Schreibwettbewerb September-November 2015 - Kommentare

  • Zitat

    Original von Nick
    In Liederlich sind sehr viele Gedichte Brecht. Mir fehlt gerade der Bezug zum Thema ...


    Ich frage mich, ob das nicht alles seine Gedichte sind. Oder ob da nicht welche dabei sind, die man ihm fälschlicherweise zugeschrieben hat bzw. die so klingen, als wären sie von ihm. Hm.


    Edit: Ich wage mal eine Behauptung. Voltaire hat ohnehin gesagt, man solle nicht zuviel reininterpretieren. Also entweder war es churchill und es steckt wirklich etwas dahinter oder - was ich langsam eher glaube - es war Voltaire, der mal wieder den SWB ad absurdum führen möchte. Er guckt sich jetzt an, wie wir uns alle den Kopf zerbrechen, recherchieren und den tieferen Sinn suchen und lacht sich ins Fäustchen. Und hofft natürlich auf ein paar Punkte, denn ein bisschen genial ist das ja schon. Ich bin gespannt.

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  • Das hat mich jetzt doch ein bisschen herausgefordert. Was soll dieses "Liederlich"???


    Nach eingehender Beschäftigung mit diesem Werk wage ich hier den



    Versuch einer Interpretation des Liederlichen


    Zunächst fällt die klare Form des Textes ins Auge. Ein Achtzeiler eröffnet die Komposition. Im weiteren Verlauf verjüngt sich das Gedicht pro Strophe um eine Zeile, um schließlich mit einem einzeiligen Vers zu enden. Es bleibt zu überprüfen, ob die inhaltliche Entwicklung des Textes der formalen folgt oder vielleicht vielmehr einen Kontrast darstellt.


    Auf den ersten Blick scheint der Text ein Gedicht zu sein. Bei einem Gedicht gehen wir davon aus, dass es den Gedanken, ja vielleicht gar der Phantasie eines Verfassers, womöglich eines Dichters entsprungen ist. Aber wir wollen genauer hinschauen:
    Hat der Kaiser Kleider an? Wenn ja, sind es seine eigenen?


    Aufklärung scheint nötig.


    Betrachten wir die erste Strophe. Acht Zeilen scheinen zusammenhanglos untereinandergereiht. Es sind keine Sätze, die uns begegnen. Prädikate fehlen fast völlig. Subjekte und Objekte verbinden sich. Überschriften? Titel? Lieder, wie es der Titel, die Überschrift des Gedichtes anzudeuten scheint?
    Mehrfach im ganzen Text, besonders konzentriert in dieser ersten Strophe ertönen gleichsam Lieder und fordern uns auf, zu hören. Zu hören vor allem auf Zwischentöne. Bereits in Strophe eins wird uns die ganze Spannbreite unserer Existenz vor Augen geführt: Gefangener und Galgenvogel, Zweifler und Trinker, Seliger und Dankender. Irdische Wirklichkeit und himmlische Transzendenz.


    Aus dieser Spannung nährt sich auch die um eine Zeile verminderte zweite Strophe:
    Es gilt offenbar, eine Lehre zu erteilen bzw. zu ziehen. Auch hier mündet die Auseinandersetzung mit der verlogenen und vergänglichen Welt trotz aller menschlichen Flucht- und Täuschungstendenzen in ein Loblied, eine Hymne an das Religiöse. Die siebte Zeile steht für die positive Auflösung einer der Verwirrungssituation.


    Strophe drei verlässt vermeintlich die Spannung zwischen Mensch und Religion und wendet sich der Natur zu. Wir hören von Pflanzen und Gewässern, von Naturelementen und Jahreszeiten. Und wie ein Fremdkörper in dieser sechszeiligen und deshalb nicht zu einem Endpunkt führenden Strophe erscheint in Zeile 5 der gordische Knoten, den es im Folgenden offenbar zu zerschlagen gilt, wollen wir der Sache auf den Grund gehen.


    Strophe vier macht mehr als deutlich, wohin die Reise geht. Hatte Strophe drei mit dem "brennenden Baum" noch offen geendet, zeigt Strophe vier, dass diese Metapher ohne Umschweife in einen zentralen Aspekt des Gedichtes einführt, den Eros! Während in Strophe drei die expliziten Lieder verklungen schienen, ertönen sie hier als Gesang der Geliebten klar und laut. Auffallend ist die enge Verknüpfung der sinnlichen Liebe mit dem Aspekt der Fruchtbarkeit. Die Lust scheint gegenüber der Frucht in den Hintergrund zu treten. Das zentrale Motiv der vorigen Strophe, der Baum, bleibt im Spiel und wird vom Produkt der Schöpfung zu Schöpfungsstätte.


