Hier kann zu Donnerstag, 11. April - Samstag, 13. April geschrieben werden.
'Weggeworfen' - Donnerstag, 11. April - Samstag, 13. April
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Als Liv mit der Ärztin Beatrice im ukrainischen Heim auftaucht, kommen sie genau in dem Moment an, als man dort über Oxanas Flucht informiert wird. Ein totales Durcheinander entsteht und plötzlich stehen die beiden Frauen wieder vor der Tür. Und das ist erst der Anfang der Merkwürdigkeiten. Im Hotel versucht jemand, die Tür aufzubrechen und ins Zimmer zu kommen, als Liv und Oxana im Zimmer sind. Die Hotelzimmer von Liv und Beatrice werden total zerwühlt und alles kaputt gemacht. Später unternimmt der Taxifahrer, der sicherlich gar keiner war, einen Entführungsversuch, den Liv nur durch einen Trick verhindern kann – sehr geistesgegenwärtig von ihr!
Bei Beatrice war ich mir genauso unsicher wie Liv. Versucht sie zu verhindern, dass Liv an Informationen kommt? So vertraut und herzlich wie Beatrice mit Andrej war, konnte sie gut mit ihm unter einer Decke stecken. Aber dann habe ich meine Meinung wieder geändert. Sie hat ja ihr seltsames Verhalten mit privaten Problemen begründet und ich stelle jetzt mal die wilde Theorie auf, dass sie
da sie ja frisch verliebt ist, sich ausgerechnet in die Ministerin verliebt hat und natürlich weiß, dass das keine Zukunft hat. Daher auch das unmotivierte Betrinken mitten am Tag. Ich meine mich auch zu erinnern, dass sie irgendwo sagte, sie habe die Nase voll von Männern. Und das sagt man ja nicht, wenn man gerade frisch in einen verliebt ist.Ganz schlimm war für mich das Schicksal der armen Oxana. Was das arme Mädchen schon schreckliches mitgemacht hat und nun ist sie irgendwo in der Stadt, völlig auf sich alleine gestellt und bei der Meinung über Frauen und der Angstherrschaft und Bestechlichkeit der Behörden wird ihr sicher keiner helfen, sondern ihre Situation höchstens noch ausnutzen. Und das Schlimme an der Sache ist ja, dass so ein Schicksal nicht mal fantastisch und unrealistisch ist, sondern ich mir gut vorstellen kann, dass genau das auch wirklich passiert. Wir bekommen als Leser genug Informationen, um uns ihre Situation (und die der anderen Mädchen) vorzustellen und mitzubekommen, dass sie keine Alternativen haben und wie hoffnungslos das Ganze ist. Aber es wird nicht in widerlichen Details gebadet und mit ekelhaften Szenen um sich geworfen, dafür bin ich echt dankbar.
Immerhin ein Lichtblick ist die zunehmende Verknalltheit von Polizist Oliver. Der träumt sich Liv pausenlos vor Augen und obwohl sie sich erst einmal gesprochen haben, sind sie beim nächsten Telefonat schon aus Versehen beim Vornamen. Und am Ende des Abschnittes landen sie miteinander in der Kiste. Passte aber irgendwie, auch wenn sie sich ja kaum kennen und es ganz schön schnell ging mit den beiden, weil ihre Annäherung eben von beiden gleichermaßen ausging.
Immerhin hat Liv von den Schmuddelfotos erzählt und warum sie in Kiew war und so ein bisschen mehr Wahrheit herausgerückt.Die Namen der jeweiligen Erzähler als Überschrift finde ich übrigens sehr praktisch und hilfreich.
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Der Abschnitt hat es ja schon in sich, das Buch zieht immer mehr an. Ich bin begeistert.
Ich bin nicht sicher, ob es eine gute Idee von Liv war, mit Beatrice in die Ukraine zu fliegen. Augenscheinlich sind beide sofort im Visier des Internatsleiters und seinen Männern. Oxana konnte fliehen, als beide Frauen gerade das Internat besuchten, allerdings war Oxana ja an einem ganz anderem Ort. Wo wollte man sie überhaupt hinbringen? Nach Deutschland ganz sicher nicht, zumindest nicht um dort eine Schule zu besuchen oder aber eine Ausbildung zu machen. Dann wird die Organisation von Beatrice geschlossen, es gibt keine Mittel mehr aus Deutschland. Wie passt das alles zusammen, ich befürchte, dass auch deutsche Politiker bis zum Hals im Sumpf stecken. Ich bin gespannt wie es weiter geht und ob Liv Oxana noch helfen kann und vor allem, ob sie es schafft, den ganzen "Sumpf trocken zu legen".
