Die Menschheit hat den Verstand verloren, Tagebücher 1939-1945; Astrid Lindgren

  • Ich habe gerade bei den Rezensionen geschaut, aber noch nichts zu diesem Buch gefunden.


    Hat es jemand von euch schon gelesen? Und was war euer Eindruck?


    Ich habe gestern damit begonnen und tue mich, ehrlich gesagt, etwas schwer damit.
    Bisher empfinde ich es lediglich als eine Auflistung bzw. Zusammenfassung der jeweiligen Kurznachrichten über die Kampfhandlungen aus der Presse/Rundfunk, ggf. noch Lindgrens Kommentare wie "Schrecklich!" o.ä. dazu.
    Über die Person Astrid Lindgren oder ihr Leben erfährt man, zumindest bislang, sehr wenig.
    Ich kann nicht direkt sagen, dass ich enttäuscht bin. Aber ich hätte auf jeden Fall etwas anderes erwartet.


    Wie geht/ging es euch mit dem Buch? Wird es im Verlauf noch "persönlicher" oder bleibt es im Wesentlichen bei der "Kriegsberichterstattung"?

  • Ich habe es kürzlich geschenkt bekommen, aber noch nicht gelesen.


    Eigentlich erwarte ich mir genau das, was Du beschrieben hast: das Leben und Empfinden der Autorin während der Kriegsjahre.


    Für alles weitere gibt es etliche andere Biographien und Bücher über ihr Leben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich lese es auch gerade.


    Ich finde es eigentlich recht gut, allerdings habe ich auch keine Biographie in dem Sinne erwartet. Die Eindrücke kommen eigentlich recht gut rüberund man kriegt so richtig mit, wie sich Astrid Lindgren damals gefühlt hat.


    Ich muss mir nur immer wieder sagen, dass sie zu dem Zeitpunkt, an dem sie das geschrieben hat, ja nicht wusste, wie der Krieg ausgeht. Dadurch, dass wir ja schon wissen, wie es ausgeht, beurteilen wir viele Situationen denke ich auch anders.


    Interessant finde ich auch die Sicht auf Schweden und dessen Haltung im 2. WK. Damit habe ich mich bis jetzt nicht wirklich beschäftigt.


    edit sagt: Ich bin jetzt gerade im Jahr 1943

  • Zur Ehekrise kommen noch ein paar persönlichere Gedanken, aber nicht viel. Lindgren hat die Tagebücher als Kriegschronik angelegt, die ganze Familie hat dazu gesammelt und sie hat auch den Kindern daraus vorgelesen, von daher glaube ich nicht, dass da wirklich tief Persönliches zu erwarten ist. Da ist der Briefwechsel "Deine Briefe lege ich unter die Matratze" vermutlich ergiebiger.

  • Danke für Eure Meinungen!


    Wahrscheinlich bin ich mit der falschen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen.
    Für mein Verständnis ist ein Tagebuch etwas, in dem ich neben dem täglichen Geschehnisse auch eigene Gedanken etc. wiedergebe und das ist in diesem Buch eher nebensächlich. Und der Begriff "Kriegschroniken" bei diesem Buch wohl eher passend.


    Tilia Salix : Danke für den Tip. "Deine Briefe lege ich unter meine Matraze" werde ich mir mal näher anschauen.

  • Zitat

    Original von streifi


    Ich muss mir nur immer wieder sagen, dass sie zu dem Zeitpunkt, an dem sie das geschrieben hat, ja nicht wusste, wie der Krieg ausgeht. Dadurch, dass wir ja schon wissen, wie es ausgeht, beurteilen wir viele Situationen denke ich auch anders.


    Interessant finde ich auch die Sicht auf Schweden und dessen Haltung im 2. WK. Damit habe ich mich bis jetzt nicht wirklich beschäftigt.


    Da hast du sicher recht.
    Auch die Tatsache, dass sie zu dieser Zeit noch keine bekannte Schriftstellerin war, sondern eine ganz normale Frau und Mutter, muss man natürlich auch bedenken.