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'Erkenne die Welt' - Seiten 475 - 535 (Die Entzauberung der Welt - Götterdämmerung)
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S. 476: Für naturwissenschaftliches Wissen, so scheint es, ist kein Platz in seinem Orden.
Ungeachtet dessen, was Precht im Weiteren über den hl. Bonaventura schreibt, versteht sich das eigentlich von selbst, da der hl. Franziskus sicherlich völlig andere Interessen als Naturwissenschaft hatte.S. 482 taucht dann in abgewandelter Form die Frage auf, die ich früher schon mal gebracht hatte: würde z. B. der Mond (oder sonst ein Gegenstand) existieren, wenn niemand da wäre, der ihn beobachten könnte?
S. 487: Wenn man so argumentiert, bleibt am Ende nur das als Wissen übrig, das sich empirisch überprüfen lässt.
S. 492: Wilhelms Vorschlag ist radikal: Er fordert dazu auf, „denkökonomisch“ vorzugehen und alles wegzulassen, was sich nicht auf konkrete Erfahrungen bezieht oder nicht widerspruchsfrei ist; (...) (...)
S. 504: Buridan hat die Philosophie konsequent empirisch geerdet.
Die Richtung, in die das geht (die zitierten Stellen nur als Beispiele, es gab noch etliche weitere), erzeugt mir ein deutliches Bauchgrummeln. Zum Einen - um es überspitzt auszudrücken - will der „Mensch sein wie Gott“, glaubt (sic!) also imstande zu sein, die Welt bis ins Letzte Detail verstehen zu können, zum Anderen will eine Geisteswissenschaft unbedingt wie eine Naturwissenschaft denken und handeln. Aber wenn man natürlich den Geist auf Materie reduziert...
(Vgl. S. 502: Unser Geist ist gleichsam eine Maschine, die Gedanken erzeugt.)Mir kommt das so vor, um eine Analogie zu gebrauchen, als ob man mit dem Tachometer die Temperatur messen will. Es wird nicht funktionieren.
S. 529: Eckhart hat die Gottessohnschaft im wahrsten Sinne des Wortes demokratisiert.
Das konnte damals nicht funktionieren, und würde es heute auch nicht.Insgesamt weiß ich noch nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. Es ist gut und flüssig lesbar geschrieben und beinhaltet eine Überfülle an Informationen. Aber genau die waren in gewisser Weise das Problem für mich, weil durch diese Fülle alles mehr oder weniger an mir „vorbeigerauscht“ und nur wenig ins Langzeitgedächtnis übergegangen ist. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen. Wobei ich mich im Mittelalter deutlich leichter getan habe als in der Antike.
Wie ich zu dem Buch allerdings eine Rezi fabrizieren soll, das steht noch in den Sternen.
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Ich bin nun auch fertig mit dem Buch. Mir hat die "Aufbruchsstimmung" jetzt am Ende gut gefallen, so gut, dass ich Teil 2 vorbestellen musste.
Was die "Verwissenschaftlichung" der Philosophie angeht, bin ich zwiegespalten. Ich persönlich finde es gut, dass sie beginnt sich von der Religion zu lösen, gerade in Bezug auf die Macht, die die Kirche zu der Zeit hatte. Es ist besser die Entstehung der Welt und die Ordnung des Lebens eben nicht nur einseitig zu betrachten.
Andererseits besteht natürlich die Gefahr, dass es nun zu naturwissenschaftlich wird, zu statistisch, zu wenige vermeintlich "unwissenschaftliche" Denkprozesse, die in dieser Fachrichtung aber eben auch ihre Berechtigung haben. -
Ich habe das Buch nun auch bewältigt und bin darüber auch froh. Ich habe ja einige Bücher von Precht gelesen, aber die waren irgendwie anders, erfrischender. Mein Problem war hier glaub ich der enorme Input, der einen regelrecht überrennt.
Precht hat sich hier echt eine Mammutaufgabe gestellt und sein Schreibstil ist auch wirklich flüssig, aber mir war das zu viel. Aktuell wüsste ich nicht, ob ich mich an einen zweiten Band ran trauen würde, was nicht heißt, dass mir das Buch nicht gefallen hat, aber nach der Arbeit sich mit so "anstrengender" Lektüre zu beschaffen ist nicht ganz meins.
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Ich konnte das Buch letzte Woche beenden und eigentlich hat es mir wirklich gut gefallen. Die einzige Möglichkeit war es "häppchenweise" zu genießen, alles andere wäre mir zu viel gewesen....
Blöderweise habe ich keinerlei Ahnung was ich jetzt noch schreiben soll. Das Gelesene in LR-Beiträge umzusetzen ist mir hier wirklich schwer gefallen, ich habe auch ein ziemlich schlechtes Gewissen, so wenig habe ich noch nie in einer LR mit Frei-Exemplar geschrieben.
Teil 2 werde ich mir auch noch bestellen..... -
Häppchenweise fand ich hier auch genau richtig. Ich habe immer wieder gerne nach einer Pause zum Buch gegriffen.
Ich fand es auch schwierig, mich an der Leserunde zu beteiligen und auch über die Rezi muss ich noch nachdenken. -
Ich habe es auch häppchenweise bewältigt.
Und auf nicigirls Bemerkung andere Bücher betreffend hin mal im hiesigen Verzeichnis nachgesehen. Das eine Buch ist ja recht bekannt, aber die durchwachsenen Kritiken konnten mich dann doch nicht zur Lektüre ermuntern.
Wie schon im letzten Leseabschnitt geschrieben: Ich schäme mich fast etwas, aber mich mit Precht wirklich ausreichend auseinanderzusetzen, wirklich alles zu verstehen und zu behalten versuchen - wäre mir nach jetziger Einschätzung wohl nur möglich, wenn ich es auf eine einsame Insel mitnähme.
Es war trotzdem keine verlorene Zeit, aber mehr brauche ich im Moment nicht.
Ich habe, vor allem im zeitnäheren letzten Teil einige "Aha"- oder "Hab ich schon mal mal drüber gelesen oder von gehört"-Erlebnisse gehabt und manchen Denkanstoss mitnehmen können, aber ich bin auch froh, dass es jetzt vorbei ist. An der Rezension knabbere ich wohl noch eine Weile. Ist immer nicht so einfach, das teilweise als eigenes Versagen Empfundene nicht dem Buch anzulasten.