    Die Hälfte der Strophen ist verstrichen, zählen wir aber die Zeilen, so bleibt nur wenig mehr als ein Viertel des Textes übrig. Gespannt betrachten wir, ob das Gedicht leise ausläuft oder vielmehr in der Konzentration auf wenige Zeilen und Worte eine besondere Kraft, Wucht oder gar Gewalt zu finden sein wird. Die fünfte Strophe ist also ein Vierzeiler. Die Erotik und die Betrachtung und Bewertung derselben gerät wieder aus dem Blick. Die nackte Existenz drängt sich mitsamt ihren Problemen und Nöten in den Vordergrund. Es vereinen sich die Begriffe "arm" und "Entsetzen", das Nomen "Geld" findet sich in unmittelbarer Nähe zum "Bösen". Die brutale Wirklichkeit scheint sich durchzusetzen. Wäre da nicht jener "letzte Wunsch", den zu erfahren wir in den verbleibenden drei Versen ersehnen.


    Fulminant führt uns dieser Wunsch zurück aus dem Elend in die Welt des Transzendenten, ohne aber offenbar in der Transzendenz Erfüllung zu finden. Die Dichter sind "ausgewandert", sie haben offenbar nichts mehr zu sagen. Wenn es einen Himmel gibt, sitzen dort die Enttäuschten und Gescheiterten. Der Gottesdienst, die Liturgie haucht nur noch.


    Doch dann, im vorletzten Vers, erklingen wieder Lieder.Der Lyriker wird als "preiswert" gebrandmarkt. Sein Liebeslied klingt bitter. Frust, Enttäuschung und Scheitern scheint die Quintessenz des Liedes zu sein, das sich mit Mensch und Gott, mit Natur und Liebe beschäftigt.


    Und dann die letzte Strophe. Die letzte Zeile, in der sich das gesamte Gedicht, das gesamte Lied trifft. Von der Freundlichkeit der Welt. Die Freundlichkeit bleibt Sieger. Auch dort, wo Bäume brennen, Unfruchtbarkeit droht, die Lyrik schweigt, das Geld fehlt, Belehrung scheitert und der Zweifel regiert.


    Die Welt ist freundlich. Trotzdem.
    Trotz des Anscheins der Vergeblichkeit und Aussichtslosigkeit erklingt das Lied von der Freundlichkeit der Welt. Das Sein ist stärker als der Schein.


    Hat der Kaiser nun Kleider an oder ist er nackt? Selbstverständlich trägt er Kleider, wenn er sie auch nicht selbst geschneidert hat. Er hat sie aber neu zusammengeflickt. Wer meint, es seien nicht selbst erdichtete Worte, hat wohl (B)Recht. Hatte der alte Dichter den Anspruch, die Welt zu belehren, so verweigert sich dieses Gedicht diesem Anspruch. Und das ist schon ein bisschen liederlich ...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von churchill
    ...Versuch einer Interpretation des Liederlichen...


    War Dir langweilig??? :lache
    Aber das hier:

    Zitat

    Hat der Kaiser nun Kleider an oder ist er nackt? Selbstverständlich trägt er Kleider, wenn er sie auch nicht selbst geschneidert hat. Er hat sie aber neu zusammengeflickt. Wer meint, es seien nicht selbst erdichtete Worte, hat wohl (B)Recht. Hatte der alte Dichter den Anspruch, die Welt zu belehren, so verweigert sich dieses Gedicht diesem Anspruch. Und das ist schon ein bisschen liederlich ...


    :anbet :anbet :anbet :grin

  • churchill, dir hat es der Text angetan, oder? Interessante Interpretation. Trotzdem werden das Gedicht und ich keine Freunde. Kann man nichts machen. Tut mir leid, lieber Autor/liebe Autorin.


    Und aufgrund der Kommentare neige ich immer mehr dazu zu glauben, es ist von Voltaire. Ich kann mich da täuschen, aber zurzeit ist das mein Verdacht.



    Zitat

    Original von Voltaire


    Liederlich
    Hat mir gut gefallen, auch wenn ich dieses Gedicht nicht begriffen haben. Liest sich wie die Aneinanderreihung literarischer Titel. Aber gerade diese Unverständlichkeit macht den ganz besonderen Reiz dieses Beitrages aus. Man kann beim Rezitieren mit wichtigem Blick ins Auditorium schauen – man kann darüber stundenlang elitär diskutieren; denn gerade die Unverständlichkeit lädt ein zu gelehrten und bedeutungsschwangeren Gesprächen. Kompliment für diesen Beitrag.


