Inhalt:
Sie gehen schon seit Jahren auf dieselbe Schule und haben noch nie miteinander gesprochen: Annabell, die behütete Arzttochter, und Kai, der jede Nacht mit seiner Gang um die Häuser zieht. Doch was sie voneinander trennt, ist letztendlich, was sie verbindet. Während Annabell ihre wahre Familiengeschichte hinter einer Sonnenbrille versteckt, verbirgt Kai sein Leben hinter einem abgewetzten Punk-Look und einer Null-Bock-Einstellung. Dass ihn gerade die blonde Schulschönheit um Hilfe bitten würde, hätte er sich niemals träumen lassen. So wenig wie Annabell jemals geglaubt hätte, dass sie gerade beim Bad Boy der Stadt Zuflucht finden würde. Wie sehr sie einander brauchen, merken sie jedoch erst, als sich die ganze Welt gegen sie stellt…
Meine Meinung:
Die Geschichte ist nicht neu und erinnert stark an eine moderne Version von "Romeo und Julia". Doch nicht umsonst ist dieser Klassiker auch heute noch so beliebt und bekannt. Zwei Menschen aus verschiedenen Welten verlieben sich allen Umständen zum Trotz und müssen um ihre Liebe kämpfen.
So auch hier.
Annabell wird zuhause misshandelt, unter Druck gesetzt und gleichzeitig vernachlässigt. Ihre Geschichte ging mir ans Herz und hat gleichzeitig auch meine Wut geschürt, weil ihr Schicksal leider kein erfundenes ist. Ich fand sie eine tolle Protagonistin und sie ist mir ans Herz gewachsen. Gerade, weil sie niemandem von der häuslichen Gewalt erzählt, wird sie für mich glaubhaft. Etwas schade fand ich nur, dass sie nicht wirkt, als würde sie jemals etwas an ihrer Situation ändern wollen. Immerhin wird sie bald volljährig und könnte dann für immer von ihren Eltern verschwinden - oder zumindest so lange bis sie sich zu wehren weiß. Ich konnte nicht so ganz nachvollziehen, warum das nie auch nur ein Thema in ihren Gedanken war.
Kai ist auf den ersten Blick der typische Bad Boy: betrinkt sich schon morgens auf dem Weg zur Schule, geht auf Raubzüge und kleidet sich verlottert. Doch auf den zweiten Blick erkennt man die Wahrheit, dass auch bei ihm nichts ist, wie es scheint. Er wünscht sich ein besseres Leben und tut dafür unter anderem auch dumme Sachen. Gerade als er sich um Annabell kümmert, merkt man, dass er niemand ist, der einfach wegläuft. Er sieht hin, wenn andere wegschauen.
Die Liebe entsteht recht schnell zwischen den beiden, jedoch empfand ich das nicht als unglaubwürdig, im Gegenteil. Wie die Dinge dargestellt wurden, entwickelten sie sich aus meiner Sicht durchaus realistisch. Auch die vielen Hochs und Tiefs, der Kampf um die Beziehung gegen alle widrigen Umstände, waren toll dargestellt.
Das Ende des Buches ist allerdings ein richtig gemeiner Cliffhanger - RICHTIG GEMEIN. Deshalb kann ich es auch kaum erwarten bis im Dezember der zweite Teil erscheint.
Ich empfehle "Kai und Annabell" mit gutem Gewissen allen, die Geschichten über die erste große Liebe im Stil von "Romeo und Julia" mögen.
Mir hat es sehr gut gefallen, deshalb gibt es auch 8 von 10 Punkten.