Klappentext:
Zwanzig Jahre zuvor führte die gefürchtete Generalin Cobalt Zosia ihre Truppen in den Krieg gegen die düsteren Horden des verfeindeten Imperiums. Zosia blieb unbesiegt, und als es keine Ehrung mehr zu gewinnen und kein Territorium mehr zu erobern gab, zog sie sich ins Hinterland zurück, in der Hoffnung, dass ihre Legende im Lauf der Geschichte verblassen und sie selbst vergessen würde. Doch nun wird das Dorf, in dem sie sich versteckt hat, Schauplatz eines grausamen Verbrechens. Es ist an Zosia, Rache zu üben, und so zieht sie gemeinsam mit einstigen Verbündeten gegen einen unberechenbaren Feind und eine ganze Armee, die unter einem seltsamen, altbekannten Banner marschiert...
Meine Meinung:
Um es vorweg zu nehmen, dieses Buch ist das schlechteste, was ich seit langem gelesen habe und ich bin froh, dass ich es endlich zur Seite legen kann. Allerdings stellte ich soeben fest, dass die Amazon-Beschreibung plötzlich neben dem Titel auch noch das Attribut "Das scharlachrote Imperium, Band 2" in der Beschreibung trägt; hab ich also ohne es zu wissen einen 2. Band gelesen??? Das würde so manches erklären. Vermarktet wurde das Buch aber als "Fantasy-Debüt" und "Auftakt zu einer neuen Reihe" - falls es sich also nicht um einen Irrtum handelt, dann ärgert es mich umso mehr, dass ich zugegriffen habe.
Entsprechend groß war meine Verwirrung während der Lektüre. Die Figuren werden gar nicht richtig eingeführt und anfangs wusste ich gar nicht, mit welchen Wesen ich es zu tun hatte, geschweige denn konnte ich mir ein Bild davon machen. Ich fühlte mich regelrecht hineingeworfen in die Ereignisse und konnte keinen roten Faden in der Handlung ausmachen. Mit der Zeit taten sich dann Längen auf, die mir bei 900 Seiten schier unüberwindbar erschienen.
Dazu noch ist die Geschichte sehr brutal und außerordentlich blutrünstig, womit ich gar nichts anfangen kann - ich bin eher eine Leserin, die sich über subtile Sprachbilder freut und lieber das eigene Kopfkino startet, als in allen Einzelheiten erzählt zu bekommen, wie man seine Feinde verstümmelt. Entsprechend gefiel mir auch der Sprachstil überhaupt nicht - er ist derb und rustikal, bedient sich gerne der Fäkalsprache und hat mir das Lesen ziemlich vermiest. Anfangs machte ich noch einen gewissen Wortwitz aus, der sich aber leider nicht durchsetzen konnte.
Insgesamt hat mich das Buch an keinem Punkt überzeugt und ich werde auf keinen Fall noch einmal zu einem Werk dieses Autors greifen, der ja unter Pseudonym schreibt und angeblich eine bekannte Größe im Literaturbetrieb sein soll. Ich kann nur vermuten, dass sich da jemand unter dem Deckmantel der Fantasy einige literarische Freiheiten nehmen und sich so richtig austoben wollte - aber: Fantasy geht anders, auch hier haben die Leser einen Qualitätsanspruch und möchten ernst genommen werden.