Buchmeinung zu Klaus Erfmeyer - Todeserklärung
„Todeserklärung“ ist ein Krimi von Klaus Erfmeyer, der 2007 im Gmeiner Verlag erschienen ist. Meine Rezension bezieht sich auf die ungekürzte Lesung durch Manuel Kressin, die 2010 bei Audible als Radioropa-Hörbuch veröffentlich wurde.
Klappentext:
Als der Dortmunder Rechtsanwalt Stephan Knobel von seinem neuen Mandanten Gregor Pakulla den Auftrag erhält, dessen verschwundenen Bruder Sebastian zu suchen, wundert er sich zunächst, warum Pakulla hierfür einen Anwalt benötigt. Aber der Fall klingt interessant: Die Geschwister sind die alleinigen Erben eines großen Vermögens. Doch ohne Sebastian kann Gregor seinen Anteil nicht kassieren – wird sein Bruder hingegen tot aufgefunden, erhält er sogar alles. Schnell wird klar, dass Gregor mehr weiß, als er zugibt. Knobel folgt Sebastians Spuren bis nach Mallorca, wo sich ihm ein bis ins Detail durchdachtes teuflisches Spiel offenbart.
Meine Meinung:
Im zweiten Fall des Dortmunder Rechtsanwalts Stephan Knobel wimmelt es von unsympathischen Menschen. Dies fängt bei der Hauptfigur an, die neben der Ehefrau auch ein Verhältnis mit einer Studentin hat, die Ermittlungen für die Anwaltskanzlei durchführt. In der Kanzlei ist der Anwalt den Intrigen eines Kollegen ausgesetzt und als er sich von seiner Frau trennt bekommt er es mit seinem Schwiegervater zu tun, der auch ein erfolgreicher Rechtsanwalt ist. In die Riege der unsympathischen Menschen reiht sich der neue Klient Gregor Pakulla nahtlos ein. Er sucht seinen Halbbruder, einen Maler, um das Geld aus einem erheblichen Erbe ausgeben zu können. Von Anfang an wundert sich Herr Knobel, warum Gregor Pakulla nicht einen Privatdetektiv beauftragt hat. Anfänglich dümpelt die Geschichte vor sich hin, bevor sich die Ermittlungen nach Mallorca verlagern. Allein die privaten Probleme Knobels und sein Kampf mit seinem intriganten Kollegen sorgen für etwas Spannung.
Die Lösung des Falles findet nicht in einem aktionsgeprägtem Ablauf statt, sondern sie wird in einem Gespräch erläutert. Dies passt nach meinem Eindruck sehr gut zum anwaltlichem Umfeld. Auch die Erläuterung der gesetzlichen Hintergründe war gelungen.
Zum Sprecher:
Manuel Kressin liest professionell und stellt die einzelnen Figuren überzeugend dar, ohne aber einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Fazit:
Dem zweiten Fall von Stephan Knobel fehlte ein Sympathieträger, Sympathie für Knobel ergab sich nur aus den noch weniger sympathischen Menschen in seinem Umfeld. Dabei ist der Fall durchaus interessant geplottet und hat eine nachvollziehbare Lösung. Auch wird zu Anfang zu viel Zeit für Nebenhandlungen verschwendet. Insgesamt halte ich diesen Roman für leicht überdurchschnittlich. Diese Wertung gilt auch für den Sprecher. So kann ich ohne zu zögern drei Sterne vergeben und kann den Krimi allen Lesern empfehlen, die einen ruhigen Ablauf bevorzugen.