleppen sich nun ihre Erzählungen hin. Details werden nur noch dazu verwendet, um brutal krasse Szenen noch blutrünstiger zu machen, was vollkommen unnötig ist.


    Fazit: Poor Pretty Girls. Nicht mit mir. Schade!

  • Ich kaue auch gerade darauf herum. Mich hat es auch noch nicht gepackt und ich habe schon 60% gelesen. Ich bin aber jetzt schon froh, das ich es geliehen und nicht selber soviel Geld ausgegeben habe. Rezension folgt.

  • So, ich habe es nun heute sozusagen in einem Rutsch ausgelesen. Aber nicht wegen der Spannung sondern eher weil ich es beenden wollte.


    Ich kann mich in weiten Teilen logan-lady anschließen. Ich habe um Karin Slaughter bisher einen Bogen gemacht, aber über "Pretty Girls" habe ich soviele gute Kritiken gelesen, das ich unbedingt lesen wollte. Und nun frage ich mich, woher diese ganzen guten Kritiken kommen.


    Die Story an sich ist solides Thrillermaterial. Eine Frau finden nach dem Tod ihres Mannes verstörende Dinge über ihn heraus und beginnt auf eigene Faust, nachzuforschen. Das ist zwar keine neue Idee aber daraus kann man was machen. Aber in der Tat ist es so, das wirklich bis nach der Hälfte des Buches kaum was passiert. Zudem verhalten sich die beiden Schwestern Claire und Lydia leider sehr dumm. Sie tappen einfach so in fremde Häuser, halten sich ewig auf, kontaminieren Tatorte. Claire ist ein verwöhntes Weibchen. Nachdem sie ihre Schwester in die Klemme gebracht hat, läuft sie extrem deppert durch die Gegend und macht eigentlich nichts. Ich hätte mir beim Lesen die Haare raufen können. Dazu kommt die Neigung der Autorin, die Gedankengänge der Figuren ganz genau auszuführen, auch wenn sie sich im Grunde ständig wiederholen. Zum Schluss kommt dann ein wenig Fahrt auf. Allerdings geht es ja hier nicht um das "Wer war es", das weiß man da alles schon längst, sondern nur darum, wie er zur Strecke gebracht wird. Das ist aber leider nur halb so spannend.


    Komischerweise bin ich nicht wirklich enttäuscht. Offenbar habe ich doch nicht so viel erwartet von dem Buch. Eher habe ich mir bestätigt, das einige sehr beliebte Krimiautoren einfach nichts für mich sind, egal wie gut die Kritiken sind.

  • Was für ein schlechtes Buch!! :help


    Ich habe zwar nur ca 100 Seiten gelesen und auch diese habe ich nur quer gelesen, aber das Buch ist heißer Anwärter auf meinen Flop des Jahres. :rolleyes
    Da passiert so gut wie nichts und das was passiert, ist einfach nur langweilig.


    Ich hatte zwar vor, wenigstens so lange weiter quer zu lesen, bis was passiert, damit ich dann richtig lesen kann, aber mir ist echt meine Zeit zu schade für dieses Buch. :schlaeger