Virginia Ironside - Danke, ich brauche keinen Sitzplatz!

  • Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
    Verlag: Goldmann Verlag
    erschienen am 2. November 2015
    Originaltitel: Yes! I Can Manage, Thank You!


    zur Autorin:
    Virginia Ironside begann ihre berufliche Laufbahn als Journalistin und veröffentlichte im Alter von zwanzig Jahren ihr erstes Buch. In den Sechzigern schrieb sie eine Rockmusik-Kolumne für die "Daily Mail" und wechselte später zur Zeitschrift "Woman". Sie arbeitete für den "Sunday Mirror" und "Today" und hat eine wöchentliche Kolumne mit Ratschlägen für alle Lebensfragen im "Independent". Virginia Ironside hat bereits mehrere Ratgeber sowie Kinderbücher verfasst. Ihre Bücher um Marie Sharp waren Bestsellererfolge. Die Autorin lebt und arbeitet in London.


    zum Inhalt:
    Marie Sharp hat sich seit einigen Jahren zur Gewohnheit gemacht, am Neujahrstag ein neues Tagebuch zu beginnen. Hier trägt sie nun ihre Gedanken und Erlebnisse ein. Die agile Pensionärin hat auch dieses Jahr wieder einiges um die Ohren. So unaufgeregt ihr Leben in Shepherd’s Bush auch scheinen mag, so viel bewegt die diesmal. Unterstützt wird sie dabei immer von ihren Freunden Penny, Marion und James.


    Gleich im Januar trifft es Marie arg als sie eine Geschwulst am Bauch feststellt. Die 67-jährige hat zudem Angst, sich der Diagnose beim Arzt zu stellen. Zunächst steht auch ihr Geburtstag an, wo sie natürlich wieder ein äußerst unpassendes Geschenk erhält. Zu allem Überfluss zieht auch noch die lebenslustige Mel ins Nachbarhaus ein und mischt Maries Alltag auf. Tröstend ist da nur der Anblick des neuen Untermieters Graham. Als Aushilfslehrerin fällt ihr ein Junge auf, der sich kaum beteiligt. Marie hat aber genügend Erfahrung als Pädagogin, um hier hilfreich zur Seite stehen könnte. Mit dabei sind natürlich auch Gene, der das neue Auto total cool findet, und Sylvie, die sich nun doch wieder einen Hund zulegt.


    meine Meinung:
    Virginia Ironside haucht der mit beiden Beinen im Leben stehenden Rentnerin erneut Leben ein. Bereits aus den drei Vorgängern haben wir Leser erfahren, dass sich Marie eigentlich noch nicht zum alten Eisen zählt, sondern sehr wohl noch alles alleine geregelt bekommt. Mit 67 Jahren ist ihr zwar ihre Vergänglichkeit bewusst, aber sie genießt das Leben auch noch in vollen Zügen. Dabei stellt sich immer wieder heraus, dass sie zwar die typische britische Distanz zu ihren Mitmenschen wahrt, aber das Herz am rechten Fleck hat. Oberflächlich wirkt sie oft etwas spröde, sorgt sich aber stets um ihre Familie und Freunde. Auch ihr Kater Pouncer und der Hund Strolch finden ein gutes Heim bei ihr.


    Die Autorin hat mit dieser Fortsetzung auch den Nebenfiguren die Chance auf eine Entwicklung gegeben. Das Hauptthema dieses Buches ist eindeutig die Gesunderhaltung von Körper und Geist und der Umgang mit sozialen Netzwerken im Alltag. Hier kommt auch immer wieder die Situationskomik zum Tragen, wenn Marie Dinge mit ihrem gesunden Menschenverstand hinterfragt und ihre eigene Ansicht kundtut. Gleichzeitig wird unterschwellig vor dem ominösen Nigerianischen Prinzen gewarnt, der auch der Engländerin seine 20 Millionen überweisen möchte. Warmherzig und clever werden diverse Lebensweisheiten verarbeitet.


    Die Kenntnisse aus den Vorgängern sind nicht unbedingt notwendig, weil stets ausreichend der Zusammenhang erklärt wird. Manche vergangene Ereignisse verlieren auch so langsam ihre Bedeutung für Marie. Das wirkt zudem authentisch. Andere Ereignisse wirken etwas weit hergeholt und verlangen vom Leser, dass er die Möglichkeit in Betracht zieht, dass das alles Zufall sein kann. Das Buch ist eindeutig als Wohlfühlbuch gedacht, das eher die kleineren Zipperlein anspricht. Marie zeigt darin, dass man durchaus in Würde altern kann. (8 Fanpunkte)

  • Lumos
    Der Titel hat auch überhaupt nichts mit dem Buch zu tun. Im Original heißt es Yes, I can manage, also Ja, ich kann das selber machen. Das finde ich viel treffender, zumal es hier tatsächlich darum geht, dass sich die 67jährige auch mit den Neuerungen des Lebens auseinandersetzt.