    Er hat als eine der weniger trotz des Titels auf Literatur und nicht auf Lieder getippt. (Gut, churchill hat auch in seinem Kommentar nicht von Liedern gesprochen, aber ich schließ den mal aus.) Dieser Beitrag gefällt Voltaire auch wirklich, im Vergleich zu anderen. Hier wird genau das getan, was er beschreibt - elitär diskutiert und bedeutungsschwangere Gespräche geführt. Und zu guter Letzt - Voltaire sagte ja selbst, man solle nicht den Fehler machen, in die Beiträge zuviel reinzuinterpretieren.


    Ach, Voltaire, du Teufelskerl... :lache


    Am Ende war es rienchen oder so. :rofl

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Frettchen : Du hast ja gemeint, warum sich Kim als Täterin dann fragt, wer die Hochzeit verhindern will. Ich glaube, sie hat sich einfach gefragt, wer Yannik vor ihr warnen will. Ihr war ja wohl klar, dass Yannik ein guter Fang ist und niemand sie vor ihm warnen muss. Aber ihr ist auch klar, dass vor ihr gewarnt werden muss. Diese Grübelei ihrerseits kann ich noch verstehen.


    Da muss ich aber widersprechen, in der Geschichte heißt es:

    Zitat

    DU HAST KEINE AHNUNG, WEN DU DA HEIRATEST


    Sie las die Worte immer und immer wieder. Was hatte das alles zu bedeuten? Wer hatte den Zettel auf dem Gabentisch im Festsaal platziert? Und vor allem, wieso?


    Also, ich als Serienkillerin hätte da durchaus eine dunkle Ahnung, was so ein Zettel zu bedeuten hat und wieso er auf dem Gabentisch abgelegt wird. :lache
    Ich versteh zwar, wie Du das meinst. Aber dann hätte die Geschichte ganz anders angelegt werden müssen. Wir erfahren hier alles aus Kims Sicht. Und dass die Gute sich da nun wundert, was das zu bedeuten hat. Versteh ich nicht.


    Hier wurden vermutlich Erzählperspektiven vermischt. Im ersten Absatz erfährt man, was Kim so denkt. Also geh ich anschließend auch davon aus, dass sie sich das halt so denkt und nicht irgendein unbeteiligter Dritter einfach nur schildert, was Kim gerade so tut oder erlebt und was das wohl zu bedeuten hat.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

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  • Frettchen, ich geb dir teilweise recht. Teilweise würde ich da trotzdem gern die Logik suchen oder dir argumentativ antworten, kann das jetzt gar nicht, Kopf zu voll. Warten wir ab.
    :lache

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  • Also, zuerst mal eine Bemerkung zum SWB. Magere Ausbeute bei einem Thema, das für tausend kleine und feine Geschichten gereicht hätte. Woran kann es gelegen haben? Ich weiß es nicht!
    Mangelnde Fantasie kann es bei den Eulen nicht sein, also vermute ich dann eher schon Bequemlichkeit. Irgendjemand wird schon etwas schreiben. Dann zurücklehnen und abwarten ob der Perlen, die uns zugeworfen werden.
    Gut, es wurde fünf Mal geworfen, aber der große Wurf war diesmal nicht dabei. Mit einer kleinen Ausnahme vielleicht, aber darauf komme ich noch.


    Beginnen werde ich mit einer freundlichen Warnung, der Titel spricht für das, was da kommt. Autor wollte damit sagen: ich könnte ja, aber es fluppte diesmal nicht! Und genau daran hapert es, es fluppt nicht. Der Leser sitze nach diesem Genuss auf seinem Stuhl, blickt ratlos durch die Brille und denkt sich, na ja, da hätte man was draus machen können, aber Autor wollte wohl gerade nicht. Mehr Mühe geben wäre hier mein wohlgemeinter Rat.


    Verleiben wir uns nun ein Stück Kuchen ein, denn zumindest machte die erste Story Appetit auf etwas Inhaltsschweres. Was für eine Enttäuschung. Wespen wollen es gleich wieder wegfuttern, wer kennt diese kleinen Plagegeister nicht aus eigener Erfahrung? Leider haben die Wespen in diesem Fall den Plot als erstes verspeist. Da war keiner mehr, außer sehr viel Unlogisches, auch ein Plot. Denn man lacht am Ende und denkt sich, gut dass man Wespen so gerne tot schlägt. Diese hat es verdient!


