Wie ein Schmetterling aus Papier - Diane Wie Liang

  • Taschenbuch: 272 Seiten
    Verlag: List Taschenbuch


    Originaltitel: Paper Butterfly
    Übersetzt von Susanne Hornfeck


    Kurzbeschreibung:
    Die Privatdetektivin Mei erhält den Auftrag, eine verschwundene junge Frau aufzuspüren. Ihre Nachforschungen führen sie zu einer tragischen Liebesgeschichte – und mit ihr zurück zu dem dunkelsten Kapitel der chinesischen Vergangenheit. Mei muss erkennen, dass diese Wunden noch längst nicht verheilt sind – auch in ihr nicht.


    Über die Autorin:
    Diane Wei Liang, geboren in Peking, verbrachte ihre Kindheit in einem chinesischen Arbeitslager. 1989 nahm sie an den Protesten auf dem Tiananmen-Platz teil, im selben Jahr wanderte sie in die USA aus, wo sie mehrere Jahre Wirtschaftswissenschaften lehrte. Heute lebt sie mit ihrer Familie in London.


    Über die Übersetzerin:
    Susanne Hornfeck, Dr. phil, ist Germanistin und Sinologin, Autorin und Übersetzerin. Fünf Jahre lebte und lehrte sie in Taipei. 2007 wurde sie mit dem renommierten C.H. Beck Übersetzerpreis ausgezeichnet.


    Mein Eindruck:
    Ein Krimi aus China! Das ist selten! Es ist der zweite Teil der Reihe um die Privatdetektivin Mei. Auch ohne Kenntnis des ersten Teils (Das Jadeauge) kann man dem Plot problemlos folgen.


    Diesmal wird Wang Mei beauftragt, eine verschwundene Schauspielerin zu suchen. Anhand von alten Briefen von 1989 erhält sie eine Spur. Es gibt noch eine Parallelhandlung um den 28jährigen Lin, der als Student für Jahre ins Arbeits-Umerziehungslager gesperrt wurde, da er bei den Demonstrationen auf dem Platz des himmlischen Friedens von 1989 beteiligt war. Jetzt wird er freigelassen und muss erst wieder Fuß fassen. Das erweist sich als schwierig.


    Als Krimi haut einen das Buch nicht um, das authentische Leben in China interessiert mich da schon mehr.
    Dennoch folgt das Buch letztlich den Regeln und Konventionen des westlichen Krimi-Genres. Aus einigen interessanten Ansätzen wird zu wenig gemacht, z.B. wird nur kurz das Leben von Mei’s Assistenten angerissen, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Und der Handlungsstrang um Lin wird später vernachlässigt. Daher war ich zunächst etwas enttäuscht, doch der Roman war gut und leicht lesbar. Daher gebe ich 6,5 Punkte!