Die GLYX-Diät von Marion Grillparzer

  • Die GLYX-Diät bietet zwar nicht soo viele neue Infos, wenn mensch sich schon mit Vollwert, Trennkost und Schlank-im-Schlaf und der Walleczek-Methode auskennt, und es wird auch im Netz einiges an GLYX bekrittelt, aber das Buch hat mich trotzdem weitergebracht. Außerdem war im Netz zu lesen, dass die Leute, die mit GLYX abnahmen, langfristig (nach einem Jahr) immer noch 10,4 kg leichter waren als vor der Ernährungsumstellung.


    Obwohl ich also schon einiges kenne, mich aquch schon sehr lange nach Vollwert- Maßstaben ernähre und nicht schrecklich dick war, sondern "nur" ca. 7 kg zu viel wog, um zufrieden zu sein, habe ich bei GLYX und bei Die Walleczek-Methode noch eine ganze Menge dazugelernt. Es gibt bei GLYX viele Übereinstimmungen mit der Walleczek-Methode (Österreich), auch "Schlank im Schlaf" und andere Methoden sind verarbeitet, aber alles an neueren wissenschaftlichen Forschugsergebnissen überprüft und, wo nötig, auch entdogmatisiert. So wird u.a. klar gesagt, dass jeder Mensch anders abnimmt, und wer abends noch etwas essen möchte, weil er sich nicht satt fühlt, kann und soll das tun. Immer satt zu sein ist wichtig, um den Heißhunger-Attacken zu entkommen, die einen zu Sachen greifen lassen, die richtig fett machen.
    Also "darf" man auch abends essen, nur halt die richtigen Sachen!
    Andererseits gibt es eben diesen Schlank-im-Schlaf-effekt, und wer mag, kann seinen Körper damit 3- oder 4-mal überraschen! Nicht öfter, da sonst ein Gewöhnungseffekt dafür sorgt, dass es nicht mehr so gut klappt.


    Auf diese Art lasse ich mich gerne beraten, denn so kann ich selbst entscheiden, was für mich gut ist. Und das brauche ich, um Interesse zu entwickeln und Spaß zu haben.


    Ich esse z.B. gerne mal abends um zehn oder halb elf noch ein hartgekochtes Ei und eine halbe Dose (nachhaltigen) Thunfisch in (kaltgepresstem) Öl, wennich merke, dassich Hunger habe. Auch, wenn ich schon um acht ein recht gutes Abendessen hatte. Aber wenn es nicht für den ganzen Abend reicht, dann hungere ich nicht. Und dank GLYX esse ich jetzt nach Fisch (in Öl) auch noch auch noch einen Apfel hinterher, weil das hilft, um das Fett zu verbrennen (oder sowas in dieser Richtung, ich kann mir nicht alles genau merken). Oder ich esse ein gekochtes Ei und ein (kleiens) Stück Brot mit Olivenöl getränkt und ein kleines Stück Käse. Sowieso noch ein paar Stückchen Gurke, Zucchini oder Kohlrabi und ein paar Blatt Salat, weil ich mir angewöhnt habe, zu jeder Mahlzeit Gemüse zu essen. Schon zweimal habe ich nach solchen nächtlichen "Naschereien" erlebt, dass ich am nächsten Tag nicht nur gleich schwer war wie am Vortag, sondern sogar ein- oder zweihundert Gramm abgenommen habe. Das finde ich immer wieder unfassbar, dass das wirklich geht!


    Auch habe ich inzwischen tatsächlich gelernt, die Portion Gnocchi zum Gemüse (und evtl. Fleisch) drastisch zu verkleinern, Nudelportionen und Kartoffelportionen ebenso. Das fiel mir zunächst schwer, aber inzwischen mache ich mir einfach ein leckeres Kichererbsenmus dazu oder manchmal Linsenbrei oder Bohnen - als zweite Beilage, so dass ich satt werde. Und damit es nicht langweilig wird. Auch mit Bulgur und Quinoa werde ich demnächst herumexperimentieren.
    Dass man Huhn und Hähnchen lt. GLYX-Tabelle auch ruhig in größeren Mengen essen kann, ohne davon zuzunehmen, kommt mir sehr entgegen. Auch andere Fleischsorten sind ab und zu durchaus erlaubt, Rindfleisch aber nur sonntags :-).
    Sascha Walleczek empfiehlt, Huhn nur in Maßen zu genießen, da es in größeren Mengen dick macht, also: nur die halbe Hühnerbrust sofort essen, die andere gebratene Hälfte für den nächsten Tag aufheben, schmeckt dann auch gut zum Salat.


    Dass man nicht Mager-Joghurt, Mager-Quark usw. nehmen soll, sondern die Vollfett-Variante, sagt Frau Grillparzer. Bei Walleczek dagegen wird zu Magerquark und Magerjoghurt geraten. Das GLYX-Buch erklärt so überzeugend, warum die Mager-Versionen nicht schlank machend sind, dass ich bei Vollfett bleiben werde.


    Ist die GLYX-Diät auch für (gestresste) Mütter und die ganze Familie geeignet?


    Nur bedingt: Für gestresste Mütter, besonders wenn sie berufstätig sind, wird allein der Aufwand des Lesens und sich Umorientierens schwierig sein. Aber möglich ist es, davon bin ich überzeugt.
    Wenn der Partner und die Kinder normal ungesund weiteressen wollen, und nur Muttern kocht und einkauft etc., dann kann das schon eine Herausforderung werden.
    Dennoch gibt es, nimmt man sich GLYX-Diät und Walleczek-Methode im Kerngedanken mal richtig vor, ein paar sehr hilfreiche Tipps.
    Leicht in den Alltag einzubauen ist z.B. Folgendes:
    Einfach vor jedem Essen einen Salat/Gemüse essen. Das kann man immer für sich selber tun, ohne großartigen Aufwand. Egal, was die Familie isst, kann frau oder man sich sein (rohes) Gemüse vorweg genehmigen, und dann von den anderen Sachen einfach weniger essen. Und warum nicht vor dem Frühstück schon mal ein, zwei kleine Möhren naschen und ein paar Stückchen Gurke oder Zucchini oder Paprika? Man isst anschließend weniger Vollkornbrot, Käse, Wurst, Marmelade oder Müsli, weil das Gehirn schon vorher die Botschaft bekommen hat: Da kommt was an. Es merkt also schneller, dass man satt ist (aus: GLYX-Diät). Zugleich kurbelt Gemüse und Salat die Verdauung an, entsäuert den Körper und die Pflanzenfasern reinigen den Darm
    So habe ich begonnen, und es hat sofort gewirkt. In zwei Wochen waren zwei Kilo verschwunden, obwohl ich mich mit Schokolade, Bier und Knabberzeug noch gar nicht so doll zurückhalten konnte/wollte.


    Dadurch, dass ich jetzt etwa drei- viermal so viel Gemüse esse wie zuvor, hat sich
    mein Magen, der sonst immer zu Übersäuerung tendierte, erholt Ganz offensichtlich bin ich auch nicht mehr übersäuert. Das merke ich daran, dass nicht mehr so oft müde bin. Und so oft so gute Laune habe. Und voller Energie bin. Dass es so toll ist, nicht mehr übersäuert zu sein, habe ich nicht gewusst!


    Der Tipp, ein, zweimal Mal in der Woche mittags und/oder abends Suppe zu essen, ruhig auch sehr viel Suppe, dazu aber nur ein kleines Stück Vollkornbrot zu essen ist auch was für gestresste Großfamilien-Mütter. Da können die anderen Familienmitglieder ja zur Suppe so viel Brot, Käse, Wurst oder sonstwas essen, wie sie mögen und so kommen alle auf ihre Kosten. Suppe spült durch und hilft, Altlasten im Darm verschwinden zu lassen.
    Und wenn ich von 3 oder 4 Schüsseln Suppe immer noch nicht satt bin, weiß ich ja jetzt, dass ich hinterher immer noch zu Thunfisch, Ei und/ oder Nüssen greifen kann, besonders, wenn ich dazu auch noch einen Salat oder Gemüsesnacks futtere.


    Obst soll man auch essen, dabei auf einige Ausnahmen achten (z.B. Banane, Ananas, Kiwi, Trauben, Wassermelone nicht in großen Mengen).


    Schoko und Süßigkeiten weglassen oder stark reduzieren, stattdessen in Maßen Bitterschokolade, noch besser Joghurt mit Früchten u. einem winzigen bisschen Natursüße wie Akazienhonig, Birnen- oder Apfeldicksaft


    Kaffee, Tee: Walleczek empfiehlt, beides wegzulasen, da Koffein den Insulinspiegel ansteigen lässt - Folge: Hunger.
    GLYX sagt: 2 Tassen pro Tag sind okay, aber Vorsicht, wer danach zu Heuißhunger neigt, lieber nicht. Tee und Kaffee regen die Verbrennung an und haben sehr viele sehr gute Wirkstoffe, so dass man nicht grundsätzlich darauf verzichten soll.


    Alkohol: GLYX und Walleczek: kein Bier. Walleczek: Wer nicht ohne Alkohol auskommt: Reduzieren ist auch schon mal was!
    GLYX sagt, 1 Glas Rotwein soll ganz okay sein und habe positive Nebeneffekte. Walleczek sagt: ein halbes Glas für Frauen, eins für Männer geht, aber besser sei gar kein Alkohol (wegen des Insulinspiegels). Ich las irgendwo anders, dass diese ganzen positiven Wirkstoffe im Rotwein sowieso nicht wirken, da der Alkoholgehalt des Weines sie wieder zerstört.


    Muss man immer konsequent sein oder sind auch mal Ausnahmen erlaubt?


    Walleczek: Nach den ersten drei konsequenten Wochen soll man sich an die 80/20 Regel halten, also 80% richtig machen, 20% Ausnahmen sind okay.


    GLYX: Ausnahmen sind ab und zu auch mal okay. Keine Ausnahmen soll man bei Bier machen.


    Verständlichkeit:
    Walleczek ist leichter zu verstehen, finde ich. Kann man so weglesen.
    Toll ist es, sich an der einfachen Faustformel zu orientieren.


    GLYX ist komplizierter, wissenschaftlicher, ausführlicher. Man braucht schon eine ganze Zeit, alles zu lesen, zu verstehen, die Tabellen zu studieren und sich alles zu merken, wenn man das überhaupt schafft.
    Aber: Die Tabellen sind gut, prima um genauer zu sehen, was man lieber lassen sollte. Denn es ist in der Tat nicht ganz so einfach.


    Sport/Bewegung:


    Walleczek: Mindestens 3-mal pro Woche eine halbe Stunde Sport, der einen ins Schwitzen bringt, egal, was auch immer man bevorzugt. Vorgeschlagen wird walken.
    GLYX: Mindestens 3-mal 20 Minuten Trampolin-Training plus Bewegung im Alltag, wo immer es geht (Treppen steigen statt Fahrstuhl...)


    Mich macht Springen (Fliegen) glücklich. Dass man dabei alle Muskelgruppen stärkt, ist einfach toll. Und was sind schon 3-mal die Woche 20 Minuten?
    Die billige Alternative zum Trampolin: Zwei Gymnastikmatten übereinanderlegen, darunter sollte (bei Rückenbeschwerden) ein Teppich sein. Einfach loshüpfen und springen, auch das macht Spaß.


    Die Kosten: Ist das nicht alles viel zu teuer?


    Sowohl für die GLYX-Diät und die Walleczek-Methode wird empfohlen, möglichst viele, noch besser alle Nahrungsmittel in Bio-Qualitätzu verwenden. Das ist doch wahnsinnig teuer.
    Stimmt, gerade am Anfang, wenn man sich die teuren Pflanzenöle, Dicksäfte, Akazienhonig usw. anschafft, geht das ordentlich ins Geld. Biogemüse habe ich schon immer gekauft, auch Biokäse, auch mal Fleisch und Wurst (aber wenig). Bei den anderen richtig teuren Sachen hab ich aber doch lieber die "normalen" Sachen im Supermarkt gekauft.
    Andererseits spare ich jetzt viel Geld für den Kartoffelsaft zum Ausgleich der Magensäure einspare, all die nicht gekauften Schokoladetafeln, Riegel, Kuchen, Waffeln, Kekse und das Knabberzeug wegfallen und ich auch weit weniger von dem leckeren, aber sehr teuren Bio-Käse und Bio-Vollkornbrot essen muss.


    Wer bisher nur konventionelle und sehr billige Lebensmittel gekauft hat, der wird von den Kosten für all das Bio-Food womöglich überwältigt sein. Ich kann sagen, dass ich auch, als ich noch sehr sehr wenig Geld hatte, wenigstens alle Sorten Gemüse und Obst mit einigermaßen erschwinglichen Preisen im Bioladen gekauft habe, auch Eier und ein, zwei andere Sachen. Das Geld habe ich woanders eingespart, das war mir unsere (Familien-)Gesundheit einfach wert.


    Vorteile bei GLYX:
    In dem kleinen Heftchen mit den Tabellen wird auch der Glücksfaktor der Lebensmittel aufgeführt. Da kann man also gucken, was einem hilft bei Frust, schlechter Laune, Verzweiflung und Heißhunger-Attacken. Da diese Heftchen so klein und dünn ist, passt es in die Handtasche und kann mitkommen beim Einkauf und beim Restaurant- und Café-Besuch.
    Glücklich-Sein führt auch biochemisch dazu, dass man schlanker wird. Darum ist dieser faktor neben dem GLYX-Faktor ganz schön wichtig. Und wie glücklich ich mit der Ernährungsumstellung bin, entscheidet ja auch darüber, ob ich dabei bleibe oder nicht.


    An der Walleczek-Merthode gefällt mir besonders gut die praktische Faustformel, mit der man es ganz leicht hat, einfach mal anzufangen. Das motiviert. Außerdem ist das ganze Buch so schön verständlich und aufmunternd geschrieben, dass es Lust macht, gleich loszulegen.
    GLYX empfinde ich als wesentlich komplizierter, aber es ist motivierend geschrieben. Außerdem gibt es das Heft mit den tollen Tabellen dazu und man hat gute und klare Trampolin-Übungen im Buch. Ein gutes Nachschlagewerk ist es auch, wenn man plötzlich (wieder) Fragen hat, warum, wieso, weshalb jetzt gerade dies oder das dick macht/schlank macht usw.


    Mein Fazit: Das, was ich beim Lesen von Walleczek-Methode gelernt habe war schon super, GLYX hat nochmal eine ganze Reihe weitere Erkenntnisse gebracht und einige auch anders vorgeschlagen.
    GLYX hat mich außerdem dazu animiert, noch mehr Bewegung in mein Leben zu bringen, und das ist bei mir wirklilch nicht leicht :grin.
    Das gute Gefühl, mich immer satt essen zu können und Tage lang völlig ohne Schoki, Eis und Weißmehlprodukte auskommen zu können, ist es allein schon wert, die beiden Bücher gelesen und (in etwa) auszuprobiert zu haben.
    Sich gerne wieder im Spiegel anzuschauen ist so beruhigend und entspannend, dass auch das zu weniger Hunger beiträgt.


    Mein Tipp: Beide Bücher anschaffen, denn sie sind beide sinnvoll. Außerdem sind sie nicht mehr ganz neu auf dem Markt. Die Walleczek-Methode und das erste Walleczek-Kochboch gibt es schon für Spottpreise in Fast-wie-neu-Qualität auf dem Markt. Die GLYX_Bücher sind offenbar so erfolgreich, dass sie noch etwas kosten, doch die Investition lohnt sich zumindestens für alle, die nicht schon mit WW oder einer anderen Methode glücklich sind.


    Edit:
    Für Die GLYX-DIÄT gebe ich 10 Eulenpunkte, nachdem ich die Rezepte so ziemlich alle genauer angesehen habe. Die sind ja richtig gut. Baukasten-System, schnelle Zubereitungszeiten, realisierbar auch für Menschen, die wenig Zeit zum Kochen haben und wenn, dann nur mal schnell.


    Falls noch Fehler im Text übriggeblieben sind, bitte ich um Verzeihung, ich kann nicht mehr! Hoffe, es ist trotzdem alles verständlich :-)

  • Ja, ich finds verständlich, aber wir könnten das Gespräch ja auch nochmal bei einem großen Teller Spaghetti Carbonara und Rotwein vertiefen. :lache


    Im Ernst: das hast Du schön geschrieben, wenn ich auch von Ernährungsratgebern wenig halte. :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Könnte bitte mal jemand ein von ihm gelesenes Walla-Buch rezensieren?
    (Sollte hier ein Buch wandern, hätte ich ebenfalls Interesse)
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)