Das Feuerzeichen - Francesca Haig (ab 13 J.)

  • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (26. Oktober 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453270134
    ISBN-13: 978-3453270138
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren


    Inhaltsangabe:


    Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.


    Autoreninfo:


    Francesca Haig wuchs in Tasmanien auf und promovierte in Literaturwissenschaften an der Universität Melbourne. Wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Texten arbeitet, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an der Universität von Chester. Für ihre Gedichtsammlungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit "Das Feuerzeichen" legt sie nun ihre erste Romantrilogie vor. Francesca Haig lebt mit ihrer Familie in London.


    Meine Meinung:


    Titel: Überzeugender Startband einer neuen Dystopiereihe...


    Als Fan von Jugendbüchern, insbesondere Dystopien, war ich Feuer und Flamme als ich den Klappentext gelesen hatte. Voller Vorfreude begann ich mit dem Lesen und wurde regelrecht überrollt von einer spannenden Handlung.


    Die Geschichte spielt in einer sehr fernen Zukunft, die dem Mittelalter nicht unähnlich ist. Babys werden nur noch im Doppelpack geboren, denn es ist das Zeitalter der Zwillinge. Cass ist ein solcher Zwilling und zählt zu den Omegas, den minderwertigen Zwillingen, die Makel aufweisen und in Armut leben müssen. Ihr Zwillingsbruder Zach hingegen gehört zu den Alphas. Er ist makellos und strebt einer machtvollen Karriere entgegen. Cass möchte diese Ungerechtigkeit nicht mehr hinnehmen und sich den Rebellen anschließen, doch muss sie dabei eins beachten: Wenn ihr Bruder Zach stirbt, dann bedeutet das auch ihren Tod. Wird sie ihre Welt verändern können?


    Ich habe schon einige Dystopien gelesen, aber mit der hier beschriebenen Welt hat Francesca Haig etwas völlig Neues erschaffen. Klar kennen wir Welten, in denen die Mächtigen die Schwachen unterdrücken und ausbeuten, jedoch war noch nie die eine Seite von der anderen abhängig. Wenn du deinen Feind nicht töten kannst, weil es bedeuten würde, dass du einen Freund (dessen Zwilling) ebenfalls umbringst, dann ist das eine ganz andere Hausnummer.


    Mir hat besonders gefallen, dass der Leser gemeinsam mit den Protagonisten diese sonderbare Welt erkundet, denn vieles ist den Buchcharakteren selbst noch nicht bekannt.


    Die Autorin wirft uns direkt ins kalte Wasser, denn bereits auf den ersten Seiten werden wir mitten ins Geschehen katapultiert. Die Handlung wird uns über Cassandra als Ich- Erzählerin näher gebracht. Hier begleiten wir sie zum Einen in ihrer Gefangenschaft und zum Anderen erfahren wir über Rückblenden, was sie bisher erlebt hat.


    Frau Haig nimmt sich Zeit ihre erdachte Welt dem Leser näher zu bringen und genau so etwas erwarte ich auch bei einem Reihenauftakt, denn wenn ich mich in der dargestellten Welt nicht zurechtfinde, dann interessiert mich auch das Leben der darin handelnden Personen nur bedingt.


    Cass als Hauptcharakter hat mich fasziniert. Ihre Lage erscheint mehr als aussichtslos und dennoch kämpft sie anstatt aufzugeben.


    Fazit: Für mich ein Serienstart mit viel Potential. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und warte gespannt auf die Fortsetzung. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Das Cover:
    Auf dem Cover zu sehen ist das Zeichen ‚Omega‘ in einem verbrannten/verkohlten Zustand auf einem ebenso angebrannten/angekokelten Blatt Papier. Schaut man sich die Cover der Folgebände an, sieht man die Entwicklung des Covers.


    Die Geschichte:
    Cassandra und ihr Bruder Zach leben in einer Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden, die in Alphas und Omegas eingeteilt werden. Die Alphas sind die guten, gesunden Kinder, die Omegas die verunstalteten oder mit Seherfähigkeiten ausgestatteten bösen Kinder. Sobald sich herausstellt, wer Alpha und wer Omega ist, wird das Omegakind gebrandmarkt und lebt von nun an als Verbannte außerhalb der Stadt in einem Omegadorf. Cass sieht normal aus, hat jedoch das zweite Gesicht, was bedeutet, dass sie in die Zukunft sehen kann. Ihr Bruder Zach verrät ihre Gabe und so wird Cass gebrandmarkt und verbannt.


