Talon – Drachenzeit (Julie Kagawa)

  • Heyne fliegt


    Die Autorin


    Julie Kagawa wurde 1982 in Sacramento, Kalifornien geboren und ist eine US-amerikanische Jugendbuchautorin. Bekannt wurde sie durch die Reihen Plötzlich Fee und Unsterblich. Als Kagawa neun Jahre alt war, zog sie mit ihrer Familie nach Hawaii um. Ihr Romandebüt feierte Kagawa im Februar 2010 mit ihrem ersten Buch Plötzlich Fee – Sommernacht. Die Plötzlich Prinz Reihe ist auch schon auf Deutsch erschienen. Kagawa arbeitet zeitgleich an einer neuen Vampir-Reihe mit dem Titel Unsterblich. Heute lebt sie mit ihrem Gatten in Kentucky. (Wikipedia)


    Drachenzeit


    Die 16jährige Ember möchte nichts anderes, als mit ihrem Zwillingsbruder Dante einen schönen Sommer unter der heißen kalifornischen Sonne zu verleben. Ein ganz normales Leben führen, voller Sonne, Sommer, Surfen und Flirten. Doch dann kommt alles anders als geplant, denn Ember und Dante sind keine normalen Jugendlichen. Sie sind Drachen, die sich in der Menschenwelt integrieren sollen. Dabei dürfen sie sich keinesfalls in ihre wahre Gestalt verwandeln. Dies wäre alles kein Problem, wenn die Regierung der Drachenwelt Talon sie nicht ständig im Blick hätte. So fängt ihre Ausbildung schon eher an und gerade Ember ergeht es dabei nicht wirklich gut. Als sie dann auch noch auf den Einzelgänger Riley und den attraktiven Menschen Garret trifft, ist es um sie geschehen und sie steckt bis zum Hals in Schwierigkeiten.


    Fazit


    Ein toller Auftakt der neuen Reihe von der Erfolgsautorin Julie Kagawa, welche sich mit diesem Roman in die Drachenwelt wagt. Mit Ember und Dante hat sie sympathische Protagonisten entwickelt, welche sich im Laufe des Romans jedoch in völlig andere Richtungen bewegen. Ist Dante ein Talontreuer Ergebener, wendet sich Ember immer häufiger ab und trifft sich schließlich auch noch mit Riley. Doch die Einzelgänger werden von Talon gnadenlos verfolgt. Als sie dann Garret trifft, ist es um sie geschehen. Doch auch er ist nicht ohne, denn er gehört zu einer Eliteeinheit, welche es auf die Jagd von Drachen abgesehen hat. Damit ist er Embers schlimmster Albtraum.


    Der Schreib- und Erzählstil der Autorin gefiel mir sehr gut, man kam locker leicht ins Geschehen hinein und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Stand ich zu Beginn dem Thema Drachen noch ein wenig skeptisch gegenüber, bin ich nun traurig, dass ich bis Januar 2016 auf den Folgeband „Drachenherz“ warten muss, um zu erfahren wie es mit Menschen und Drachen weiter gehen wird. Besonders gut gefiel mir der Perspektivwechsel zwischen Ember, Garret und letztlich auch Riley. Dies sorgte für Spannung, da man die Schritte der einzelnen Parteien als Leser sehr gut nachvollziehen konnte.


    Mich beeindruckte neben dem wunderschön gestalteten Cover der Inhalt wirklich sehr und ich finde Julie Kagawa bewegt sich wunderbar in der Welt der Drachen. Noch kann ich nicht nachvollziehen, weshalb der Umschlag grün ist, da die Hauptfigur des Romans, Ember, ein roter Drache ist, aber vielleicht ergibt sich die Frage in den nächsten Bänden.


    http://immer-mit-buch.blogspot…r-julie-kagawa-roman.html

  • Zum ersten Mal in ihrem Leben verbringen Ember und ihr Bruder Dante den Sommer am Meer. Es soll ihnen die Möglichkeit einer kleinen Auszeit von ihrer Jungdrachenausbildung bieten. Während diesem Zeitraum müssen sie sich fast ausschließlich in ihrer menschlichen Form bewegen. Wissen über diese Spezies haben sie bisher nur theoretisch sammeln können, so dass ihnen dieser Sommer ermöglicht ihre Kenntnis auch um praktische Erfahrungswerte zu erweitern. Ein Sommer unter Gleichaltrigen, so der Plan der Lehrer. Doch dann kommt alles anders, als beabsichtigt.


    In ihrem neusten Fantasyroman für Jugendliche greift Kagawa auf die Fantasyfiguren zurück, die ich am liebsten mag: Drachen. Die amerikanische Autorin setzt sie jedoch ganz anders ein, als ich es aus anderen Fantasybüchern gewöhnt bin. Zu „Talon“ passt diese Form der Drachen als Gestaltwandler, als junge Menschen in Ausbildung, die an eine Organisation gebunden und eigentlich auch nicht „böse“ sind, richtig gut. Das Buch bekommt dadurch das gewisse Etwas, das Kagawas Leser von ihr gewohnt sind, und das dafür sorgt, dass sich die Romane von der breiten Masse der romantischen Jugendliteratur abheben.


    Denn die klassische Jugendlovestory bildet die eigentliche Grundlage „Talon“s. Die weibliche Hauptfigur wird dargestellt von Ember. Jung, hübsch und mutig. Eine kleine Rebellin, die Schwierigkeiten hat, sich den Konventionen der Organisation zu beugen. Ihr männlicher Gegenpart ist Garrett, der ebenfalls angehöriger einer militärischen Einheit ist. Einer, die sich dem Kampf gegen Drachen verschworen hat. Bisher war er einer der besten und erfolgreichsten Soldaten der St. Georg Kämpfer, doch dann trifft er Ember, die schon bald dafür sorgt, dass seine Gefühle Kopf stehen.


    Garrett ist jedoch nicht der einzige männliche Charakter, der sich gern in Embers Gegenwart aufhält. Riley, ein Einzelgänger, ein von der Organisation aus der Drachengemeinschaft Ausgestoßener, interessiert sich ebenfalls für das junge (Drachen-)Mädchen und ist als wilder Kerl mit Bad Boy Image mein persönlicher Liebling der Geschichte.


    Kagawa hat ein Jugendbuch geschrieben, das auf einer guten Fantasybasis aufgebaut ist, vorrangig aber eine Jugendliebesgeschichte ist und sich somit ins Genre Romantasy einordnen lässt. Die Schreibe der Autorin ist locker, flüssig und gut zu lesen. Obwohl es der Geschichte ein wenig an Spannung fehlt und sie inhaltlich nicht gänzlich neu ist, war „Talon“ für mich nette Unterhaltung für Zwischendurch.