Absurde Menschheit - von Gard Meneberg

  • Als man in den Siebzigerjahren die Voyager-Sonden ins All schickte, legte man eine Datenplatte mit Botschaften bei, die sich an außerirdische Zivilisationen richteten. Doch die Wahrheit über den Menschen wurde darin verschwiegen. Gard Meneberg geht der Frage nach, was man stattdessen hätte enthüllen sollen. In vierundvierzig unterhaltsamen Kapiteln fasst er die absurdesten Tollheiten unserer Spezies zusammen. Dabei beschreibt er nicht nur, wie arrogant der Mensch anderen Affenwesen gegenüber auftritt, sondern auch, zu welchen Skurrilitäten ihn die Lust zuweilen treibt, wie gummiartig seine Werte sind und warum ihn das eigene Entschwinden in Panik versetzt. Ein Buch mit dem Potenzial, sogar Außerirdische zum Schmunzeln zu bringen.


    In Anbetracht dieser „Inhaltsangabe“ habe ich ein von vorne bis hinten ironisches bis satirisches Buch erwartet. So startete es auch, aber ab Kapitel 16 kippt die Stimmung, und zwar ins Kritische. Dies ist keine Abwertung, aber es war unerwartet.


    Insgesamt ist die Darstellung der Menschheit (Evolution, ein Lebenszyklus, die heutigen Charakterzüge und Lebensumstände des Homo sapiens etc.) recht passend beschrieben und gut recherchiert. Zuweilen, gerade am Anfang, brachte mich das auch zum Schmunzeln / Lachen, kritischen Passagen konnte ich durchweg zustimmen. Leider ergeht sich der Autor zwischendurch in einigen Bereichen sehr stark in Klischees, die meiner Meinung nach nicht hätten sein müssen.


    Bei Betrachtung des menschlichen Gesamtbildes würde ich sagen, diesem Buch für Aliens sollte gleich der Antrag auf Auslöschung beigelegt werden, weil die Menschheit es nicht anders verdient hat (leider werden die paar guten Eigenschaften von den vielen schlechten überwuchert), aber wahrscheinlich schafft sie es ganz gut allein, sich selbst abzuschaffen. Aktuell kann ich nicht sehen, dass wir zum radikalen Umdenken fähig wären. Ich stimme mit dem Autor überein, wahrscheinlich empfinden Aliens uns nach dieser Lektüre als kosmische Lachnummer. Und besser, sie lassen uns links liegen – oder sie kommen und verpassen uns einen Tritt in den Hintern, damit wir die Kurve gerade noch kriegen. Alleine schaffen wir es nicht.



    Mein Fazit: Das Buch ist anders als der Klappentext erwarten lässt (vielleicht sollte man diesen etwas ändern), es regt sowohl zum Schmunzeln als auch zum (kritischen) Nachdenken an. Eine recht unterhaltsame Lektüre, aber nur guter Durchschnitt.