Immer montags beste Freunde: Der Junge, der mein Leben veränderte - Laura Schroff

  • 304 Seiten


    Kurzbeschreibung


    Eine Frau, die alles hat.
    Ein Junge, dem alles fehlt.
    Eine untrennbare Freundschaft.


    Laura ist eine erfolgreiche Verkaufsleiterin, die an einem normalen Montag durch die Straßen von New York hetzt. Sie hat keine Zeit, achtet kaum auf ihre Mitmenschen – auch nicht auf den kleinen Jungen, der sie um Kleingeld anbettelt. Sie ist schon an der nächsten Straßenecke, als sie plötzlich stehen bleibt – und umkehrt. Sie kauft dem hungrigen Maurice etwas zu essen und erfährt von seinem Leben. Von dem Tag an treffen sich Maurice und Laura jede Woche über Jahre hinweg, immer montags. Dies ist die Geschichte ihrer einzigartigen Freundschaft – die bis heute anhält.



    Über die Autoren


    Laura Schroff, geboren und aufgewachsen auf Long Island, hat als Verkaufsleiterin und Marketingspezialistin für mehrere große Medienunternehmen und bekannte Magazine gearbeitet, darunter People, InStyle und Bribes. Sie war zudem Teil des Marketingteams, das USA Today zum Erfolg führte. Laura liebt es, Zeit in ihrem Ferienhaus auf Long Island zu verbringen und ihre Familie in New York und Florida zu besuchen. Heute lebt Laura mit ihrem Pudel Coco in New York City.


    Alex Tresniowski ist Autor und schreibt seit vielen Jahren für das Magazin "People". Sein Buch »The Vendetta« wurde unter dem Titel »Public Enemies« mit Christian Bale und Johnny Depp für das Kino verfilmt.



    Meine Meinung


    Laura hetzt wie so oft durch New York und beachtet den Jungen, der sie um Geld bittet, erst nicht weiter. Doch plötzlich dreht sie um und lädt ihn zu McDonalds ein. Die beiden sind ein ungleiches Paar, die erfolgreiche Geschäftsfrau mit dem schicken Apartment und der arme Junge, für den Drogen und Gewalt normaler sind als regelmäßige Mahlzeiten.
    Trotzdem treffen sich die beiden regelmäßig und werden Freunde. Laura unterstützt Maurice tatkräftig, dazu gehören auch Geld und materielle Dinge, doch viel wichtiger sind Zuwendung und gemeinsam verbrachte Zeit. So bringt Laura ein wenig Normalität in Maurice Leben, der besonders die gemeinsamen Rituale wie Cookies backen genießt.
    Laura hat keine eigenen Kinder und genießt das Zusammensein mit Maurice, auch wenn ihre Freunde anfangs sehr skeptisch sind.


    Laura erzählt die Geschichte ihrer besonderen Freundschaft chronologisch mit eingestreuten Rückblicken über ihre eigene Familiengeschichte, über Maurices Familiengeschichte und über Begebenheiten bei ihren Treffen. Stellenweise wirkt das ein wenig unsortiert. So kennen sich die beiden einerseits erst wenige Wochen und treffen sich nur montags zum Essen, haben aber schon diverse andere Dinge zusammen erlebt.


    Besonders die beiden Familiengeschichten werden eher nüchtern erzählt und sind dadurch stellenweise ein wenig trocken. Dennoch wird deutlich spürbar, dass weder Maurice noch Laura eine Bilderbuchkindheit hatten.


    Im Vorwort lernen wir Laura durch die Augen ihrer Freundin und Chefin kennen. Zum Schluss gibt es einen Brief von Maurice.
    Mir hätte es gut gefallen, wenn es auch zwischendurch kurze Kapitel/Kommentare von ihm geben würde, um mehr von seiner Sicht zu erfahren.
    Im Buchumschlag gibt es ein paar Fotos.


    Ich habe das Buch über diese langjährige und ungewöhnliche Freundschaft gern gelesen und vergebe 8 Punkte.


    ASIN/ISBN: 3453359224

  • Danke für deine Rezi, Chiclana. Das klingt ja interessant. Aber ich bin auch ein bisschen skeptisch, ob es nicht für meinen Geschmack zu amerikanisch-kitschig werden könnte. Zum Glück gibt es das E-Book in "meiner" Onleihe, ich hab es mir gleich mal vorgemerkt.

  • Was für ein schönes Buch! Gerade in diesen Zeiten, wo die Nachrichten voll sind mit Kriegen, Fremdenfeindlichkeit, Vertreibung, Angst und so vielen anderen schrecklichen Dingen! Wenn man einen Freund an seiner Seite hat, der an einen glaubt, ist alles möglich! Und es zeigt, das Freundschaft nichts mit Hautfarbe, Alter oder Herkunft zu tun hat.


    Von mir gibt es 9 Punkte :wave

  • Erzählt wird die wahre Geschichte der erfolgreichen New Yorker Geschäftsfrau Laura Schroff und einem kleinen Jungen, der sie um ein wenig Kleingeld anbettelt. Maurice, so der Name des Jungen, ist zu diesem Zeitpunkt 11 Jahre alt, kommt aus sozial sehr schwierigen Familienverhältnissen und bettelt täglich auf der Straße sein Geld für Essen zusammen.


