Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
Verlag: Klaus Wagenbach, 2014
Originaltitel: Black Vodka, And Other Stories
Aus dem Englischen von Barbara Schaden
Kurzbeschreibung:
Auf Deborah Levy, die preisgekrönte Meisterin der messerscharfen Präzision, ist die Form der pointierten Erzählung genau zugeschnitten: Jede ihrer Geschichten ist wie ein Drink, der in einem Zug genossen werden muss.
Über die Autorin:
Deborah Levy, 1959 in Südafrika geboren, lebt als Autorin in London. Nach einigen Prosaarbeiten schrieb sie vor allem Drehbücher und Theaterstücke, die unter anderem von der Royal Shakespeare Company aufgeführt wurden. Ihr erstes Buch bei Wagenbach, Heim schwimmen, war unter den Finalisten des Man Booker Prize 2012.
Über die Übersetzerin:
Barbara Schaden studierte Romanistik und Turkologie in Wien und München. Nach einigen Jahren in der Filmbranche und im Verlagslektorat seit 1992 freiberufliche Übersetzerin. Sie übersetzte Sachbücher von Siddharta Mukherjee, Allen Frances, Amy Chua, Peter Demetz, Amana Fontanella-Khan und Umberto Eco u.v.a.
Mein Eindruck:
Black Vodka ist ein Band mit 10 Erzählungen der britischen Autorin mit südafrikanischen Wurzeln, Deborah Levy.
Es sind Geschichten, die besonderen, entscheidenden Momenten des Lebens der Protagonisten nachspüren.
Die Hauptfiguren befinden sich jeweils in einem außergewöhnlichen, emotionalen Zustand.
Auslöser sind Ereignisse, die ihr Leben in neue Bahnen lenken könnten.
Deborah Levy hat einen eigenen Ton, zeigt sich stilistisch aber variabel.
Mit manchen Geschichten kann ich mehr anfangen als mit den anderen. Fast alle sind auf der ersten Blick rätselhaft.
Mir gefallen die Geschichten, in denen man nah an die Figuren rankommt, wie etwa bei der herausragenden Titelgeschichte oder der zweiten Story, Schlaglicht, in der eine Frau in Prag landet und ihre Koffer sind verloren gegangen. Das führt für sie für eine kurze Zeit zu Ungebundenheit und Freiheit.
Erwähnenswert auch die Trauergeschichte "Ein Anruf" oder "Höhlenfrau", in der ein etwas naiver Junge von den Veränderungen seiner Schwester fasziniert ist. Dann noch die Eifersuchtsgeschichte "Roma".
In der letzten Geschichte “Ein besseres Leben” steckt die Autorin noch einmal fast alles hinein: Trauer, Sehnsucht, eine Liebeserklärung an London und die Liebe. Es entsteht ein Idyll, aber als Leser versteht man gleich, wie fragil es ist.
Black Vodka ist ein sprachlich bemerkenswertes Kurzgeschichtenband mit interessanten Themen. Jetzt habe ich auch Lust, von Deborah Levy einen Roman zu lesen.