Ines Thorn - Teufelsmond

  • Inhalt des Buches:


    Eine Liebe stärker als Tod und Teufel. Nordhessen, im Winter 1536. Die Raunächte sind angebrochen, die Zeit der Toten und Geister. Plötzlich geschehen in Alwerode unerklärliche Dinge, Menschen sterben einen grausamen Tod. Die Dorfgemeinschaft zeigt mit dem Finger auf die Michelsmühle: Das Böse soll dort hausen. Die junge Karla, Gehilfin eines Exorzisten, weiß nicht mehr, was sie glauben soll. Steht der Müllerssohn Jo wirklich mit dem Teufel im Bunde? Und fühlt sie sich deshalb so unwiderstehlich zu ihm hingezogen?


    Über die Autorin:


    Ines Thorn wurde 1964 in Leipzig geboren. Nach einer Lehre als Buchhändlerin studierte sie Germanistik, Slawistik und Kulturphilosophie. Heute arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits zahlreiche erfolgreiche historische Romane veröffentlicht. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.


    Meine Meinung:


    Ich habe das Buch nicht nur gekauft, weil ich wusste, dass Ines Thorn mich fesseln würde, auch die Geschichte rund um die Raunächte passte schön in die Jahreszeit. Bis in diese Nächte habe ich es allerdings mit dem Lesen nicht mehr geschafft. Die Protagonistin Karla hat mich nachhaltig davon abgehalten, das Buch wegzulegen, obwohl ich mich manchmal schon gefragt habe, woher sie ihre Weisheit genommen hat. Sie wächst in einem kleinen Dorf ohne großen Kontakt zur Außenwelt und Bildung auf und schafft es, vor der prognostizierten Ehehölle mit einem Grobian wegzulaufen und einen belesenen Pater enorm zu beeindrucken. Dennoch: Die Geschichte lohnt sich zu lesen. Man muss sich einlassen auf die Enge hinterwäldlerischer Dörfer im 16. Jahrhundert und die dadurch ebenfalls begrenzte Mentalität einer nordhessischen Landbevölkerung dieser Zeit. Der Pater, anfangs ein weltfremder Klosterbruder, entpuppt sich mehr und mehr zu einem fast schon perfekten Kriminalisten und zollt dem jungen Ding an seiner Seite mehr und mehr Respekt. Ganz nebenbei wandelt er sein, zugegebenermaßen zeitgemäßes, Frauenbild. Mindestens das nötigt mir ein Grinsen ab. Trotzdem bin ich froh, nicht in dieser Zeit geboren und aufgewachsen zu sein.

  • Nordhessen im Winter 1536. Die junge Karla flieht vor einer ungewollten Heirat und schließt sich unterwegs Pater Fürchtegott an, der im Auftrag seines Klosters als Exorzist in entlegene Dörfer geschickt wurde.
    In dem Dorf Alwerode scheint das Böse umzugehen und die Dorfgemeinschaft gibt die Schuld den Bewohnern der Michelsmühle am Dorfrand. Menschen sterben gewaltsam, auf dem Friedhof sieht man unheimliche Lichter und man spricht von Nachzehrern und Wiedergängern.
    Die Zeit der Raunächte, in der die Tore zu Anderswelt sich öffnen und Geister sichtbar werden können, steht kurz bevor. Pater Fürchtegott ist sich sicher, dass etwas Merkwürdiges im Dorf vor sich geht, aber ist es wirklich etwas Unnatürliches? Zusammen mit Karla versucht er, der Sache auf den Grund zu gehen.


    Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Ein historischer Roman, in dem es auch um Exorzismus, die Raunächte, den Glauben der Menschen an die alten Götter und Geistererscheinungen geht, das klang für mich nach guter Unterhaltung. Und so war es auch. Sicher ist "Teufelsmond" kein herausragendes Highlight unter den historischen Romanen, aber es hat mir gut gefallen.


    Die Geschichte ist gut erzählt, die Sprache nicht zu modern, aber auch nicht zu altmodisch. Die Situation im Dorf, die teilweise beklemmende Atmosphäre kommt sehr gut rüber. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, die Beschreibung der Gegebenheiten des Dorfes und der Mühle sehr anschaulich.
    Auch gibt es die eine oder andere Szene zum Schmunzeln, besonders wenn Else mal wieder darüber jammert, wie viel sie zu tun hat.
    Die Figuren sind bis in die kleineren "Rollen" gut ausgearbeitet, besonders Karla und Pater Fürchtegott.


    Fazit: Ein historischer Roman mit einem Hauch von Mystik, der mich gut unterhalten hat.

  • Ines Thorn hat es wieder mal geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Mir hat die Geschichte um Pater Fürchtegott und Karla gut gefallen.

    Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, da ich nicht gleich verstanden habe, warum Pater Fürchtegott nun gehen musste bzw. weggeschickt wurde. Da fehlte mir der Zusammenhang.

    Dennoch hat mich das Buch sehr gut unterhalten und die Entwicklung der beiden Protagonisten war sehr aufschlussreich.

    Es war erstaunlich zu sehen, wie viel Angst die Menschen vor Unbekanntem haben und wie viel Einfluss "das Böse" haben kann.


    Ich vergebe 8 von 10 Punkten für dieses Buch.

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    SuB: 733

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    Lesen ist für den Geist, was Gymnastik für den Körper ist!