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Zitat
Original von Wuermchen
Ganz schlimm war für mich das Schicksal der armen Oxana. Was das arme Mädchen schon schreckliches mitgemacht hat und nun ist sie irgendwo in der Stadt, völlig auf sich alleine gestellt und bei der Meinung über Frauen und der Angstherrschaft und Bestechlichkeit der Behörden wird ihr sicher keiner helfen, sondern ihre Situation höchstens noch ausnutzen. Und das Schlimme an der Sache ist ja, dass so ein Schicksal nicht mal fantastisch und unrealistisch ist, sondern ich mir gut vorstellen kann, dass genau das auch wirklich passiert. Wir bekommen als Leser genug Informationen, um uns ihre Situation (und die der anderen Mädchen) vorzustellen und mitzubekommen, dass sie keine Alternativen haben und wie hoffnungslos das Ganze ist. Aber es wird nicht in widerlichen Details gebadet und mit ekelhaften Szenen um sich geworfen, dafür bin ich echt dankbar.
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Die Namen der jeweiligen Erzähler als Überschrift finde ich übrigens sehr praktisch und hilfreich.
Das Schicksal berührt mich auch und genau wie du, kann ich mir schon vorstellen, dass es sich in den osteuropäischen Ländern genau so abspielt.
Mir gefällt das mit den Namen auch sehr gut, so weiß man gleich, worum es jetzt geht.
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Zitat
Original von Engel43
Wo wollte man sie überhaupt hinbringen? Nach Deutschland ganz sicher nicht, zumindest nicht um dort eine Schule zu besuchen oder aber eine Ausbildung zu machen.Man weiß ja leider schon vorher, dass solche Versprechungen immer gelogen sind. Nur die armen Mädels fallen nach wie vor darauf herein. Das kleine bisschen Hoffnung, dass es doch die Wahrheit sein könnte ...
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Zitat
Original von Wuermchen
Man weiß ja leider schon vorher, dass solche Versprechungen immer gelogen sind. Nur die armen Mädels fallen nach wie vor darauf herein. Das kleine bisschen Hoffnung, dass es doch die Wahrheit sein könnte ...
Ich bin mir nicht sicher, ob die Mädchen wissen, das diese Versprechen immer gelogen sind. Sie sind noch so jung und die Wahrheit erfahren sie ja leider erst, wenn es schon zu spät ist.
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Zitat
Original von Engel43
Ich bin mir nicht sicher, ob die Mädchen wissen, das diese Versprechen immer gelogen sind. Sie sind noch so jung und die Wahrheit erfahren sie ja leider erst, wenn es schon zu spät ist.
Selbst wenn sie ahnen, dass es eine Lüge ist, werden sie sich wohl trotzdem darauf einlassen für den Fall, dass es doch die Wahrheit ist. Im eigenen Land hat man als mittelloses Waisenkind erst recht keine Chance. Aber ich denke auch, dass viele glauben, dass man ihnen die Wahrheit sagt. Schließlich lernen sie Deutsch und es macht den Eindruck, als gäbe man sich Mühe, die richtigen Mädchen auszusuchen.
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Es bleibt spannend...............
Das Schicksal von Oxana ist wirklich sehr traurig......und leider kein Einzelschicksal.
Die Namen über den einzelnen Kapiteln finde ich auch sehr gut.
Überhaupt liest sich das Buch sehr flott. -
Hallo Ihr Lieben,
es ist absolut toll, wie Ihr mit meinen aufgeschriebenen Gedanken umgeht. Ganz viel von dem was Ihr schreibt, hat mich auch bewegt.
Liebe Grüße
Tina, die Autorin -
Auch der nächste Abschnitt bleibt spannend.
Oxana`s Schicksal macht einen schon traurig und leider wird es wohl nicht nur Fiktion sein.
Kaum sind Liv und Beatrice in der Ukraine scheinen Sie keinen Schritt mehr unbeobachtet zu machen.
Erst ist Oxana aus dem Heim geflohen, mehr oder weniger genau wenn die beiden dort ankommen. Dann sind die Hotelzimmer verwüstet und es gibt noch eine versuchte Entführung der von Liv gerade noch verhindert werden kann.Hoffe nur sie kommen heil wieder zurück.
Nachdem auch die Organisation von Beatrice geschlossen wird, kann man nur vermuten das der Einfluss auch bis nach Deutschland reicht.