Titel: Der Eismann
Autor: Silja Ukena
Produktinformation:
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (19. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3764505257
ISBN-13: 978-3764505257
Größe und/oder Gewicht: 14,1 x 3,5 x 22,1 cm
Inhaltsangabe:
Hauptkommissar Bruno Kahn ist genervt: Der Berliner Winter ist sibirisch kalt. Zudem reißen ihn zwei Todesfälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, aus seiner vorweihnachtlichen Trägheit. Ein Rentner aus Lichtenberg wird in seinem Schrebergarten auf grausame Art gefesselt und ermordet. Eine Opernsängerin stürzt aus ihrer Altbauwohnung. Der einsame Wolf Bruno Kahn würde am liebsten durch Berlin flanieren, um in Ruhe Witterung aufzunehmen. Doch seine Kollegin Laura Conti und der neue Workflow der 7. Mordkommission machen Kahns Alleingang einen Strich durch die Rechnung. Als schließlich die Presse Wind bekommt, scheint alles drunter und drüber zu gehen. Dann taucht eine dritte Leiche auf...
Über den Autor:
Silja Ukena, 1975 geboren, hat nach einer Ausbildung zur Journalistin Kunstgeschichte und Politikwissenschaft in Hamburg und Paris studiert. Danach arbeitete sie als freie Journalistin und Literaturkritikerin – unter anderem für Brigitte, Stern, KulturSPIEGEL, Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung.
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Meine Meinung:
Ich durfte diesen Kriminalroman mit einem gewonnenen Buch in einer von der Autorin freundlich begleiteten Leserunde lesen.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den Verlag für das Exemplar, Silja Ukena für die Begleitung und Wolke für die Organistion
Das Buch ist spannend, aber dies auf eine ruhige, sympathische Art, ohne, dass alle Nasen lang Blut spritzt, Autobremsen quietschen, Martinshörner oder Schmerzensschreie gellen oder gar Schüsse knallen. Es passt irgendwie in die Vorweihnachtszeit, in der der Schnee ja häufig alle Geräusche dämpft und viele Dinge verlangsamt, entschleunigt, wenn man mal die im letzten Moment mit Weihnachtsvorbereitungen gestressten Menschen außer Acht lässt.
Diese Ruhe strahlt auch der mir sehr sympathische Ermittler Bruno Kahn aus. Was nicht heisst, dass er nicht "voll auf Draht" ist. Es wirkt halt alles ein wenig behäbig, betulich.
Lange Zeit hatte ich trotz geschickt eingestreuter Hinweise nicht die geringste Idee hinsichtlich Täter(n) und Motiv(en). Ein neues Wort tauchte auf: Workflow.
Und die mich sehr erheiternde Information, dass Russland die Telefonvorwahl 007 hat. Man stelle sich vor, da meldet sich jemand mit:
"Hier ist Putin, Wladimir Putin!"
Am Ende werden alle Handlungsfäden aufgedröselt.
Das Cover passt zum Buch, der Titel mMn ebenfalls.
Auch das Berliner Lokalkolorit wirkt authentisch und richtig dosiert.
Bei historischen Romanen bin ich ja, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht so der Fan von Serien bzw. Fortsetzungen, weil mir zu oft das Schicksal einer einzelnen Person mit unglaubwürdig vielen Schicksalsschlägen überfrachtet vorkommt, aber bei Polizisten oder anderen Ermittlern ebenso wie bei Ärzten, Hoteliers, Anwälten oder Traumschiffkapitänen geben sich schon von Berufs wegen immer wieder mal interessante Leute/Fälle sozusagen die Klinke in die Hand. Deshalb würde ich mich sehr darüber freuen, irgendwann wieder einmal etwas vom sympathischen Bruno Kahn und seinem Team lesen zu dürfen.
Ich vergebe 9 von 10 möglichen Eulenpunkten!