Benvenuto heißt Willkommen - H.G.Noack (ab 12)

  • Taschenbuch: 143 Seiten
    Verlag: Ravensburger Buchverlag;


    Kurzbeschreibung:
    Am Anfang stand ein grosser Traum: Nach Deutschland! Arbeiten, sparen, zurückkommen, ein herrliches Leben daheim in Italien führen. Benvenutos Vater, Gastarbeiter in Deutschland, plant, später einmal ein Hotel im heimatlichen Dorf aufzumachen. ..


    Über den Autor:
    Hans-Georg Noack wurde am 12. Februar 1926 in Burg bei Magdeburg geboren. Nach dem zweiten Weltkrieg war er als Dolmetscher am Internationalen Jugendinstitut der UNESCO tätig. In dieser Zeit entstanden auch seine ersten Jugendbücher. Von 1959 bis 1973 arbeitete Noack als freischaffender Schriftsteller und Übersetzer. 1973 übernahm er die literarische Leitung des Herrmann-Schaffstein-Verlags in Dortmund. Von 1980 bis 1992 war Hans-Georg Noack Verlagsleiter im Arena-Verlag. Der Schriftsteller Hans-Georg Noack beschäftigte sich in seinen Büchern fast ausschließlich mit zeitgeschichtlichen, politischen und sozialen Fragen und wandte sich dabei immer wieder an den "jungen Erwachsenen". Hans-Georg Noack hielt nicht viel davon, seine jungen Leser mit Formexperimenten zu langweilen oder zu verschrecken. Er schrieb bewusst nicht "für Gymnasiasten". Hans-Georg Noack hat auch als Übersetzer einen Ruf erworben. Zweimal bekam er für von ihm übersetzte Bücher den Deutschen Jugendbuchpreis, darunter für "Die Welle" von Morton Rhue. Unter den seit 1966 bei Ravensburger erschienenen Noack-Titeln ist "Rolltreppe abwärts" mit weit über 2,3 Millionen verkauften Exemplaren der erfolgreichste. 2005 wurde der Roman verfilmt. Hans-Georg Noack starb am 15. November 2005 in Würzburg.


    Meine Meinung:
    Der Jugendbuchautor Hans-Georg Noack nahm sich 1973 einem damals aktuellen Thema an, dem „Gastarbeiter“ in Deutschland.


    Ich hatte das Buch als Zweitbuch auf einer längeren Zugfahrt mit und war froh darüber, als sich das Hauptbuch als Flop herausstellte.


    In diesem Roman sind es 16 Männer aus einem kleinen Dorf in Italien, die den Traum haben, in Deutschland viel Geld zu verdienen und damit in der Heimat das Dorf zu sanieren und voranzubringen.
    Es dauert aber nicht lange bis der Traum der nüchternen Realität weichen muss. Die arbeit ist hart und eintönig. Alles was Deutsche nicht gerne machen wollen. Noack arbeitet auch die fragwürdige „Willkommenkultur“ heraus. Meistens bleiben die Italiener unter sich, bei den Deutschen sind sie nur willkommen, wenn sie die Drecksarbeit machen.
    Bald schon konzentriert sich der Roman auf eine Familie, im Mittelpunkt der Sohn Benvenuto, der lange am Traum festhält, ein Hotel in der Heimat zu bauen.
    Benvenuto ist eigentlich ein heller Kopf, doch in dieser Situation in der Fremde, wird er zum Außenseiter. Kein Schulabschluß, keine Chance auf eine Lehrstelle, aber natürlich auch keine Aussicht auf eine Rückkehr.


    Mich hat das Buch trotz seines Alters (vielleicht sogar deswegen) überzeugt, da das Thema konsequent behandelt wird.
    Etwaige Darstellungen die wie Klischees wirken sind wahrscheinlich der Realität nicht so fremd.
    Das Buch ist gut lesbar. Heute schreibt kaum noch jemand auf diese Art über relevante Themen.