Endlich lesen wir wieder von den schrägen Mädels Lea, Tine und Vivien. Was habe ich mich gefreut. Obwohl ihre Geschichte schon eine Weile her ist, sind sie sofort wieder präsent in meinem Kopf. Das sagt schon sehr viel aus, denn ich habe dazwischen einen Haufen andere Bücher gelesen und gehört. So locker wie Sophie und Paul möchte ich in dem Alter auch noch sein, aber ich befürchte, was nicht in einem steckt, das kommt auch im Alter nicht zu tage.
Wie die anderen schon sagten, steckt in Louisa überspitzt ganz viel wahres. Ich finde mich selbst sogar ein bisschen in ihr wieder. Ich vermute, sie ist im Laufe ihrer Beziehung aus dieser Rolle herausgewachsen, hat es aber noch nicht so richtig gemerkt, weil sie der Mann an ihrer Seite in diesem Eigenschaften noch bestätigt. Das zeigt die ein oder andere kritische Bemerkung über ihn. Ich freue mich darüber zu lesen, wie sich Louisa von diesem unsichtbaren Panzer befreit bzw. befreit wird.
Es sind so viele witzige Stellen in dem Buch, das man permanent am Schmunzeln ist, z.B. das Louisa bei Hempels in der Abstellkammer gelandet ist, als kleine Assoziationshilfe zum Spruch "hier sieht´s aus wie bei Hempels unter´m Sofa". Mir gefällt der Einstieg im Lokal am Valentinstag mit den ganzen skurrilen Situationen und dem bemitleidenswerten Kellner übrigens genauso gut wie die Wartezimmerszene im ersten Buch.
Als Kapitelüberschriften und quasi roten Faden durch die Geschichte Louisas 10 Lebensregeln zu verwenden finde ich sehr gelungen und erschließt sich mir mehr, als die Zitate, Songtexte und sonstigen klug klingenden Worte, die da sonst oft vorangestellt werden.
Noch eine persönliche Anmerkung. Ich bleibe immer an dem Wort "überschwenglich" hängen. Für mich, müsste man es mit ä schreiben, weil es doch von Überschwang kommt. Jedes Mal wenn ich überschwenglich lese, muss ich eher an ein männliches Körperteil denken und komme total aus dem Lesefluss. Wie geht euch das so?