    Sie lebt eine Zeitlang im Haus ihrer toten Tante, wird dann jedoch im Auftrag von Zach entführt und gefangen gehalten. Denn er ist weit in der Ratshierarchie aufgestiegen und hat sich Feinde gemacht. So ist er durch Cass angreifbar, denn das besondere an den Zwillingspaaren ist, dass wenn ein Zwilling stirbt, der andere mit ihm in den Tod geht. Doch Cass ist schlau und sieht, was mit ihr geschehen soll. Also trickst sie ihren Bruder aus und kann entkommen. Sie befreit auf ihrer Flucht einen Jungen ohne Namen aus einem Wassertank, den sie Kip nennt. Gemeinsam mit ihm ist sie nun auf der Flucht und deckt mit ihm das große Geheimnis der Omegas …


    Meine Meinung:
    Ich war sehr gespannt, als ich begann, ‚Das Feuerzeichen‘ zu lesen, denn für mich war die Idee neu und irgendwie auch faszinierend. Zwillingspärchen, deren Leben miteinander verknüpft sind, sind ja doch (meines Wissens) was Neues. Zuerst einmal Cassandra, deren Namen von der griechischen Mythologie abgeleitet wurde, denn auch die Kassandra hatte das zweite Gesicht und konnte dank Apollo in die Zukunft sehen. Mehrere Jahre kann Cass ihre Seherfähigkeiten vor ihren Eltern und vor ihrem Bruder geheim halten, was gerade ihren Bruder sehr stört. Denn solange die Zwillinge nicht eingeteilt worden sind, werden beide ausgegrenzt. Keine Freundschaften, keine Schulbesuche, nichts. Sie haben nur sich selbst. Zach verabscheut das und verrät Cass an den Rat. So beginnt Cassandras Geschichte, denn aus ihrer Sicht ist dieses Buch geschrieben. Es gibt am Anfang jedoch immer wieder Zeitsprünge: mal ist sie in der Gegenwart im Gefängnis und wird von der Beichtmutter verhört, mal ist sie in der Vergangenheit und denkt über sich und Zach nach. So erfährt der Leser alles Wissenswerte aus der Vergangenheit.


    Cassandra ist mir ein recht sympathischer Charakter gewesen. Sie glaubt immer an das Gute im Menschen, auch wenn dies häufig sehr naiv ist. Doch sie weiß auch, zu was Menschen fähig sein können, da sie es selbst erlebt hat. Sie rettet bei ihrer Flucht einen Jungen ohne Gedächtnis und nennt ihn Kipp. Gemeinsam erleben sie viel, lernen die verschiedensten Menschen kennen und decken Geheimnisse auf. Wie ich das hier so aufzähle, fällt mir auf, dass in dem ersten Band der Reihe wirklich viel los ist und geschieht. Kip ist irgendwie ein unbeschriebenes Blatt, bis man sein Geheimnis erfährt. Ähnlich ging es mir mit Zach, der seine Schwester irgendwie liebt, aber im Rat auch aufsteigen und die Welt verändern will. Es gibt übrigens auch ein bisschen Romantik, auch wenn die Cass/Kip-Beziehung nicht ganz klar wird. Aber es gibt kurze, romantische Szenen, die mir recht gut gefallen haben. Leider gibt es, gerade auf Cass und Kips Flucht viele Längen, die sich sehr gezogen und mir etwas den Spaß am Lesen genommen haben. Aber insgesamt ist ‚Das Feuerzeichen‘ ein guter Auftakt einer neuen Dystopie, die am 09.05.2016 mit ‚Das Feuerzeichen – Rebellion‘ weitergeht und voraussichtlich am 08.04.2017 mit ‚Das Feuerzeichen – Rückkehr‘ endet.


    Meine Bewertung:
    Mit ‚Das Feuerzeichen‘ beginnt eine neue dystopische Trilogie, in der die Welt zweigeteilt ist. Alphas gegen Omegas, Brüder gegen Schwestern. Ich bin gespannt, wie es weitergeht nach diesem überraschenden Ende und dem leichten Cliffhanger. Es passiert viel, doch es lauern auch lange ‚Durststrecken‘, in denen nicht viel passiert. Für fünf oder vier Sterne reicht es nicht ganz, deshalb vergebe ich sechs gute Sterne.

