Tom Wittgen - Die falsche Madonna

  • Buchmeinung zu Tom Wittgen – Die falsche Madonna


    „Die falsche Madonna“ ist ein Kriminalroman von Tom Wittgen. Der Roman ist erstmals 1982 bei Das Neue Berlin in der Reihe DIE-Krimis (Delikte, Indizien, Ermittlungen) erschienen. Ich habe eine Taschenbuchausgabe aus dem Komet Verlag gelesen, die 2012 erschienen ist. Tom Wittgen ist ein Pseudonym von Ingeborg Siebenstädt, die eine der erfolgreichsten Autoren der DDR gewesen ist. Für ihr Lebenswerk erhielt sie 1994 vom Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur, den „Ehren-Glauser“.


    Klappentext:
    Privatdetektiv Eiserbeck glaubt, dass er einen harmlosen Auftrag übernimmt doch schon bald sieht er sich auf der Suche nach einem Mörder: Zollassistent Mayberg wird während seines Dienstes im bayrischen Grenzdorf Egglfing erschossen. Seine Frau weiß ihn in geheimnisvolle Begebenheiten verstrickt, über die er jedoch nie sprach. Eiserbeck findet Spuren, die ermittelnde Polizei findet Spuren: War Mayberg einem Antiquitätenschmuggel auf den Fersen? Steckte er selbst in einem Rauschgiftring mit drin? Oder fiel er dem Sittenkodex der Egglfinger zum Opfer? Zumindest geraten nicht nur die Bewohner des scheinbar verschlafenen Dorfes in helle Aufregung. Es zeigt sich, dass mancher etwas zu verbergen hat.


    Meine Meinung:
    Zu meiner Überraschung spielt der Krimi nicht in der DDR sondern in der Grenzregion zwischen der BRD und Österreich. Wie der ganze Roman, so ist auch die Hauptfigur, Privatdetektiv Eiserbeck, ruhig und grundsolide. Eiserbeck ermittelt mit Unterstützung seiner Sekretärin und der Kriminalpolizei beharrlich in einem undurchsichtigen Fall. In dem verschlafenen Grenzdorf ist wenig so ruhig und idyllisch, wie es auf den ersten Blick scheint. Eiserbeck deckt einige Abgründe auf und kann den Fall lösen. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive des Privatermittlers geschrieben, so dass man auf den gleichen Wissensstand wie der Detektiv ist. Trotzdem kam bei mir keine echte Bindung zur Hauptfigur auf. Passend zur Hauptfigur verzichtet die Autorin auch weitgehend auf Aktionsszenen.


    Fazit:
    Der Roman ist grundsolide und der Fall wird logisch und vollständig aufgeklärt. Nicht vorhandene Aktionsszenen stören nicht und trotzdem fehlt die Bindung zur Hauptfigur. Somit reicht es knapp zu drei Sternen.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone