Kurzbeschreibung:
Eigentlich sollte sich Kriminalhauptkommissar Viktor A. Monk an seinem freien Wochenende auf sein erstes großes Konzert beim European Elvis Festival vorbereiten. Aber dann wird im Solebad des neuen Wellnesshotels von Bad Nauheim die Leiche eines Kurbad-Testers gefunden. Ein Brief im Gepäck des Toten führt Monk in ein Schlosshotel. Acht Reporter des traditionsreichen Magazins Der Kurbad-Kompass haben sich dort versammelt, um in einem Kurzkrimiwettbewerb ihren neuen Chefredakteur zu bestimmen. Hat einer von ihnen einen gefährlichen Konkurrenten aus dem Weg geräumt? Und was verraten ihre Krimi-Storys über den echten Mord, dem bald noch ein zweiter folgen soll?
Über den Autor:
Thomas Hoeps, geb. 1966, lebt und arbeitet in Krefeld und Mönchengladbach. Nach mehreren Buchveröffentlichungen wechselte er 2006 ins Krimifach. Mit dem Niederländer Jac. Toes bildet er seitdem ein internationales Krimiautoren-Team, dessen erster Roman gleich für den Niederländischen Krimipreis Gouden Strop nominiert wurde. Nach dem Abschluss ihrer Patati&Spijker-Trilogie legt Hoeps "Die letzte Kur" nun wieder einen Solo-Krimi vor – das außergewöhnliche Ergebnis eines 2003 gestarteten kuriosen Reiseprojekts, in dessen Rahmen der Autor bereits mehr als dreißig Kurorte in ganz Deutschland besucht hat.
Meine Meinung:
Der betulichen Atmosphäre hiesiger Kurorte setzt Thomas Hoeps in seinem Krimi "Die letzte Spur" eine Reihe von Skurrilitäten entgegen, die es wohl nur in der deutschen Bäderlandschaft geben könnte. Ein Hauptkommissar, der in seiner Freizeit als Elvis-Imitator die Kleinstadt-Bühnen rockt und ein Käseblatt namens Kurbad-Kompass, dessen Redaktion aus mehr oder weniger (in sich und miteinander) verkrachten Existenzen besteht, prallen hier aufeinander. Während sich die Redaktionsmitglieder in einem Kurzkrimi-Wettbewerb miteinander messen, um so den Nachfolger des scheidenden Chefredakteurs zu finden, findet man im neuen Luxus-Wellnesshotel von Bad Nauheim einen Toten, der sogleich Kriminalhauptkommissar Monk auf den Plan ruft.
Eine ebenso irrwitzige wie vielversprechende Ausgangssituation für einen originellen Krimi - insbesondere, da die Kurzkrimis der Wettbewerbsteilnehmer ebenfalls in all ihrer Vollständigkeit abgedruckt sind. Über deren Qualität lässt sich sicher streiten, doch viel wichtiger ist die Haupthandlung, die leider in Punkto Auflösung nicht überzeugen konnte. Zwar ist diese in sich schlüssig, doch ist die Ermittlungsarbeit recht schnell vorbei und wie die Auflösung zustande kommt, ist selbst für einen deutschen Krimi, der in der Regel gut ohne monströs-blutiges Feuerwerk-Finale auskommt, recht unspektakulär. Auch hätte man sich durchaus mehr Details über Monk und seine Mitarbeiterin gewünscht, beide blieben leider ziemlich eindimensional, schade!
Deshalb von mir "nur" 6 Punkte.