'Die Blutschule' - Seiten 080 - 166

  • Das Buch lässt sich weiterhin gut lesen. Auch die Beibehaltung der kurzen Abschnitte gefällt mir weiterhin gut.


    So beschaulich wie es los ging, so grausamer ist es geworden.
    Die Verwandlung des Vaters war ja mehr als heftig. Da schien Sandy ja als „schlecht“ noch harmlos gewesen zu sein. Die Unterrichtsmethoden sind so was von krass. Er scheint ja absolut keinerlei Emotionen mehr zu haben. Sehr gut beschrieben, wie die Spinnen den Körper wechselten, da hat es mich richtig geschüttelt.


    Nun scheint das Böse aus Sandy raus zu sein.


    Als die Prügelszene mit Simon kam, fand ich das schon sehr brutal. Aber gar nichts im Vergleich zum Vater. Von wem ist Mark verprügelt worden? Ich denke, es waren auch die Jugendlichen. Stotter-Peter scheint ja ein ganz Netter zu sein. Schon gemein, wie sie ihn fertig gemacht haben, obwohl er keine Schuld hat. Hauptsache einen finden, auf den man alles ablassen kann.


    Noch mal zum Vater. Wie hat er in so kurzer Zeit geschafft, auf der Insel alles herzurichten? Solange ist er doch noch gar nicht „böse“? Die Mutter muss ja auch sehr unter ihm leiden. Auch wenn sie nun ein paar Tage ausatmen kann, wird es für ihre Söhne um so schlimmer.


    Die Idee mit dem Glas Würmer fand ich gut. Aber das hat dem armen Kätzchen nicht geholfen. Man gut, dass es nicht ausführlich beschrieben worden ist. Das was geschrieben ist, ist schon mehr als hart. Ich habe es etwas "überlesen".


    Sympathien habe ich übrigens noch keine aufgebaut in dem Buch. Dazu sind mir die Charaktere alle zu weich. Auch nicht zu den Jungs. Sie verhalten sich dem Alter entsprechend, aber um sie gern zu haben, fehlt eine Menge. Vielleicht auch bedingt dadurch, dass Simon so komische Fantasien hat. Den Korkenzieher ... oder die gläsernen Körper. Das ist ja auch nicht so normal.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

    --------------------

    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Nachdem ich mich nun richtig auf das Buch eingelassen und Fitzek ausgeblendet habe, finde ich es gar nicht mehr so schlecht.
    Mit dem Protagonisten werde ich zwar nicht wirklich warm, irgendwie ist mir Mark sympatischer.


    Sandy ist ein ganz schönes Miststück *sorry*. Ob Juri sie wirklich erpresst? Oder hat sie Juri rein zufällig zum gleichen Treffpunkt bestellt, damit er sieht was passiert und die falschen Schlüsse zieht?


    Das mit den Spinnen ist leicht eklig... Ich hasse Spinnen... Aber mit ihnen scheint wohl der Dämon von Sandy auf Vitus überzugehen (seht ihr, Spinnen sind böse!). Ich bin nur gespannt, wie das ganze nachher gestoppt wird, weil Vitus ja nachher friedlich im Altersheim stirbt.


    Zitat

    Original von Jasmin87
    Die Kätzchen-Sätze habe ich teilweise nur überflogen, sowas kann ich nicht lesen. Wenn Menschen in Büchern gefoltert werden, ist mir das "egal" aber bei Tieren geht das gar nicht.


    So geht es mir auch. Mit Menschen kann egal was angestellt werden, aber bei Tieren hört es auf.


    Viele Gräultaten werden nur sehr vage beschrieben, aber die eigene Fantasie reicht da schon vollkommen aus, dass es einem die Haare zu Berge stehen lässt.

  • *Menschen die Zerstreuung in der Lektüre über Gewalt und Tod suchen*


    Darüber denke ich oft nach.
    Eigentlich ist die Welt/das Leben doch an sich schon grausam genug, wenn ich da an Videos über geköpfte Menschen denke, an Amokläufer oder an die in unseren Urlaubsgefilden ertrunkenen Flüchtlinge. Über KZs brauchen wir da wohl gar nicht mehr zu reden.
    :gruebel

    Zitat

    Original von Jasmin87
    Die Kätzchen-Sätze habe ich teilweise nur überflogen, sowas kann ich nicht lesen. Wenn Menschen in Büchern gefoltert werden, ist mir das "egal" aber bei Tieren geht das gar nicht.


    Darüber kann man tatsächlich streiten.
    Einerseits beschweren sich viele Menschenrechtler, dass wir Krokodilstränen über einen Eisbären "Knut" oder einen erschossenen Problembären "Bruno" vergiessen können, wegen eines auf einem Baum verstiegenen Kätzchens die Feuerwehr rufen oder bei der Aufwachszene des "Partners mit der kalten Schnauze" schluchzen, gleichzeitig aber dem Schicksal verhungernder Kinder anscheinend gleichgültig gegenüber stehen.
    Andererseits denke ich, es geht hier wieder einmal nicht um "entweder - oder", sondern das Eine schliesst das Andere doch nicht zwangsläufig aus!
    Ich kann sowohl über Tier- als auch über Menschenleid, sowohl real als auch in Büchern traurig sein.
    Bei Tieren kommt - ebenso wie übrigens bei Kindern - nur erschwerend hinzu, dass sie sich nicht oder nur wenig wehren, verteidigen, schützen können.


    Mir gefällt das Buch übrigens ebenfalls zunehmend weniger.
    Ja, es macht einen guten Horrorthriller aus, dass man dem allumfassenden Grauen hilflos gegenüber steht, aber hier erscheint mir alles ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Erinnert mich zudem an "Wyrm" und verschiedene Filme mit "Übernehmern". Mal sehen, wie es weitergeht. Aber definitiv nicht mehr heute Nacht! :chen :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)