    So sinniert man über die Auswanderung der Dichter nach und sucht sie in Liederlich auch vergebens. Wie sollte man sie auch finden, sie sind ja ausgewandert, man hört in der Ferne noch das Lied der preiswerten Lyriker und wünschte sich, von der Freundlichkeit der Welt durch das Weglassen der offensichtlichen Veralberung verschont worden zu sein. Aber gnadenlos schlug Autor pseudointellektuelles Getexte von der ersten bis zur letzten Zeile dem Leser um die Ohren. Was bleibt ist das Verbleiben im Himmel der Enttäuschten.


    Dann endlich ein Vormachertext. Man atmet auf. Endlich! Wundervolle distanzierte Kühlheit beschreibt in einfachen Worten eine Situation, so alltäglich wie im Sommer das Erschlagen einer Wespe. Hier darf die Fantasie des Lesers sich endlich mit der Auflösung der Geschichte beschäftigen, ohne bevormundet zu werden. Zu gut für dieses Thema!


    Was beweist, wie verkehrt die Welt manchmal sein kann. Da kommt ein kleiner, fast banaler Text zum Schluss daher und haut uns ebenfalls rücksichtslos Wünsche um die Ohren. Die bewusst naive, fast kindlich anmutende Ausarbeitung dieses Textes beweist, Autor hat sich wirklich Gedanken gemacht. Kompliziertes Gedankengut in so einfachen Versen zu gestalten ist eine Kunst für sich.
    Von tiefbetrübt bis heiter gelöst sitzt der Leser nun entspannt auf seinem Stuhl und denkt, da schreib ich doch gleich mal ein paar Kommentare.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Gut, dass heute Sonntag ist, so konnte ich doch noch meine Kommentare in Worte fassen. Leider klappte das nicht früher und so habe ich auch eure Eindrücke noch nicht gelesen. Das werde ich aber jetzt sofort nachholen und sicher werden dann einige Fragen gelöst!



    Freundliche Warnung
    Die Geschichte verwirrt mich. Wer hat Stefan denn jetzt ermordet und was hat es mit dem Zettel auf sich? Eine Krimi zum Mitraten, er regt auf alle Fälle an und lässt sich auch gut lesen. Über manche Stellen bin ich gestolpert, z. B. warum warten alle, als die Braut kommt (da freue ich mich doch normalerweise auf einer Hochzeit, oder) oder zunächst ist es eine Kirche, dann eine Kapelle usw. Aber alles in allem eine solide Leistung.


    Kuchen
    Schon lange hatten wir keine wirkliche Tiergeschichte mehr, diesmal ist wieder eine dabei. Die Gefühle von Emma und ihren Freunden fand ich sehr überzeugend dargestellt, ich konnte mich so richtig in sie hineinversetzen. :-] Sprachlich hat der Beitrag bei mir also funktioniert. Allerdings bleiben bei mir einige andere Fragen offen: so viele Wespen, dass vom Essen nichts mehr zu sehen war? Für mich sehr unrealistisch, genauso wie die hysterischen Frauen – denn zumindest die sollten doch wissen, dass hier für die Wespen nichts zu holen war. Vor allem aber: Wespen riechen doch in erster Linie ihre Nahrung, oder!?! Von daher: gut geschrieben, aber zu viele logische Ungereimtheiten.


    Liederlich
    Eine Aufzählung von ???? Liedern??? ?( Zumindest lässt darauf der Titel und einige der Stichpunkte schließen. Allerdings ist für mich kein Zusammenhang oder irgendeine Aussage zu erkennen, so dass mich der Beitrag mit sehr vielen Fragezeichen (zu vielen!) zurücklässt. Was will uns der Autor damit sagen oder wollte er einfach nur teilnehmen? Fazit: Ich warte auf die Auslösung.


    Die Vormacher
    Erster Gedanke schon während des Lesens: bitte lieber Autor mach mehr Sätze! Das sind ja schon wahre Satzungetüme, die sich zumindest für mich sehr holprig lesen. Außerdem kann man eine Geschichte natürlich nur mit indirekter Rede schreiben. Aber auch hier fände ich direkte Rede einfacher beim Lesen. Inhaltlich finde ich den Beitrag spitze. Zwei die sich treffen, beide ihre Probleme haben, über die sie aber nicht sprechen. Ich hätte gern weitergelesen, was aus den beiden wird, ob sie sich dem anderen öffnen und ob das ihre Situation verändert. Aber eine Kurzgeschichte ist ein Bild und das fand ich hier zwar holprig, aber sehr treffend gezeichnet.


