Der Fisch in der Streichholzschachtel – Martin Amanshauser

  • Der Autor (Quelle: Amazon)
    Martin Amanshauser, geboren 1968 in Salzburg, lebt in Wien und Berlin. Er ist Autor, Übersetzer aus dem Portugiesischen und Reisejournalist, u. a. für die "Süddeutsche Zeitung", und schreibt die Reisekolumne "Amanshausers Welt" in der Tageszeitung "Die Presse". Zuletzt erschienen von ihm "Falsch reisen" (2014) und bei Deuticke "Alles klappt nie" (Roman, 2005).


    Das Buch (Quelle: Amazon)
    Auf der Karibik-Kreuzfahrt, die Fred mit seiner Frau Tamara und dem pubertären Nachwuchs unternimmt, herrscht gähnende Langeweile. Als der Familienvater an Bord ausgerechnet auf seine Ex-Freundin Amélie trifft und das Schiff auch noch in einen Orkan gerät, ist es mit der Seelenruhe schlagartig vorbei. Der Kontakt zur Außenwelt ist unterbrochen, als eine Horde eigenwilliger Piraten aus der Vergangenheit das Schiff kapert. Diese haben es auf Pfefferstreuer und Toilettenpapier abgesehen und reagieren panisch auf die technischen Errungenschaften aus dem 21. Jahrhundert. Was zur Hölle geht hier vor? Eine hinreißende Satire, eine Liebesgeschichte mit Humor aus einer Welt voller Wunder.


    Meinung (Quelle: Mein Kopf)
    Eine gute Idee, die nur überdurchschnittlich ausgearbeitet wurde. Ausgereift und authentisch sind die handelnden Personen. Gut gemacht ist das „Coming of age“ des Protagonisten und seiner Kinder. Die Meinungen des Geographen, besonders die gesellschaftskritischen, sind unterhaltsam, solange sie sich nicht wiederholen. Und genau das ist das Problem: Die überflüssigen Redundanzen! Das Buch hat eindeutig 200 Seiten zu viel. Weniger wäre mehr gewesen.


    Warum zwei Raumzeiten aufeinandertreffen, wird ebenso wenig erklärt wie die Ursachen für die absolute Funkstille nach dem Unglück. Hinzu kommen die fehlenden Erklärungen für die zeitlichen Differenzen – all das hat mich doch sehr verärgert. Wenn man schon eine außergewöhnliche Geschichte erzählt, dann möchte man auch wissen, wie sie oder ob sie funktioniert.


    Davon abgesehen ist es eine unterhaltsame Geschichte, aus der ein guter Lektor viel mehr gemacht hätte. Dieses Versäumnis ist eigentlich sehr schade.