'Die drei Schwestern' - Seiten 001 - 066

  • Die Passage mit der naiven Janetta im 12.Brief von Laura, erinnerte mich leicht an Jane Austens Roman „Emma“.
    Laura und Sophia sind mit dem jungen Mann, den Janettes Vater für sie ausgesucht hat, nicht einverstanden. Schließlich hat er nicht einmal Die Leiden des jungen Werther gelesen und muss deshalb gefühllos sein. Sie reden ihn ihr aus und führen sie mit Captain M’Kenzie zusammen. Der könnte aber auch ein gewissenloser Geldfreier sein, wie Janettas Vater behauptet So gesehen könnte diese Heiratsvermittlung auch ein Fehler sein. Doch wo Emma immer mit besten Absichten, wenn auch nicht immer glücklich, gehandelt hat, kommt mir Laura vergleichsweise skrupellos vor.


    Schon enorm, was Jane Austen in diesem Kurzroman an handlung alles reingesteckt hat. Wäre nicht diese knappe Briefform, hätte es wirklich ein umfangreicher Roman werden können.

  • Ich habe heute morgen die erste Geschichte gelesen, aber so richtig warm bin ich nicht damit geworden. Das kann allerdings an mir und meiner derzeitigen Stimmung sowie der immer noch (wieder verstärkt auftretenden) Leseunlust liegen.


    Dieses Hin- und Her in den Überlegungen blieb mir doch sehr fremd, selbst unter Berücksichtigung der Zeit, in der das angesiedelt ist.



    Zitat

    Original von nofret78
    (...) irgendwie kann mich Jane Austen gerade nicht fesseln.


    So in etwa geht es mir auch. Ich mache noch einen Versuch, aber ob ich jetzt rund dreihundert Seiten schaffe, möchte ich im Moment eher bezweifeln. :-(

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Das fand ich auch gut. Man merkt, dass Jane Austen in dieser Phase noch ein wenig ausprobieren wollte, dennoch wirkt es nicht amateurhaft!!


    :write Du bringst es genau auf den Punkt, der typische Jane Austen Stil ist schon recht gut zu erkennen. Die hauptsächlichen "Ängste" und "Nöte" der damaligen Mütter und Töchter sind gut dargestellt. Ich musste echt schmunzeln, als von Mr. Watts' 3000 Pfund/Jahr die Rede war.....hat mich doch sehr an Mrs. Bennett und ihre Freude über Bingleys 5000 pro Jahr erinnert :grin
    Die Drei Schwestern hat mir jedenfalls gut gefallen. Das hat sich gestern Abend fast von allein weg gelesen.

  • Diese zweite Kurzgeschichte habe ich heute früh gelesen; sehr seltsam irgendwie.


    Das "abwechselnd in Ohnmacht fallen" wurde hier schon erwähnt. :grin Überhaupt fiel man auf den paar Seiten ziemlich viel und oft in Ohnmacht, sah sich und war ein paar Momente später verheiratet, brauchte nichts zum Leben, hatte zwar kein Geld mehr, konnte aber weite Strecken mit einer gemieteten Kutsche fahren usw. usf.


    Als Jane Austen das schrieb, war sie fünfzehn, was man mE auch merkt. Ich hatte über weite Strecken das Gefühl, daß es sich um Phantasien eines jungen Mädchens handelt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Es scheint so, dass es eine Verfilmung von Love & Friendship mit Starbesetzung (Kate Beckinsale, Cloë Sevigny, Stephen Fry u.a.) geben wird, ein Film, der wahrscheinlich 2016 erscheint.


    Doch dann wird auch gesagt, es wäre eine Verfilmung von Jane Austens Roman Lady Susan.


    Deswegen bin ich ein wenig verwirrt! :gruebel