Bemerkenswerte Titelwahl

  • Mir fällt seit Monaten auf, dass es zunehmend neue Bücher gibt, die als Titel (vor allem) mittelalterliche Berufsbezeichnungen haben. Liebe Autoren, warum ist das so? Habt ihr euch verschworen? Ich muss schon schmunzeln, wenn ich wieder einen lese... Lasst euch doch auch mal was anderes einfallen?


    Ihr denkt, ich übertreibe?


    Hier eine kleine Auswahl - wenn ihr wollt, setze ich die Liste fort:


    Der Salzhändler
    Die Wanderhure
    Die Kastellanin
    Die Buchmalerin
    Die Päpstin
    Die Zuckerbäckerin
    Die Pelzhändlerin
    Die Goldhändlerin
    Die Kastratin
    Die Safranhändlerin


    Die Tochter des Bärenzähmers
    Die Tochter des Salzsieders
    Die Tochter des Magiers
    Die Tochter des Scharfrichters
    Die Tochter des Schmieds
    Die Tochter des Bischofs


    und zur Abwechslung:
    Der Sohn des Kreuzfahrers


    :grin

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

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  • Danke für den Hinweis auf den Thread. Ich konnte ihn mit der Suchfunktion nicht entdecken.


    Mich stört es auch nicht wirklich, Frosch, ich finde es nur lustig. Scheint ein Modetrend zu sein. So wie es eine Zeitlang viele Romane gab, die einen (Vor)Namen zum Titel hatten.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Wie die Eulen-Autoren ja schon mehrfach beteuert haben, ist die Titelwahl im Normalfall einzig und allein dem Verlag vorbehalten. Die Autoren haben da wenig bis überhaupt kein Mitspracherecht.


    Gruss,


    Doc

  • Was ich auch glaube. Nur: dann sollten die Autoren vielleicht die Verlage darauf hinweisen, dass etwas mehr Kreativität nicht schlecht wäre.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Alice
    Soweit ich mich entsinne ist es wohl so, daß die Autoren die Verlage/Lektoren auf Vieles hinweisen können, nur wird das in den seltensten Glücksfällen auch beachtet. Autoren sind da nur das kleinste Rädchen im Verlagsgetriebe und können letztlich nur froh sein, wenn die Covergestaltung und die Titelgebung nicht völlig neben die Spur gerät.


    Gruss,


    Doc

  • Das wäre doch ein Thema für ein neues Eulenspiel ;-) Mal sehen, wie viele "Die xxx"-Bücher wir zusammen kriegen :lache


    Ich hab so manches Mal das Problem, dass ich erst überlegen muss, ob ich das Buch schon kenne, soviel, wie davon zur Zeit am Markt sind.

  • Ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Es ist mitnichten so, daß ein Manuskript gekauft und zum Autor gesagt wird: "So Jüngelchen, das nächste Mal siehste Dein Buch im Laden, rat dann mal, welches es ist." Ich darf bei fast allem mitreden, und die Titel stammten (bisher) auch immer von mir, obwohl nie der erste Vorschlag genommen wurde, über den ich mir natürlich die meisten Gedanken gemacht habe. Allerdings steht in fast jedem Autorenvertrag, daß der Verlag das Recht auf die Titelauswahl hat - und insbesondere bei großen Verlagen wird dieses Recht gerne in Anspruch genommen.


    Aber hier (Threadthema) springen einfach alle - Verlage wie Autoren (die ja für die Story verantwortlich zeichnen) - auf einen gut fahrenden Zug auf. Historische Romane mit starken/erstarkenden Frauen, die sich in nicht nur für damalige Verhältnisse frauenuntypischen Berufen/Situationen bewähren, die verkaufen sich einfach gut. Die Leser, insbesondere die Leserinnen, fahren da fürchterlich drauf ab. Und genau wie plötzlich alle Molkereien rechtsdrehende Joghurtkulturen mit Darmträgheitsdämpfern auf den Markt werfen, weil eine Molkerei damit Erfolg hatte, wollen Autoren wie Verlage auf dem Erfolgszug der starken historischen Frauen mitfahren (es geht ja nicht nur um die Titel - auch die Inhalte ähneln sich sehr!). Dagegen ist auch nichts zu sagen, man muß den ganzen Schmonzes ja nicht lesen.

  • Was Tom schreibt, bestätigt meine Vermutung.


    Ich war vorhin in einer Buchhandlung und entdeckte noch mindestens 20 weitere derartige Titel. Ich habe wirklich das Problem, dass ich schon überlegen muss, ob ich das Buch nicht schon gekauft habe, weil die Titel so verwechselbar sind.


    Haltet mich ruhig für dumm, aber kürzlich ist es mir passiert, dass ich den Salzhändler kaufen wollte, den Autor aber nicht wusste und deshalb die Tochter des Salzsieders nahm. *rolleyes*

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

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  • Ich muss sagen, diese ganzen Titel wecken im Geschäft mein Interesse. Vielleicht ist das ja der Hintergrund dafür?

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Tom, du lebst im Paradies! :lache


    Edit: Mir geht 's wie Prombär -- solche Titel lösen inzwischen sogar einen Abwehrreflex bei mir aus, d.h. daß ich ohne eine ausdrücklich (Eulen-)Empfehlung Bücher mit solchen Titeln nicht anfasse. Und das, obwohl ich weiß, wie Titel meist zustandekommen ... :rolleyes

  • Zitat

    Tom, du lebst im Paradies!


    Tom spült sich die Kreide aus dem Mund.


    Nunwohl, Du weißt ja, wie "Idiotentest" zum Titel gekommen ist - mir wäre ein anderer lieber gewesen. Aber wenigstens heißt das Buch nicht "Die Taxifahrerin". :grin

  • Erscheint am 31. Juni: Die Tochter der Zuckerhändlerin die mit dem Sohn des Bischofs die Kastratin gebuchmalert hat! Sehr empfehlenswert!!

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Zitat

    Original von Tom
    Nunwohl, Du weißt ja, wie "Idiotentest" zum Titel gekommen ist - mir wäre ein anderer lieber gewesen.


    Und ich hätte ihn auch besser gefunden -- aber du wurdest ja geradezu vor vollendete Tatsachen gestellt. :lache


    Zitat

    Aber wenigstens heißt das Buch nicht "Die Taxifahrerin". :grin


    Erstens ist es nicht "historisch" und zweitens bist du keine Autorin. :lache