    Laura, die zuerst an ihm vorbei läuft und ihn ignoriert - so wie sie die tausend anderen Bettler auf New Yorks Straßen eben ignoriert - kehrt einer inneren Eingebung folgend um und geht zusammen mit Maurice in einem Schnellimbiss essen.


    Fortan treffen sie sich nun jeden Montag zum gemeinsamen Essen und lernen sich dabei über die Zeit näher kennen. Laura wird zum rettenden Engel für den kleinen Maurice, sie versucht ihn zu unterstützen wo es geht. Sie bereitet ihm Lunchpakete für die Schule, backt zusammen mit ihm Kuchen, nimmt ihn zu Sportveranstaltungen mit, kauft ihm Kleidung und ein Fahrrad. Nimmt ihn zu Familienfeiern ihrer eigenen Familie mit. Versucht ihm einfach Werte, Normalität und eine Sicht aufs Leben zu vermittel, die er von seinem Leben mit der drogenabhängigen Mutter und Großmutter nicht kennt.


    Diese auf so vielerlei Weise ungewöhnliche Freundschaft nahm ihren Anfang im September des Jahres 1986 und hält bis heute an.


    Mich hat diese Geschichte tief berührt! Erzählt wird sie aus Sicht von Laura, die immer mal wieder Ereignisse ihrer eigenen dramatischen Vergangenheit einstreut. Ihre eigene Kindheit war ebenfalls alles andere als rosig. Die Familie litt sehr unter dem alkoholabhängigen und gewalttätigen Vater.


    Die Schicksale der beiden und die vielen dramatischen Ereignisse sowohl von Maurice als auch von Laura werden mit so viel Warmherzigkeit erzählt, dass sie dieses Hörbuch zu etwas ganz Besonderem werden lassen. Die Stimme der Sprecherin Marit Beyer passt unwahrscheinlich gut dazu und sie schafft es, sämtliche Emotionen absolut realistisch und sehr bildhaft zu vermitteln.


    Das ein oder andere Mal hatte ich Tränen in den Augen, so nahe ging mir das alles. Und ich habe in den etwas mehr als 4 1/2 Stunden Hörzeit wirklich das Gefühl vermittelt bekommen, Laura und vor allem Maurice wirklich ein Stück weit kennen gelernt zu haben. Es tat gut zu erfahren, dass aus dem kleinen Jungen mittlerweile ein liebevoller und fürsorglicher Familienvater wurde, der seinen Platz im Leben gefunden hat.


    Das Buch endet mit einem Brief, den Maurice Laura schrieb. In dem er sich für ihre Freundschaft und für alles was sie für ihn getan hat aus tiefstem Herzen bedankt. In einer Zeit wie der heutigen, die so geprägt zu sein scheint von gesellschaftlicher Gefühlskälte und egoistischem Handeln, tut diese Geschichte einfach nur gut.


    Von mir gibt es dafür volle Punktzahl!

  • Immer Montags beste Freunde – Laura Schroff

    Diana-Verlag

    Originaltitel : An Invisible Thread

    Übersetzt von Marie Rahn


    Mein Eindruck:

    Das Buch beschreibt die lange anhaltende, fürsorgliche Beziehung einer erfolgreichen Geschäftsfrau zu einem Jungen, der in New York auf der Straße bettelt. Es ist Mitte der Achtziger Jahre, die Ronald Reagan-Jahre.

    Maurice war ca. 11 Jahre alt, als er Laura traff. Er ist ein intelligenter Junge, jedoch sehr arm und immer hungrig. Seine Familie ist drogensüchtig und gewalttätig.

    Laura gibt ihm ein Essen aus und wiederholt das dann jeden Montag und unterstützt ihn auch auf andere Art.


    Es ist ein sehr amerikanisches Buch. Es lässt sich sehr gut lesen, doch man wundert sich, wie sich jemand für seine Fürsorge ein ganzes Buch lang feiern lässt, aber mit keinem Wort Kritik an Politik und strukturellen Dingen in den USA äußert, die für Ungleichheit und Armut insbesondere schwarzer Bevölkerung mit verantwortlich ist.

    Laura sonnt sich in ihrer Rolle und hebt die Freundschaft zu dem Jungen auf ein Podest. Zweifellos ist sie aber sehr wichtig für Maurice gewesen. Das verhinderte aber auch nicht, dass Maurice mit 12 Jahren obdachlos wurde und für sich selbst sorgen musste. Doch mit der Zeit schafft er es und geht seinen Weg!


    Man darf nicht zu viel von dem Buch erwarten. Es will berühren, das merkt man zu stark. Doch immerhin glaube ich den Stellenwert, der Freundschaft zwischen 2 sozial ungleich-gestellten bedeuten kann. Außerdem überzeugten mich de ungeschminkten autobiografischen Anteile, die zeigen, dass auch Laura schweres im Leben durchmachen musste: ein gewalttätiger Vater, der frühe Tod der Mutter, eine schlimme Scheidung.


    Mit Alex Tresniowski hatte Laura Schroff einen Co-Autor.