  • Erschienen:
    Oktober 2015
    Seitenzahl: 480
    Verlag: Heyne Verlag
    Hardcover: 16,99 €
    ISBN: 978-3453270138


    Die Autorin


    Francesca Haig wuchs in Tasmanien auf und promovierte in Literaturwissenschaften an der Universität Melbourne. Wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Texten arbeitet, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an der Universität von Chester. Für ihre Gedichtsammlungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit Das Feuerzeichen legt sie nun ihre erste Romantrilogie vor. Francesca Haig lebt mit ihrer Familie in London.


    Das Feuerzeichen


    Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Cass und Zach sind Zwillinger, allerdings können sie unterschiedlicher nicht sein. Während Cass eine Omega ist, ist Zach ein Alpha und hat Angst, dass Cass ihn und seine Familie in den Dreck ziehen könnte. Denn die Zwillinge leben in einer Zweiklassengesellschaft, in welcher Omegas ein Zeichen auf der Stirn tragen und als minderwertig gelten. Es kommt der Tag, an dem Zach seine Zwillingsschwester verstößt und sich Cass allein durchschlagen muss. In einem Dorf findet sie Unterschlupf. Doch eines Tages kommen dunkle Männer und entführen sie, Zach lässt ihr einfach keine Ruhe. Dies hat einen Grund: Cass ist nicht nur eine Omega, sie ist auch eine Seherin, die Zukunftsvisionen hat. Zach sperrt sie an einem scheinbar sicheren Ort ein und will ihren Tod. Doch Cass hat genug von der Unterdrückung und flieht. Zusammen mit Kip will sie für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen. Aber die Freiheit hat ihren Preis…


    Fazit


    Ein Roman mit einer spannenden, dystopischen Idee, welcher mit einem interessanten und ansprechenden Cover aufwartet. Zusehen ist das Omega-Zeichen, welches die Omegas im Roman, im Gegensatz zu den Alphas, die perfekt sind, auf der Stirn tragen. Sie werden aus ihren Dörfern verstoßen und leben in eigenen Siedlungen. Cass kann sich eine Zeit lang verstecken, doch eines Tages wird sie von ihrem Zwillingsbruder vor die Tür gesetzt. Zach tritt damit als sehr unsympathischer Zwilling auf, den der Leser nicht verstehen kann. Er scheint kaltherzig und von der Gesellschaft vereinnahmt. Cass hat eine besondere Rolle und ist die Hauptprotagonistin im Roman. Sie ist nicht nur eine Omega, sondern auch eine Seherin. Das bedeutet, dass sie Zukunftsvisionen hat und ein bisschen mehr „wert“ ist, als die anderen Omegas. Sie tat mir zu Beginn des Romans ziemlich leid. Doch aus ihrem Leid scheint sie ihre Kraft zu schöpfen, denn es beginnt ein Kampf um Leben und Freiheit. Sie will die Fesseln der Alphas lösen.


    Der Schreibstil der Autorin ist an einigen Stellen ein wenig schwierig. So setzt der Roman beispielsweise mitten im Geschehen ein und man weiß als Leser gar nicht, worum es überhaupt geht. Der Zusammenhang zwischen den Alphas und Omegas wird erst im Laufe des Buches beschrieben, was es mir schwierig machte, in das Buch einzusteigen. Der Erzählstil ist ansprechend, allerdings fehlt mir ein wenig Spannung. Die Geschichte zieht sich vor allem im ersten Teil, als Cass von Zachs Männern gefangen genommen wird. Sie sitzt dabei über Jahre hinweg im Gefängnis und es passiert verhältnismäßig wenig. Der Roman nimmt erst mit ihrer Flucht und der Rebellion von Cass und Kip Fahrt auf. Der zweite Teil des Buches gefiel mir daher sehr gut. Allerdings fand ich auch hier einige Schwachstellen und erneut war der Roman an einigen Stellen etwas langatmig. Die Beziehung zwischen Cass und Kip fand ich interessant, allerdings ein wenig zu oberflächlich beschrieben. Das hätte für mich mehr in die Tiefe gehen können.


    Alles in allem eine interessante Geschichte und spannende Ideen, die für mich leider nicht fesselnd genug umgesetzt wurden. Es ist der erste Teil einer Trilogie, allerdings habe ich nicht das Verlangen den zweiten und dritten Band zu lesen. Band Zwei „Das Feuerzeichen: Die Rebellion“ erscheint im Mai 2016, während der dritte Band „Das Feuerzeichen: Die Rückkehr“ voraussichtlich im April 2017 erscheint.


    http://immer-mit-buch.blogspot…n-zwischen-alpha-und.html