Kurzbeschreibung:
Nachts in London der 30er: Zwielichtige Clubs, Nutten, Trinker und verlorene Seelen. Unter ihnen Harry Fabian, der davon träumt, der Top-Ringkampf-Promoter in London zu werden. Es gibt jedoch ein Problem: Bis Ende der Woche muss er £100 Startkapital beschaffen - während der Depressionsjahre ein nicht gerade einfaches Unterfangen.
Über den Autor:
Gerald Kersh (1911-1968) wurde in Teddington-on-Thames, London, geboren und verstarb mittellos als amerikanischer Staatsbürger in Kingston, New York. Im Alter von 2 Jahren wurde er bereits für tot erklärt, lebte dann aber noch lang genug, um über 1000 Artikel, 400 Kurzgeschichten und 19 Romane schreiben zu können. Während des Zweiten Weltkrieges avancierte er zum Bestsellerautoren und startete eine schillernde Karriere, doch Steuerschulden, Krankheiten und persönliche Probleme im späteren Leben machten ihm dann einen Strich durch die Rechnung.
Über den Sprecher:
habe ich keine wirklich aktuellen Informationen gefunden... Christian Salle scheint haupt- und freiberuflicher Theaterschauspieler zu sein.
Meine Meinung:
Vorab: Dieser Roman ist kein Kriminalroman im engeren Sinn, aber da er in der Londoner Unterwelt der 1930er Jahre angesiedelt ist, in der sich zahlreiche zwielichtige Gestalten tummeln, die ihren mehr oder weniger krummen Geschäften nachgehen, darf "Nachts in der Stadt" durchaus der Krimi- und Thriller-Rubrik und hier eindeutig dem Noir-Bereich zugeordnet werden. Bemerkenswert ist zum einen, dass der bereits 1938 erschienene Roman weder an Glaubwürdigkeit noch an Aktualität eingebüßt hat. Zum anderen sind es zweifelslos die Figuren, die im Gedächtnis bleiben werden. Kersh hat sie mit spitzer Feder, aber viel Liebe zum (unschönen) Detail gezeichnet und man muss schon lange nach einem sympathischen Charakter suchen, gehen doch die allermeisten - getrieben von der Angst ums Überleben und der Gier nach Geld - sprichwörtlich über Leichen.
Christian Salle verleiht jedem Charakter seine eigene Stimme, was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber sehr gut dabei hilft, die vielen Personen voneinander zu unterscheiden. Die Lautstärkeregelung des Hörbuchs ist allerdings eine Katastrophe: Der Sprecher wird teilweise so leise, dass er selbst bei voll aufgedrehter Lautstärke kaum zu verstehen ist, kurz darauf ist er viel zu laut und dann wieder im mittleren Lautstärkebereich gut zu verstehen. Das hierdurch erforderliche häufige Nachjustieren der Lautstärke hat mein Hörvergnügen derart beeinträchtigt, dass ich hierfür 1 Punkt abziehen muss.
Deshalb von mir insgesamt 7 Punkte für dieses Hörbuch.