    Verkehrte Welt
    Ja, das wäre natürlich was, wenn nur noch das „Sein“ zählt und nicht mehr das „Schein“. Für mich schön gedichtet, aussagekräftig und anschaulich. Allerdings kann es mich trotzdem nicht ganz überzeugen, vielleicht weil ich diese Vision zwar wünschenswert, aber dennoch viel zu utopisch finde. Und weil es fast schon ein zu oft beschriebenes Thema ist. Insgesamt also ein gelungener Vers mit altbekanntem Inhalt.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Nachtrag: Sämtliche Kommentare gelesen :grin. Super, dass diesmal so viele kommentiert und sich über die Beiträge ausgestauscht haben! Mittlerweile haben sich wie erhofft doch einige Fragen geklärt. Zu "Freundliche Warnung" gibts ja mehrere Interpretationen, wobei mir die von Suzann am besten gefallen hat:


    Zitat

    Original von Suzann
    Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass Stefan Kims verflossene Liebhaber aus Eifersucht abgemurkst hat und Kim sich jetzt um Stefan "gekümmert" hat, weil sie Yannik wirklich liebt und ihn vor Stefan retten will.


    Danke an churchill für die Interpretation des "Liederlichen". Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob sich der Autor des Werkes ebenso viele Gedanken gemacht hat ...

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • So, wieder ein SWB geschafft :grin
    Auch hier noch mal: Herzlichen Glückwunsch, Marlowe.


    Ich freue mich, dass wir bei den Punktevergaben ein kleines Bißchen zugelegt haben, wenn wir uns weiterhin so steigern könnten, wäre das toll :-).
    Gegen eine etwas höhere Beitragszahl hätte ich allerdings nichts einzuwenden...


    Und nun geht die Vorfreude wieder los: aufs neue Thema (viel Spaß beim Aussuchen, Marlowe), auf die neuen Beiträge und Kommentare.
    Der SWB ist doch was Schönes :-]

  • Zitat

    Original von Andromeda
    Der SWB ist doch was Schönes :-]


    :write :write


    Churchill, du hast uns ganz schön hinters Licht geführt! :grin Aber hauptsache, du bist wieder aktiv dabei! :knuddel1 Und - was sind jetzt die Hintergründe dieses Werkes?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Immer wenn ich denke, der Niwoh kann nicht noch tiefer sinken - werde ich eines Besseren belehrt. Aber so ist eben das Leben. ;-) ;-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Herzlichen Dank an Para, Nick, Saiya, Voltaire, Suzann, Andromeda, Sinela und jusch, die mein Experiment mit Punkten versehen haben! :grin :grin :grin


    Die oben stehende Interpretation ist gleichsam der zweite Teil des Kunstwerks :lache


    Zur Erläuterung:


    Meine Grundidee war, verschiedene Gedichttitel Bertolt Brechts zu einem neuen Gedicht zusammenzufügen. Ich habe darauf geachtet, nur Titel zu verwenden, die Brecht selbst den Gedichten gegeben hat. Dann versuchte ich, inhaltliche Zusammenhänge oder Kontraste herzustellen. Die Idee mit der sich fortlaufend verjüngenden Zeilenzahl stand schon ziemlich zu Beginn des Experiments fest.


    Jetzt die große Frage: Was hat das mit dem Thema zu tun???


    Nun, es liegt ja auf der Hand: Scheint es ein Gedicht zu sein oder ist es eins?
    Scheinbar ist es von Brecht, aber das ist es ja irgendwie doch nicht.
    Scheinbar neu gedichtet, aber tatsächlich zusammengeflickt.


    Herzlichen Dank allen, die sich die Mühe gemacht haben, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
    Das ist mir mehr wert als viele Punkte!

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von churchill
    Herzlichen Dank an Para, Nick, Saiya, Voltaire, Suzann, Andromeda, Sinela und jusch, die mein Experiment mit Punkten versehen haben! :grin :grin :grin


    Ehrlich gesagt, meiner war ein Fleißpunkt :lache
    Für die aufgewendete Energie, all diese Titel zusammenzusuchen :wave

  • Zitat

    Original von churchill
    Herzlichen Dank an Para, Nick, Saiya, Voltaire, Suzann, Andromeda, Sinela und jusch, die mein Experiment mit Punkten versehen haben! :grin :grin :grin


    Herzlichen Dank allen, die sich die Mühe gemacht haben, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
    Das ist mir mehr wert als viele Punkte!


    Es gibt sogar eine Lyrik-Sammlung namens "Liederlich", die auch Werke von Brecht enthält. :lache