ZitatOriginal von Paradise Lost
...Es wirkt so, als ob man alles was irgendwie ungewöhnliche Zuckungen ausgelöst hat, egal ob Epilepsie oder Tourette (der ja sogar einen kurzen Auftritt in diesem Abschnitt hat) erst mal auf sexuelle Hysterie der Frau geschoben hat. -_- Da wird einem wirklich ganz anders. Es wurde ja auch im Text erwähnt, dass es gar nicht mal so sehr darum ging, die kranken Frauen zu heilen, zur Heilung ging niemand da hin. Es ging darum, das zu Erforschen und komplett auseinanderzunehmen (dazu muss natürlich der Anfall immer und immer wieder ausgelöst werden), Besserungen jedweder Art waren irgendwie nur Nebensache wie es schien, es ging ums ausprobieren und rumspielen?
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Als Hysterie wurden u.a. auch Zustände der Reizbarkeit, Nervosität, Onanieren bezeichnet. Man ging davon aus, dass die Sexualorgane dafür verantwortlich sind und entweder die Stimulation derselben (siehe Eierstöcke zusammenquetschen) oder das Entfernen (hier der Klitoris) die Frauen wieder auf die richtige Spur bringen würde. Bevorzugt als ausgeglichene, empfindungsarme, demütige Heimchen am Herd. So jedenfalls kommt es mir vor. Und in dem Film "in guten Händen" (super Film aber mit leicht humoristischem Ansatz zu diesem schwierigen Thema) wird z.B. der Vibrator erfunden, der durch Stimulation "Anfälle" auslöst, nach denen sich die Frauen ruhiger, entspannter und gelöster empfinden. Also durchaus eine kurzzeitige "Heilung" erfahren. So die damalige Idee.
Ich hoffe, sehr, dass hier im Buch noch eine Wende eintritt. Zumindest scheint Jori bereits erkannt zu haben, dass nicht jede rigide Behandlung gut ist.