Nach einem schweren Unfall mit Kopfverletzung erwacht Anni aus dem Koma – und hört plötzlich eine fremde Stimme in ihrem Kopf, unvorhergesehen und nicht zu beeinflussen, zuerst wenige Minuten am Tag, dann länger. Ben liegt ebenfalls mit Kopfverletzung im Koma. Zuerst glaubt sie verrückt zu werden, und sie wünscht sich, die Stimme gäbe es nicht. Aber beiden wird klar, dass es real ist, und sie kommen sich näher, obwohl sie sich noch nie gesehen haben, die Gespräche werden zum Höhepunkt ihrer Tage. Irgendwann lässt sie die Stimme des jeweils anderen nicht mehr los. Ob man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben kann?
Schon der Klappentext des Buches klang so wunderbar, dass ich mich voller Vorfreude gleich ins Buch gestürzt habe – und es gleich am ersten Abend gut zur Hälfte gelesen habe, den Rest am zweiten Abend. Das Buch lebt von den Dialogen, die den gewissen Drive geben. Die beiden Protagonisten lernen sich durch die kurzen Gespräche kennen, ohne Gesten, Mimik oder Erklärungen, und diese sind entsprechend intensiv. Nur der Leser erfährt die Hintergründe der beiden jeweils als Gedanken oder kurze Episoden.
Die Geschichte ist interessant erzählt, ich konnte mich in beide hinein fühlen, ging mit ihnen durch dick und dünn. Man ahnt gewisse Entwicklungen, die durch Kleinigkeiten angedeutet werden, und wird doch am Ende wieder überrascht.
Die Sprache ist mitten aus dem Leben, das Buch lässt sich extrem flüssig lesen, und ich war traurig, als es zu Ende war. Das Ende ist übrigens absolut passend, nicht überzogen. Einfach eine wunderbare Geschichte, die wieder deutlich macht, dass es nicht auf das Aussehen, Umstände, Entfernungen, Hürden oder ähnliches ankommt, wenn es Liebe ist.
Mein Fazit: Dieses Buch hat mich mitten ins Herz getroffen und total begeistert. Es besticht durch seinen ganz eigenen Charme und man hätte am liebsten noch viel mehr davon. Absolut empfehlenswert und definitiv eines meiner Favoriten!