Inhalt:
Kabarettisten sind lustige Kerle, auf der Bühne und im Leben. Das weiß jeder. Aber was ist, wenn so jemand den Menschen verliert, den er liebt? Darf auch ein frischgebackener Witwer witzig sein? Und kann eine Pilgerreise selbst dann Wunder wirken, wenn man bisher nicht viel vom Pilgern hielt? Die Frau des Kabarettisten Georg Koeniger – sportlich, kerngesund und Nichtraucherin – erkrankt im September 2012 an Lungenkrebs. Ihr größter Wunsch ist es, den Jakobsweg zu wandern. Doch sie schafft es nicht mehr – die Krankheit ist stärker. So setzt er sich in Würzburg aufs Fahrrad und fährt für sie los. Nach vier Wochen, 500.000 Pedalumdrehungen und fast 2500 Kilometern gelangt Georg Koeniger nach Santiago de Compostela. Eine Reise mit ungeahnten Hindernissen und vielen glücklichen Zufällen, die Abenteuer, Abschied, Selbstbesinnung und Neubeginn ist und bei der – aller Trauer zum Trotz – Koenigers Humor immer wieder aufblitzt
Zum Autor:
Georg Koeniger, geboren 1957, ist seit über 25 Jahren Kabarettist, Regisseur und Autor. Während der Krankheit seiner Frau erlebte er es als eine besondere Herausforderung, jeden Tag auf der Bühne stehen und Späße machen zu müssen. Radfahren ist neben Klettern Koenigers zweite große Leidenschaft. Bei Piper und Malik erschienen seine beiden Bücher »Cliffhänger« sowie »Bis dass die Autotür uns scheidet«. www.georgkoeniger.de
Meine Meinung:
Die Inhaltsangabe dieses Buches lies mich erst einmal an Hape Kerkeling denken. Mal wieder ein Kabarettist auf dem Jakobsweg.
Das ist aber auch schon die einzige Gemeinsamkeit.
Georg Koeniger ist mit dem Rad von Würzburg aus unterwegs nach Santiago, er hält sich nicht strikt an die vorgegebenen Wege des Camino und er bleibt eher für sich auf diesem Weg. Er fährt diesen Weg nicht für sich, sondern in Vertretung für seine, im Vorjahr an Krebs verstorbene Frau. Ihm ist der Weg nicht wichtig, aber hat das Gefühl es für Andrea tun zu müssen.
Bei ihr wurde Ende 2012 Lungenkrebs diagnostiziert, im Sommer darauf musste sie sich dann der Krankheit geschlagen geben.
Die Erzählung vom Camino wechselt sich mit Episoden aus der letzten Zeit mit Andrea ab und mit dem, was nach ihrem Tod geschah.
Ich habe das Buch gerne gelesen, man hatte das Gefühl den Autor zu begleiten, nicht nur auf seiner Reise nach Santiago, sondern auch auf seine Reise in ein neues Leben, ohne seine Frau. Es gab immer wieder Stellen zum Schmunzeln, aber auch Stellen, wo man merkte, dass in dem Moment ganz schön schwer war, mit der Trauer klar zu kommen.
Und am Ende wurde die Reise dann auch seine und nicht nur die Reise in Vertretung. Auch wenn es keine göttliche Erleuchtung unterwegs gab, hat Georg Koeniger wohl auf dem Weg die Möglichkeit gefunden endgültig Abschied zu nehmen und positiv in die Zukunft zu sehen. Zumindestens kam es mir so vor.
Ein wirklich gut zu lesendes Buch. Von mir eine klare Leseempfehlung!